The Missing Piece - Marco Reus FF

KAPITEL 16

"Marco?", fragte ich rufend als ich am nächsten Morgen aufwachte und der Platz neben mir leer war.
Eigentlich hab ich mir das so vorgestellt, dass ich morgens auf seiner Brust aufwache.
Naja, in Filmen ist das ja so - sie haben Sex und wachen am nächsten Morgen kuschelnd auf.
"Ja-haa", rief er zurück.
"Ich liebe dich!", schrie ich durch das Haus.
"Suuuper."
"Boah, du Arsch."
Er kam zu mir ins Schlafzimmer und war schon angezogen.
Sein Style raubte mir jedes Mal den Atem. Er sah einfach perfekt aus in Röhrenjeans und Kapuzenpulli.
"Warum so heiß, Marco?", fragte ich und nahm sein Gesicht in meine Hände.
"Einer muss ja in der Beziehung gut aussehen."
Er lachte über seinen eigenen Witz.
Ich steckte meine Hände in die Taschen von seinem Pulli, zog ihn näher zu mir heran und küsste ihn liebevoll.
"Ganz schön frech heute, was?", hauchte ich in den Kuss hinein.
Marco unterbrach den Kuss schließlich.
"Lass in die Küche gehen."
"Ok. Aber ich muss mich noch anziehen."
Er murmelte etwas, was sich anhörte wie "Jaja, mach."
Ich zog mich an und setzte mich zu Marco in die Küche.
"Wann hast du eigentlich Training?"
"Um zwei."
"Ach so."
Ich lächelte ihn an und bekam ein süßes Grinsen zurück.
"Ist was, Kyara?"
"Nee, eigentlich nicht."
"Ja dann."
"Irgendwie haben wir in letzter Zeit null Gesprächsstoff."
"Ist ja auch nichts Besonderes passiert."
"Ach, ist das so?"
Das kam mir einfach so rausgerutscht.
"Joa, finde schon."
"Wie geht's eigentlich Nuri?"
"Gut."
"Und wann kann er wieder spielen?"
"Wenn er wieder gesund ist."
"Hmm. Und sonst, gibt's was Neues bei dir?"
"Nein. Wird das ein Verhör?"
"Ist es falsch, sich für seinen Partner zu interessieren?"
"Hab' ich das behauptet?"
"Ja. Warum fühlst du dich denn so angegriffen? Ich stell dir sonst ja auch solche Fragen."
Marco sagte nichts mehr.
Er schluckte noch sein Essen runter und stand auf.
Ich schaute ihn fragend an, doch er reagierte nicht.
Stattdessen lehnte er sich an die Fensterbank und stützte sich mit den Händen daran ab. An seinen Blicken, die auf den Boden gerichtet waren, erkannte ich, dass etwas nicht stimmte.
"Marco, alles okay?"
"Ja."
"Sicher?"
"Lass es."
Wieder einmal machte sich diese Person bemerkbar, die nicht Marco war.
"Was, Marco? Was soll ich sein lassen? Mich für dich zu interessieren? Was ist los mit dir? Warum bist du auf einmal so geworden?"
"Wie bin ich denn geworden?"
Er guckte mir kurz ins Gesicht, dann aber wieder auf den Boden.
"Anders. Um ehrlich zu sein hab ich gehofft, dass alles wieder so wird wie früher.
Ich mein du gehst zu einem Freund, meldest dich nicht, beziehungsweise ignorierst meine Anrufe, kommst betrunken nach Hause und wenn man dich aus Neugier etwas fragt, bist du gereizt.
Fühlst du dich von mir kontrolliert?"
Naja, das mit Neugier war bisschen gelogen. Natürlich hab ich nach Nuri gefragt um zu wissen ob er wirklich da war.
"Nein. Alles g-"
Marco wurde durch einen Anruf unterbrochen.
Er schaute lange auf sein Display.