Ich drehe mich um mit einem Seufzer der Erleichterung. Der Lehrer ruft mich zurück, damit ich mein Buch holen kann, welches ich auf dem Tisch vergessen hatte.
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Ich bin die letzten Tage immer in die Schule gegangen, habe Harry jedoch nicht noch ein Mal gesehen, was mir komisch erschien, da er nur an dem Tag war da, als ich das erste Mal in der Schule war. Ich entschloss, eines der Mädchen zu fragen, mit denen ich mich immer unterhalte, ob es für ihn normal wäre, viel Schule zu verpassen. Nach ihr hatte er noch nie im Unterricht gefehlt – bis jetzt.
„Warte!", ruft Marie.
„Was?"
„Naja, im ersten Jahr hat er ein paar Tage gefehlt. Als er zurück kam, war er nicht mehr derselbe. Harry war früher kontaktfreudig, hatte Freunde und unterhielt sich mit jedem, bis zu diesem Tag. Als er zurück kam, hatte er schwarze Klamotten an, das macht er immer noch so bis heute. Er hatte kein Lächeln mehr auf seinem Gesicht und war leise und isoliert. Eine Woche später beging sein Freund, der erste, den er hier auf der Schule hatte, Selbstmord und keiner weiß wieso. Seit da an hat er nicht mehr gelächelt. Kein einziges Mal." „Denkst du, er weiß, warum er sich umgebracht hat?" Ich war zu neugierig aber es war mir egal.
„Vielleicht?" Sie zuckt mit den Schultern.
„Oh", antworte ich.
„Warum willst du eigentlich so viel über ihn wissen? Stehst du auf... Jungs?" Sie flüstert fast und hatte diesen Ausdruck auf dem Gesicht, den ich nicht beschreiben kann.
„Nein! Auf keinen Fall! Das wäre scheiße schwul. Ich dachte nur, dass ich schon vorher gesehen hätte, das ist alles", lüge ich. Ich kann es ihr nicht erzählen. Sie war zu angeekelt davon. Das verursacht, dass sich mein Magen nur noch mehr umdreht. „Oh, sorry", entschuldigt sie sich. Ich seufze.
„Warum dachtest du, dass ich... du weißt schon." Meine Stimme bricht fast in sich zusammen.
„Es gibt keinen besonderen Grund, die Menschen hier sind nur nicht so angetan von Schwulen und so." Ist das ihr Ernst?
„Bist du einer von diesen Menschen?" Ich vermeide jeglichen Augenkontakt. Das habe ich mir angewöhnt, wenn ich lüge.
„Wer ist es nicht? Du bist besser nicht einer von diesen Typen, der an gleichgeschlechtliche Ehe und so 'nen Scheiß glaubt. Oder?" Sie zieht eine Augenbraue hoch.
„Nein, natürlich nicht." Die Schuldgefühle kommen hoch.
„Gut, ach so, und Harry ist der, der solche Leute am meisten verachtet." Ist das wirklich so?
Die Glocke läutet. Ich hatte wirklich angefangen zu denken, dass dieser Ort besser für mich sein würde, aber das ist anscheinend nicht der Fall. Das hier sollte eine Flucht von all dem anderen Scheiß sein. Aber das hier ist keine Flucht mehr, es ist mehr wie ein Eingang in die nächste Scheiße.
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- kristina
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Locker 17 German Version
Fanfiction"Loslassen ist nicht einfach und wird es nie sein. Ich habe endlich meinen Frieden gefunden, aber es fühlt sich falsch an." Deutsche Übersetzung von der Larry Stylinson FanFiction "Locker 17".