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Yeonjun wurde wach mit Beomgyu in seinem Arm. Beomgyu schien schon länger wach zu sein und auch ziemlich beunruhigt.

Yeonjun rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah Taehyun, welchen er lange nicht gesehen hatte, auf dem Boden hocken mit einem Brief in der Hand.

„Es ist vorbei...wir werden alle sterben.”, murmelte Taehyun vor sich hin. „Sei leise, man geht nicht mit so einer Mentalität in eine Situation rein.”, sagte Beomgyu, war aber nicht von seinen eigenen Worten überzeugt.

„Was ist los?”, fragte Yeonjun verschlafen. Er war alarmiert. Die Atmosphäre in dem Raum fühlte sich gar nicht gut an.

„Ich brauche frische Luft.”, murmelte Taehyun bevor er aus dem Zimmer stolperte.

Yeonjun rieb seine Augen und kuschelte sich etwas näher an Beomgyu an. „Beomie was ist los? Zitterst du etwa?”, fragte Yeonjun mit einem besorgten Ton in seiner Stimme. Er setzte sich sofort hin, seine Müdigkeit längst vergessen. Er nahm Beomgyu in seine Arme und es war als hätte Beomgyu aufgegeben mutig zu wirken. Beomgyu zitterte. Auch er hatte einen Stück Papier in der Hand.

„Oh Yeonjun...gibt es in deiner Zeit Frieden?”, fragte Beomgyu anstatt Yeonjuns Frage zu beantworten. Yeonjun mochte die Frage nicht. Er hatte ein mulmiges Gefühl im Magen aber hielt es für sich. Er wollte Beomgyu in eine bessere Stimmung bringen. „Ja eigentlich schon.”, antwortete Yeonjun einfach. „Gut, dann sehen wir uns da.”, seufzte Beomgyu erleichtert. „Beoms? Du machst mir Angst...was ist denn los?”, fragte Yeonjun erneut.

Beomgyu seufzte leise als er Yeonjun zitternd den Brief überreichte. Yeonjun wurde schlecht. Die Worte verzerrten sich vor seinen Augen aber er hatte auch schon genug gelesen. Rekrut. Die Regierung will jeden Mann ab 18 rekrutieren. “Oh Beomgyu...ich kann das nicht zulassen. Ich...du.”, stammelte Yeonjun vor sich hin. Seine Gedanken schwirrten. Er befand sich nicht einfach mit einem hübschen Typen in einem Bett. Er befand sich in der Vergangenheit wo Krieg eine einfachere Lösung war als wie Erwachsene Menschen zu reden. Und jetzt durfte Beomgyu daran glauben? Was wenn ihm etwas passiert? Yeonjun kann nicht einfach wieder in die Vergangenheit und ihn erneut kennenzulernen, das wäre zu viel. Wieder bei Null anzufangen und sich selbst in eine Zeitschleife einzufangen wäre nicht wirklich gesund auf Dauer.

Yeonjun wurde aus seinen Gedanken gerissen als er Beomgyus Hand auf seiner eigenen spürte. „Weißt du...sollte mir etwas passieren-”, fing Beomgyu an, wurde aber direkt unterbrochen. „Sag sowas nicht. Dir wird schon nichts passieren.”

Beomgyu verdrehte seine Augen und hielt Yeonjuns Mund zu. „Sollte mir etwas passieren dann werde ich dich in deiner Zeit finden. Deine Zeit hört sich besser an. Kein Krieg, mehr Akzeptanz...”, sagte Beomgyu, er hatte ein kleines Funkeln in den Augen. „Beomie...”, flüsterte Yeonjun. Er fand, dass Beomgyu viel zu optimistisch war. Was wenn es gar keine Wiedergeburten gibt?

„Am besten gehst du in deine Zeit zurück sobald ich los muss...Ich werde dich schon wieder finden.”, versprach Beomgyu mit einem sanften Lächeln. Yeonjuns Herz brach allmählich bei den Anblick von Beomgyus Lächeln. Man kann diesen Engel doch nicht ins Militär schicken! „Ich kann dich nicht alleine lassen!”

„Meintest du nicht, dass man sich eigentlich nicht in die Zeit einmischen darf oder so?”, fragte Beomgyu, erwartete aber keine Antwort. „Das ist meine Zeitbahn oder wie auch immer das heißt...du darfst dich nicht einmischen. Du musst mich gehen lassen.”, sagte Beomgyu während er eine Strähne aus Yeonjuns Gesicht strich. „Aber was wenn dir was passiert?”, flüsterte Yeonjun so leise dass er sich nicht mal sicher war ob er überhaupt sprach. „Dann ist das nun mal so.”, flüsterte Beomgyu und versuchte seine eigene Angst vor Yeonjun zu verbergen.

„Aber...”, murmelte Yeonjun aber es kam nichts mehr raus. „Kein aber...lass uns einfach die letzten Stunden gemeinsam verbringen.”, flüsterte Beomgyu. Er nahm Yeonjuns Hand in seine und drückte diese sanft.

Beomgyu betrachtete sich im Spiegel und seufzte, die Schere in seiner Hand bewegte sich seit fünf Minuten kein bisschen. „Ich hatte mir doch so viel Mühe gegeben sie lang wachsen zu lassen.”, murmelte er vor sich hin.

„Soll ich sie dir schneiden?”, fragte Yeonjun mit schweren Herzens. Er liebte Beomgyus Haare. „Ja bitte. Ich glaube alleine bekomme ich das nicht hin.”, antwortete Beomgyu während er Yeonjun die Schere überreichte.

Yeonjun seufzte aber begann langsam Beomgyus Haare zu schneiden. Jede Strähne die auf den Boden fiel, brach Yeonjuns Herz.

„Tust du mir einen Gefallen, Yeonjun?”, fragte Beomgyu. Er hatte seine Augen geschlossen damit er nicht sehen musste wie seine Haare auf den Boden fielen. „Klar doch.”, antwortete Yeonjun. „Versprich mir dass du wieder in deine Zeit zurück gehst. Du musst das ganze nicht miterleben.”, sagte Beomgyu in einem sanften Tonklang. Er wollte nicht, dass sich Yeonjun zu viele Sorgen um ihn macht. „Du weißt ja bestimmt ob und wann dieser Krieg endet. Wir werden uns dann sehen. Und wenn nicht, dann werde ich zu 110% in deiner Zeit wieder auftauchen und dich suchen.”, fügte Beomgyu hinzu und lächelte sanft.

Yeonjun biss sich auf die Zunge. Er wollte nicht weg und potentiel Beomgyu verlieren. „Okay...ich verspreche es.”, gab Yeonjun letztendlich von sich. Er seufzte leise als er Beomgyus Haare so kurz wie möglich schnitt.

Beomgyu öffnete seine Augen. „Ich finde es steht mir.”, sagte er um die Situation aufzuhellen. „Mhm, siehst immernoch süß aus.”, murmelte Yeonjun mit einem schwachen Lächeln.
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Time traveller||Yeongyu/BeomjunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt