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Es vergingen ein paar Tage nachdem Yeonjun Beomgyu die Wahrheit sagte. Zu seiner Überraschung nahm Beomgyu es ihm nicht übel und stellte stattdessen mehrere Fragen die Yeonjun mehr oder weniger beantworten konnte. Aber jetzt wo Beomgyu die Wahrheit weiß, kamen die beiden sich viel näher. Yeonjun musste sich keine dummen Lügen mehr ausdenken und Beomgyu konnte Yeonjun mehr vertrauen.

Eines Abends, als die Sterne besonders hell schienen, zog Beomgyu Yeonjun aus dem Haus raus um etwas Privatsphäre vor Taehyun zu haben.

Sie machten es sich auf einer Wiese bequem und starrten leise und glücklich hinauf zum Sternenhimmel.

„Du, Yeonjun...glaubst du an Wiedergeburten?”, fragte Beomgyu ziemlich aus dem Nichts.

Yeonjun nahm sich einen Moment um über die Frage nachzudenken. „Naja...wissenschaftlich gesehen gibt es dafür noch keinen Beweis aber angeblich soll es so etwas geben.”, antwortete Yeonjun.

„Aha...aber woran glaubst du?”, hakte Beomgyu nach. „Daran hab ich nie wirklich nachgedacht aber ich glaube man wird wiedergeboren, aber man kann sich nicht an sein vorheriges Leben erinnern.”, antwortete Yeonjun.

„Sollte mir was passieren dann will ich in deine Zeit geboren werden. Und ich werde dich suchen.”, gab Beomgyu in einen verträumten Ton von sich.

„Dir wird schon nichts passieren...”, murmelte Yeonjun. Der Gedanke, dass Beomgyu was passieren konnte brach ihn das Herz auch wenn es Beomgyu jetzt in diesem Moment gut ging.

Beomgyu lächelte sanft und nahm Yeonjuns Hand in seine eigene. „Was machen die Menschen in deiner Zeit so in ihrer Freizeit?”, fragte Beomgyu um das Thema zu wechseln.

Yeonjun lächelte sanft, Beomgyus Neugier war irgendwie entzückend. „Oh so einiges, sie lesen, malen, schreiben, reiten...Manche werden influencer oder stars.”, zählte Yeonjun auf.

„Auch hier?”, fragte Beomgyu. Yeonjun nickte. „Auch hier...in ein paar Jahren wird es was geben, dass nennt sich K-pop und diese Stars machen die Welt ganz kirre, so wie die Beatles.”, sagte Yeonjun.

Beomgyu lehnte seinen Kopf verwirrt zur Seite. „Wie wer?”

„Achja stimmt...eh...wie Frank Sinatra?”, versuchte es Yeonjun erneut. „Ah...cool.”, sagte Beomgyu nachdem es langsam bei ihm klickte. „Nur mit einem Upgrade, die Tänze sind ziemlich cool.”, ergänzte Yeonjun. „Bringst du mir mal einen bei?”, fragte Beomgyu mit einem Lächeln. „Klar doch.”

An einem besonders regnerischen Nachmittag wurde Yeonjun von Beomgyu in einen abgelegen Park gezogen. Yeonjun dachte sich nicht viel dabei, er fand es süß wie Beomgyu ihn aktiv näher kommen wollte jetzt wo es keine Geheimnisse gab.

„Du musst mir noch beibringen, wie man diese modernen Tänze tanzt, die du erwähnt hast.”, forderte Beomgyu plötzlich mit einem frechen Grinsen.

„Hier und jetzt?”, fragte Yeonjun überrascht, während der Regen plätscherte.

„Warum nicht?” Beomgyu zuckte mit den Schultern und sah Yeonjun erwartungsvoll an.

Yeonjun lachte und begann, ihm die Grundlagen beizubringen. Sie drehten sich im Kreis, stolperten über ihre eigenen Füße und brachen immer wieder in Gelächter aus. Irgendwann stolperte Beomgyu und fiel direkt in Yeonjuns Arme.

Einen Moment lang blieben sie so stehen, das Geräusch des Regens und ihre schnellen Atemzüge füllten die Stille. Yeonjun spürte, wie Beomgyus Herz gegen seine Brust schlug, und er konnte nicht anders, als ein paar Strähnen aus seinem Gesicht zu streichen.

„Du bist wirklich tollpatschig.”, flüsterte Yeonjun schließlich, ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen.

„Ach Quatsch,  du bist einfach ein schlechter Tanzlehrer.”, murmelte Beomgyu und sah weg, doch Yeonjun konnte das sanfte Rot auf seinen Wangen erkennen.

Yeonjun lachte leise, seine Stimme kaum lauter als der Regen, der auf die Straße prasselte. Sein Blick ruhte auf Beomgyu, der versuchte, seine Verlegenheit hinter einem abweisenden Ausdruck zu verbergen. Doch die Röte seiner Wangen und die Art, wie er seine Unterlippe nervös zwischen die Zähne nahm, verrieten ihn.

„Schlechter Tanzlehrer, hm?”, Yeonjuns Stimme war sanft, fast neckend, während er einen kleinen Schritt näher trat. Der Abstand zwischen ihnen war kaum mehr als ein Hauch. Beomgyu hob den Blick, überrascht von der plötzlichen Nähe, und für einen Moment trafen sich ihre Augen.

Yeonjuns Finger glitten langsam von Beomgyus Wange abwärts, seine Berührung kaum spürbar, als würde er sicherstellen wollen, dass dies real war. „Vielleicht hast du recht.” murmelte Yeonjun, seine Stimme tief und voller etwas, das Beomgyu schwer einordnen konnte. „Aber zumindest eines kann ich gut.”

Bevor Beomgyu etwas erwidern konnte, überbrückte Yeonjun die letzte Lücke zwischen ihnen. Seine Lippen trafen Beomgyus mit einer Sanftheit, die ihm den Atem raubte. Es war kein fordernder Kuss, sondern ein zögerlicher, vorsichtiger Moment, als wollte Yeonjun ihm die Möglichkeit geben, sich zurückzuziehen. Doch Beomgyu tat es nicht. Stattdessen schloss er die Augen und ließ sich in die Wärme von Yeonjuns Lippen fallen, seine Hände suchten Halt an Yeonjuns Armen.

Der Regen schien lauter zu werden, die Welt um sie herum verschwamm. Alles, was zählte, war der Geschmack von Yeonjuns Lippen und die Art, wie sein Herz gegen Beomgyus eigene Brust schlug. Als sie sich schließlich voneinander lösten, blieb Yeonjuns Stirn an Beomgyus gelehnt, beide keuchten leise.

„Vielleicht war das... gar nicht so schlecht...” murmelte Beomgyu, ein scheues Lächeln auf seinen Lippen, die noch immer von dem Kuss prickelten.

Yeonjun grinste, seine Stimme ein Flüstern. „Ich kann dir noch mehr beibringen, wenn du willst.”

Ein paar Wochen später zog Beomgyu Yeonjun auf eine Sonnenblumenwiese, die in voller Blüte stand. Der warme Sommerwind ließ die Blumen sanft wiegen, und Beomgyu drehte sich fröhlich um sich selbst.

Die beiden waren etwas erkältet. Vielleicht war im Regen tanzen und rumknutschen nicht die beste Idee aber keiner von ihnen schien irgendwas zu bereuen. Der warme Sommerwind fühlte sich heilend für die erkälteten Atemwege an.

„Ist es nicht wunderschön hier?”, rief er aus, während er Yeonjun zu sich zog.

Yeonjun nickte, seine Augen jedoch fest auf Beomgyu gerichtet. „Ja, wunderschön”, sagte er leise, wobei sein Blick deutlich machte, dass er nicht die Landschaft meinte.

Beomgyu hielt in seiner Bewegung inne, als er Yeonjuns intensiven Blick spürte. „Du machst es wirklich schwer, nicht rot zu werden”, sagte er, den Kopf leicht geneigt.

„Das ist der Plan”, antwortete Yeonjun grinsend, ehe er einen Sonnenblumenkopf pflückte und ihn Beomgyu hinter das Ohr steckte.

„Steht dir gut”, sagte Yeonjun. Beomgyu schüttelte lachend den Kopf, aber seine Augen strahlten.

Über die nächsten Wochen hinweg wurden diese Momente häufiger. Kleine Berührungen, verstohlene Blicke und unausgesprochene Worte füllten ihre gemeinsame Zeit. Beide wussten, dass sie sich unausweichlich ineinander verliebten - und sie waren bereit, die Regeln der Zeit für diese Liebe zu brechen.

Yeonjun lag in Beomgyus Bett mit Beomgyu in seinen Armen. Beomgyu war eine Zeitung am lesen auch wenn die Nachrichten ihn wahrscheinlich kirre machten. Yeonjun überflog die Zeitung aber eine kleine Stelle ließ sein Herz kurz stoppen. „4. Juni 1950...bin ich schon so lange hier? Warum beunruhigt mich das?”, dachte sich Yeonjun. Irgendwas gefiel ihm nicht aber er konnte nicht sagen was ihn genau störte. Er fuhr sanft durch Beomgyus Haar um seine eigenen Gedanken still zu legen, was auch ziemlich gut funktionierte.
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🤍Frohes neues^^🖤

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⏰ Letzte Aktualisierung: 6 days ago ⏰

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Time traveller||Yeongyu/BeomjunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt