Kapitel 4 ~ Kindheit ~

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Schon seit Stunden war ich in der Küche und bereitete das Frühstück für Volkan vor. Bis ich alles zusammen gefunden und zubereitet hatte kam auch schon ein, noch schlafender Volkan ohne T-shirt die Treppen runter. Sofort schaute ich verlegen weg und versuchte weiter den Tisch zu decken ohne ihm auch nur ein Blick zu schenken.
Volkan: Du hast mir ein Omelett gemacht? Du kennst mich einfach zu gut!
Das stimmt ich kenne ihn sehr gut. Ich wusste alles über ihn und er über mich, naja außer das ich ihn schon seit der Kindheit liebe wusste er nicht aber abgesehen davon wusste er wirklich alles. Das ich ihn so gut kannte war zu meinem Vorteil in der Küche, so musste ich mir nie Gedanken machen ob er mein Essen mochte oder nicht, denn er tat es.
Volkan wollte sich gerade hinsetzten bis ich mit geschlossenen Augen daran hinderte.
Melis: Duuuur! (warte)
Volkan: Ne oldu Melis? (Was ist los Melis?)
Melis: Sey.. üstüne birsey giysene.. (dings.. kannst du dir was anziehen..) fragte ich leicht beschämt und mit immer noch geschlossenen Augen.
Volkan lachte leicht und ließ ein kurzes "Deli" (verrückte) raus und ging die Treppen wieder rauf.
Ich füllte sein leeren Tee glas mit Cay, warf ein stück Zucker rein, schnappte meine Bücher und wollte gerade die Wohnung verlassen als Volkan, angezogen, mich aufhielt.
Volkan: Melis? Nereye? (Wo hin?)
Melis: Zur Uni??
Volkan: Und unser Frühstück?
Melis: Volkan, es tut mir leid aber ich muss los, ich wollte noch zur Bibliothek was nach gucken.
Volkan: Du lässt mich also an unserem ersten Tag als Ehepaar, alleine Frühstücken? sagte er und versuchte mir ein schlechtes gewissen ein zu reden, was auch half.
Melis: Volkan.. ich.. man iyi (gut) dann gehe ich nach der Uni zur Bibliothek. Gab ich schließlich auf.
Volkan: Iyi, gel. (Gut, komm) Ich muss dir noch sagen ob mir dein Essen gefällt oder nicht. Scherzte er und zog mich am arm in die Küche.
Melis: Dir gefällt mein Essen nicht, du Liebst es. sagte ich und Lachte dabei.
Volkan: Da hast du recht. sagte er und Lachte ebenfalls.
Ich klaute die Gabel von Volkan und nahm ein Stück von seinem Omelett. Er sah mich geschockt an.
Volkan: Hey, ich dachte das war für mich.
Melis: Du wolltest doch nicht alleine Frühstücken.
Wir beide lachten und Volkan nahm mir die Gabel aus der Hand und nahm sich selber ein Stück vom Omelett.
Melis: Off.. cok iyi yaa.. (voll lecker) lobte ich mich selber.
Volkan: Ich würde dich ja eingebildet nennen aber es ist echt voll Lecker. sagte er und nahm noch ein Stück.
Melis: Ich weiß. sagte ich Spielerisch eingebildet und lachte.
Volkan: Sus Kiz (sei leise Mädchen) und stopfte mir eine Schwarze Olive in den Mund.
Wir aßen, redeten und alberten noch ein wenig, bis ich auf die Uhr schaute.
Melis: Volkan.. ich muss jetzt los, lass den Tisch so stehen ich räum das auf wenn ich wieder da bin Tamam? (Ok?) sagte ich stand langsam auf und nahm ein schluck von seinem Tee.
Volkan: Tamam. (Ok) sagt er und Lachte.
Ich zog mir meine Schuhe an, nahm meine Bücher und Winkte Volkan noch einmal, der mir fröhlich zurück Winkte.

Ich stieg in meinen kleinen Wagen, denn ich mir selber, von meinem Ersparnis gekauft hatte.
Meine Eltern waren nicht so reich wie die von Volkan. Während Volkans Eltern eine Kette von Hotels Besitzen, war mein Vater ein einfacher Taxifahrer und meine Mutter Hausfrau. Wir hatten nicht viel Geld aber das machte nichts, unser Haus war statt mit Teurem Mobiliar oder Teuren Autos vor der Tür, mit viel Liebe ausgestattet. Wir hatten es nicht immer leicht aber genau deswegen möchte ich so gerne Chirurgin werden, damit ich meinen Eltern helfen kann. Wir hatten schließlich nur uns.

Ihr fragt euch sicher, wie kommt es das ein so einfaches Mädchen jetzt mit einem Millionärs Sohn verheiratet ist. Das war so: *Flashbaack*
Damals war ich 6. Ich Spielte vor unserer Haustür in unserer Straße. Wir bekamen neue Nachbarn. Volkan, Eda seine Schwester und seine Eltern. Damals war Volkan 9 und Eda gerade mal 3. Meine Mutter kannte Aysel Teyze(Volkans Mutter) damals aus der Schule, sie waren sowas wie Beste Freunde. Sie zogen ein und Volkan und ich hatten nicht so ein Guten start. Ich war damals schon sehr freundlich und gut erzogen und wollte ihm meine Freundschaft anbieten doch er schubste mich nur weg damit er zu dem Mädchen vom anderen Block gehen konnte. Ich fiel auf den Boden und fing an zu weinen. Volkan tat es anscheinend leid, denn er kam zurück und setzte sich zu mir auf den Boden und wischte mir die Tränen weg.
Melis: Lass mich!
Volkan: Es tut mir leid.
Ich verschränkte die Arme und guckte zickig weg.
Volkan: Ich bin Volkan.
Melis: Na und?
Volkan: Lass uns Freunde sein ja?
Melis: Und dann?
Volkan: Warte. sagte er und ging, traurig sah ich auf den Boden und wischte mir die Tränen weg.
Nach einpaar Minuten kam er wieder, mit einer Hand voll Süßigkeiten.
Ich lächelte und nahm nur den einen mit Kirsch Geschmack.
Volkan: Magst du nur die mit Kirsch?
Melis: Ja .. sagte ich warf mir den Bonbon fröhlich in den Mund. Laut schmatzend bedankte ich mich bei ihm und er lächelte mich an.
Volkan: Freunde für immer? fragte er mich und streckte mir seinen kleinen Finger hin.
Melis: Für immer und ewig. sagte ich und hackte meinen Kleinen Finger in seinen. Er lächelte so Stark das man seine Zahnlücke sah.
Ab da an waren wir die dicksten Freunde. Wir haben immer im Garten seiner Oma gespielt, seit dem her liebte seine Oma mich. Ich nannte sie immer Oma weil Volkan das auch tat. Manchmal haben wir uns deswegen gestritten wer Oma mehr lieben würde.

Unsere Eltern verstanden sich auch Super. Aber irgendwann gewann Cengiz Baba (Volkans Vater) im Lotto und eröffnete ein Hotel nach einander und wurde erfolgreich. Er bot meinem Vater ein Hotel an was er dann weiter führen könnte, doch er lehnte dankend ab. Mein Vater war damals schon Taxifahrer und ist es immer noch. Aber einen guten Kontakt konnten sie immer halten. Zu unserem Glück. Wir sind zusammen aufgewachsen. Er hat mich immer vor den Jungs aus meiner Klasse beschützt, mich von der Schule abgeholt und mich jeden Tag zum Spielen eingeladen. Das hielt bis er 16 Wurde und ich noch süße 13 war. Er wandte sich immer mehr von mir ab um sich mit "richtigen Mädchen" zu treffen also freundete ich mich mit den Büchern und der Chirurgie an. Wir sahen uns immer Seltener aber ich ging trotzdem fast jeden tag zu seiner Oma und half ihr womit ich konnte.
Ich glaube seitdem sah sie mich wie eine Enkelin. Freunde waren wir Trotzdem immer.

Melis & Volkan [Abgeschlossen]❤️❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt