Hermine betrat den Gryffindor-Gemeinschaftsraum und hatte nicht erwartet, eine so düstere Stimmung vorzufinden. Ginny und Ron saßen beide auf der Armlehne der Couch, auf der Harry saß, sein Körper war nach vorne gebeugt, während ihm die Haare vors Gesicht fielen.
,,Was ist los?" fragte Hermine und achtete darauf, ihre Stimme leise zu halten, um die anderen nicht zu erschrecken. Ginny sah zu ihr auf, einen traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht, aber sie schwieg. Sogar Ron, der den Kopf gehoben hatte, um sie anzusehen, schwieg.
Ihr Blick wanderte zu Harry. Sie beobachtete, wie seine Schultern schlaff waren und seine Finger aneinander herum fummelten, während er auf eine unsichtbare Stelle auf dem Boden blickte.
Hermine näherte sich ihm vorsichtig und setzte sich ihm gegenüber auf die andere Couch. ,,Harry?" fragte sie ruhig und nach ein paar Sekunden hob er endlich seinen Kopf. Sein Gesicht war niedergeschlagen, ein entmutigter Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
,,Du hattest recht, Hermine" begann Harry, seine Stimme deutete eine tiefe Traurigkeit an. ,,Mit dem Zaubertränkebuch" erklärte er und Hermine sah ihn verwirrt an. Worüber redete er?
Harry fuhr fort, zu erklären, was im Badezimmer passierte, nachdem sie herausstürmt war - obwohl Harry das natürlich nicht wusste - und erzählte ihr von dem Zauber, den er benutzte und was es bewirkte. Hermine keuchte, ihre Hand flog zu ihrem Mund und ihre Augen weiteten sich.
,,Wo ist das Buch jetzt?" fragte Hermine schließlich und Harry drehte sich nun vollständig zu ihr um. ,,Wir haben es in den Raum der Wünsche gebracht" sagte er, ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen, was Hermine die Stirn runzeln ließ. ,,Wir?"
,,Ginny und ich." Hermine hätte schwören können, dass sie sehen konnte, wie sich Harrys Wangen rot färbten und als sie sich umdrehte, um Ginny anzusehen, konnte sie dieselben geröteten Wangen sehen. Obwohl die Situation alles andere als ein Lächeln wert war, konnte sie nicht anders, als ihre Mundwinkel nach oben zu ziehen, da sie eine ziemlich gute Vorstellung davon hatte, was dort passiert war.
Ron schien jedoch überhaupt nicht zu bemerken, was direkt vor ihm geschah.
Als sie an das Geschehene zurückdachte, hatte sie, gelinde gesagt, viele gemischte Gefühle. Der Hauptgrund, warum Harry diesen Zauber gegen ihn eingesetzt hatte, war, dass Draco versucht hatte, einen unverzeihlichen Fluch auf ihn zu werfen. Das ist es, was sie am meisten verärgert hat. Ihre Sicht auf Draco hatte sich in den letzten paar Monaten mehrmals geändert und sie war fest davon überzeugt, dass er trotz all den neckenden Gesprächen, die sie geführt hatten, nicht schlecht sein konnte.
Aber zu wissen, dass er Katie verflucht hat, versuchte, Dumbledore zu töten und höchstwahrscheinlich auch derjenige war, der Ron vergiftete, um zu versuchen, Dumbledore erneut zu töten ... Wie konnte sie überhaupt noch ihre Gedanken an ihn verschwenden?
Wie konnte sie immer noch dort sitzen, vor ihrem besten Freund, der beinahe mit einem unverzeihlichen Fluch belegt worden wäre, und ihrem anderen besten Freund, der vergiftet worden war und hätte getötet werden können, und sich immer noch fragen, wie es Draco ging?
Angeekelt von sich selbst sagte sie den anderen, dass sie in die Bibliothek gehen würde, um unerwünschte Fragen zu vermeiden. Noch schlimmer war es zu wissen, dass sie eine ganze Woche warten musste, um vermutlich ein paar Antworten von ihm zu bekommen. Das heißt, wenn er bei dem blieb, was er sagte.
Ihre Beine trugen sie durch die Korridore und führten sie mühelos durch die vertrauten Hallen des Schlosses. Aber sie blieb stehen, als sie den Korridor passierte, der sie zum Krankenflügel führen würde, wo Draco sich sicher aufhalten würde.
Niemand würde durch die Korridore streifen, nachdem der Körper gerade durch einen Zauber aufgeschlitzt worden war, selbst wenn man bedachte, dass Snape sich um den größten Teil des Schadens gekümmert zu haben schien. In ihr formierte sich ein innerer Kampf, einer zwischen ihrem Verstand und ihrem Herzen.
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Der Schlamassel - Dramione
Fiksi PenggemarDraco und Hermine befinden sich in einer sehr unglücklichen Situation, in der sie gezwungen sind, einander ihre tiefsten Geheimnisse anzuvertrauen. Denn wie verändert sich eine Beziehung zwischen Feinden, wenn sie vollen Zugriff auf die Gedanken des...