Kapitel 12

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- Louis' POV -

„Ja, vielleicht", sagt Harry weich und geht aus dem Zimmer. Er denkt wahrscheinlich, dass ich ihn nicht gehört habe, aber das habe ich. Er schließt die Tür hinter sich. Irgendetwas gibt mir den Eindruck, dass er nicht über Sam reden will, aber ich werde nicht einfach so aufgeben. Ich gehe zu meinem gemachten Bett. Dass er mein Bett gemacht hat, nur weil ich es nicht konnte, ist peinlich. Ich lege mich hin und nehme mein Handy in die Hand, null Nachrichten. Was soll ich dieses Wochenende tun? Das letzte Wochenende war langweilig genug, dieses Wochenende kann nicht genauso langweilig werden.

„Louis?" Ich höre ein Klopfen an meiner Zimmertür und Harrys Stimme. Ich stehe auf, um die Tür zu öffnen.

„Ich dachte, du wärst schon weg?"


„Ich wollte dir noch sagen, dass du mir ja mal schreiben kannst, falls dir langweilig wird. Als ich hier hingezogen bin, war jedes Wochenende langweilig, ich lag den ganzen Tag nur im Bett und habe nichts gemacht." Es ist fast so, als würde Harry meine Gedanken lesen.

„Ja, es ist ziemlich langweilig."

Mein Versuch, cool zu wirken, ist lahm. Er lacht und steckt seine Hand in seine Hosentasche. Seine Jeans ist viel zu eng, da er kaum sein Handy herausnehmen kann. Mir ist noch nie vorher aufgefallen, wie groß seine Hände sind.

„Hier." Er lächelt und gibt mir sein Handy, damit ich meine Nummer einspeichern kann. Ich gucke auf sein Handy, natürlich ist es ein iPhone. Ich gebe ihm auch mein Handy, damit er seine Nummer einspeichern kann.

„Da." Ich gebe mein Bestes, um die Unterhaltung kurz zu halten, und höre, wie seine Mutter ihn ruft.

„Danke, ich schreib dir, wenn ich zu Hause bin. Wenn du irgendetwas brauchst, schreib mir oder ruf mich an oder... was auch immer."

Es amüsiert mich, wie er seinen Kopf schüttelt, wenn er nicht die richtigen Wörter finden kann. Er geht wieder zur Treppe und verlässt mein Haus. Das war unerwartet.

Zwanzig Minuten vergehen und er hat mir immer noch nicht geschrieben. Soll ich ihm zuerst schreiben? Aber dann würde ich verzweifelt klingen und ich will ihn nicht nerven. Ich gehe mit meinen Fingern durch meine Haare, eine Angewohnheit, die ich langsam von Harry übernehme. Ich sehe meinen Rucksack, der neben meinem Schreibtisch auf dem Boden liegt. Scheiße. Mrs. Peter hat gesagt, dass wir bis Montag einen anderen Aufsatz abgeben müssen. Ich setze mich auf den Stuhl, auf dem Harry vorher gesessen hat. Der Sitz ist immer noch ein bisschen warm. Ich öffne eine Schublade und nehme ein Blatt Papier und einen Stift heraus. Immerhin weiß ich jetzt, worüber ich nicht schreiben sollte.

Ein paar Stunden vergehen und ich bin mit meinem Aufsatz fertig, es sind fünf Seiten. Mein Kopf wollte den Aufsatz so perfekt wie möglich machen, sodass ich völlig Harry vergaß. Mein Handy liegt auf meinem Bett. Ich stehe auf, meine Beine sind vom ganzen Sitzen eingeschlafen. Ich drücke den Home-Button, um zu sehen, ob ich irgendwelche Benachrichtigungen habe. Ein vermisster Anruf und eine Nachricht von Harry. Schnell entsperre ich mein Handy und versuche Harry anzurufen Allerdings geht er nicht ran. Ich sehe mir die Zeit an, an der er mich angerufen und mir geschrieben hat. Die Nachricht habe ich erhalten, kurz nachdem ich meinen Aufsatz angefangen hatte, der Anruf war vor einer Stunde. Das passiert also, wenn man das Handy auf lautlos gestellt hat. Scheiße. Ich setze mich auf mein Bett und lege meinen Kopf in den Nacken. Warum, warum habe ich nicht einfach auf mein Handy geguckt? Allerdings ist er auch nicht wichtiger als die Schule. Ich bin so nah dran, ein Stipendium zu bekommen, so nah. Ich hatte immer perfekte Durchschnittsnoten in meinen High School Jahren, niemand wird das ändern, auch kein homophober Lehrer. Schließlich schlafe ich ein, obwohl ich es nicht mal selber bemerke.

Locker 17 German VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt