12. Kapitel

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Lucy POV

Der nächste Tag verläuft ziemlich öde und langweilig. Ich stehe um halb sieben auf, mache mich fertig und fahre in die Schule. Fabiana will unbedingt wissen, wie es mit Marco lief, aber ich vertröste sie auf die Mittagspause. Das wird ein langes Gespräch. Im Deutschunterricht lesen wir nur Gedichte und ich langweile mich zu Tode. Und in den restlichen Stunden beteilige ich mich so gut wie gar nicht am Unterricht. Ich höre auch kaum zu. Meine Gedanken sind immer noch bei Marco. Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich mich so in ihm getäuscht habe. Dass mir dann auch noch sein Bruder im Flur begegnet, macht die Situation nicht besser.

Die Mittagspause hat gerade angefangen, da vibriert auch schon mein Handy. Eine Nachricht von Carlo.

Guten Morgen Lucy, ich hoffe, es geht dir schon besser! Du schaffst das schon und sonst bin ich für dich da!

Das ist ja mal eine süsse Nachricht! Aber bevor ich zurückschreiben kann, kommt auch schon Fabiana und zieht mich in den hinteren Teil vom Schulgelände, auf die Fussballwiese, die gerade nicht benutzt wird.

Dann erzähle ich ihr die ganze Sache mit Marco, wobei ich mich echt zusammenreissen muss, dass ich nicht schon wieder weine. Fabiana regt sich noch mehr über diesen Typen auf, als Carlo gestern. Sie macht mir sogar den Vorschlag, dass sie mit Steve zu Marco fahren würde um ihn zur Rede zu stellen, aber ich lehne dankend ab.

"Du wirst deinen Traumtypen schon noch finden!", meint sie zuversichtlich, "ein Junge, der dich zu schätzen weiss und dich so akzeptiert wie du bist. Ein Junge bei dem du dich einfach wohl fühlst und es dir gleich gut geht, wenn du an ihn denkst!"

Ich nicke und schaue auf meine Füsse. Das ist ja total nett von ihr, aber irgendwie kann ich ihr nicht ganz glauben. Es ist schon irgendwie peinlich, wenn man mit siebzehn noch komplett unerfahren ist. Und die Frage die mich am meisten beschäftigt: Was ist, wenn ich nie einen Freund finde?

Fabiana streicht mir über den Rücken und sagt leise: "Verschwende nicht zu viele Gedanken an dieses Arschloch. Lenke dich ab und mach Dinge, die du noch nie getan hast. Das hilft immer!"

Ich nicke erneut, dann stehen wir auf und gehen zurück. Die nächste Stunde beginnt in wenigen Minuten.

Der Nachmittag zieht sich noch mehr in die Länge als der Morgen. Nach der Schule wird Fabiana von Steve abgeholt. Auch er kann mich mit ein paar Witzen nicht wirklich aufmuntern. Als sie dann wegfahren, mache ich mich auf den weg ins Fitnessstudio. Ich war schon seit letzter Woche nicht mehr da, ausserdem hilft mir Sport immer, dass ich meine Sorgen vergesse. Für mich ist Sport einfach die beste Medizin gegen Kummer und schlechte Laune.

Nach über einer Stunde stehe ich an der Bushaltestelle vor dem Fitnessstudio. Ich fühle mich schon um einiges besser, aber dafür bin ich total erschöpft, sodass ich im Bus fast einschlafe und fast vergessen hätte auszusteigen. Im Zug höre ich wieder Cro und lasse meine Gedanken schweifen, während ich aus dem Fenster schaue. Die Sache mit Marco kommt mir nur noch halb so schlimm vor.

Zuhause erwartet mich schon meine Mutter, die Spaghetti Bolognese gemacht hat. Obwohl es total lecker ist, kriege ich nur wenige Bissen runter. Danach verziehe ich mich wieder in mein Zimmer. Eigentlich sollte ich jetzt für die Biologie-Arbeit lernen, die schon morgen ist, aber ich gönne mir eine kurze Pause um ein paar Youtube-Videos zu schauen. Aber dazu komme ich gar nicht, denn Carlo hat mir geschrieben.

Lucy, geht's dir gut? Bitte melde dich, sonst mache ich mir Sorgen! Ausserdem habe ich eine Idee!

Das ist ja wirklich süss von ihm. Und ich bin eine Katastrophe, wenn es dazu kommt, anderen Leuten zu antworten. Ich lese oft die Nachricht, denke mir, dass ich später antworten werde und dann vergesse ich es.

Es geht mir schon um einiges besser. Und wie geht es dir? War die Arbeit wieder langweilig? Schiess los mit deiner Idee, ich bin ganz Ohr!

Was hat er denn für eine Idee? Plötzlich bin ich wieder wach und kann es kaum erwarten, bis er zurück schreibt. Leider vergehen dabei ziemlich viele Minuten, in denen ich nervös mit dem Fuss auf und ab wippe und mir meinen Instagram-Feed anschaue, bis ich auf Cro's Account lande und rausfinde, dass am Samstag eine neue Single von ihm rauskommt, die auf seinem Mtv Unplugged Album drauf ist. Da freue ich mich natürlich darauf!

Nach einer Gefühlten Ewigkeit kommt dann endlich die Antwort von Carlo.

Mir geht es super! Wir sind heute nach München gefahren. Was hältst du eigentlich davon, wenn ich dich besuchen komme, um dich auf andere Gedanken zu bringen?

Wow, damit hätte ich nicht gerechnet. Natürlich würde ich Carlo gerne persönlich kennen lernen, aber irgendwie weiss ich nicht so recht. Klar ist er super nett und süss zu mir, aber wenn er mich nur verarschen will? Das würde ich nicht so schnell wegstecken. Das beschäftigt mich so sehr, dass es mir gar nicht seltsam erscheint, dass er plötzlich in München ist.

Nach einer Weile hin und her überlegen fällt mir wieder ein, was Fabiana mir gesagt hat. Ich soll Dinge tun, die ich noch nie zuvor getan habe. Dann werde ich mich eben mit Carlo treffen.

Ja, das würde mich echt freuen. Wann hast du denn Zeit?

Wow, ich habe es getan. Ich werde mich mit einem praktisch Fremden treffen. Soll ich irgendjemandem davon erzählen? Besser nicht, sonst wird es wieder peinlich, wenn ich wieder verarscht werde.

Carlos Antwort lässt nicht lange auf sich warten.

Super! Ich fahre Freitagabend mit dem Zug nach Zürich, dann sollte ich den ganzen Samstag Zeit habe. Die Details können wir ja noch besprechen.

Der hat aber Geld! Einfach mal von Stuttgart oder München nach Zürich und wieder zurück fahren. Das ist nicht gerade billig und dann übernachtet er bestimmt wieder in einem Hotel. Aber egal, Hauptsache er kommt und verarscht mich nicht.

Ich freue mich schon richtig! Ich muss jetzt unbedingt noch lernen. Bis später.

Dann nehme ich meine Biologie-Unterlagen und lese sie einmal gründlich durch. Für mehr reicht die Zeit einfach nicht. Ich hätte schon früher beginnen sollen, für diese Arbeit zu lernen. Naja, ich kann es nicht mehr ändern.

Um elf Uhr liege ich dann endlich im Bett und schreibe Carlo, dass ich gleich schlafen gehe. Er schreibt mir gleich zurück:

Gute Nacht Lucy! Schlaf gut und träum was Schönes.

Süss! Und schon macht sich Vorfreude in mir breit. Samstag wird bestimmt cool. Dann falle ich bald in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

***

Tut mir leid, ich habe gestern total vergessen, das Kapitel zu posten! :/

Wie gefällt euch die Story bis jetzt so? :)

Votes & Kommentare sind immer herzlich willkommen! ;)

xx Lulu

Ich kann nichts dagegen tun (CRO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt