"Nein. Nein. Auf keinen Fall!" sagte Luka und schüttelte den Kopf. Reagiert er gerade etwas über? "Oh okay ich weiß auch nicht wieso ich das wissen wollte" entgegnete ich kleinlaut. "Macht ja nix." meinte er und lächelte wieder.
"Wieso bist du eigentlich gerade so 'Ausgerastet'?" fragte ich und setzte das letzte Wort in Anführungszeichen. "Oh ja ähm... Naja sie is halt n Mädchen. Ja ich bin halt schwul. Deswegen." antwortete er nervös. Wahrscheinlich hatte er vor meiner Reaktion Angst.
"Achso dann..." entgegnete ich. "Ich auch" murmelte ich. Bitte hat er es nicht gehört! Trotz das er auch schwul ist, ist es immer noch unangenehm. Verständlich oder? Wahrscheinlich nicht.
Luka stieß erleichtert die Luft aus. "Ich hatte schon gedacht das du dich jetzt vor mir ekelst" meinte er und grinste mich an. Wie viel kann man eigentlich lächeln? Das ist doch nicht mehr normal...
Kurz erwiderte ich sein lächeln. Ich habe mir angewöhnt immer dann zu lächeln wenn es einigermaßen reinpassen würde. Aber alles war Fake. Etwas enttäuscht sah mich Luka an. Er konnte mich durchschauen. Bisher hat es noch nie jemand geschafft durch meine Mauer zu schauen. Hoffentlich bringt er sie nicht zum brechen, denn das wäre mein Todesurteil.
Der Zug hielt an und einige Leute stiegen ein und andere aus. Mein Blick schwenkte wieder zum Fenster. Ich wollte jetzt nicht mit Luka reden. Klar er war nett und so aber manchmal will ich auch nur allein sein.
Hoffentlich kommen wir bald an, denn langsam habe ich keinen Bock mehr. Musik könnte ich jetzt echt gebrauchen, denn die hilft immer. Sie passt sich der Stimmung an oder verändert sie. Schon krass wie 'Abhängig' man davon werden kann.
Sie kann dir aus zum Beispiel einer Traurigen Situation rausholen. Natürlich kann sie dich auch noch tiefer sinken lassen, aber das bleibt ganz dem Hörer überlassen. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe. "Dir geht es nicht gut" stellte Luka fest. Ich gab nur ein leises brummen von mir. Soll er sich doch seinen Teil denken. Stört mich relativ wenig!
Ich sollte nich so fies sein, selbst wenn es nur Gedankengänge sind. Ich meine, er nimmt mich bei sich auf. Wie lange ich wohl bleiben darf? 1 Tag? 5 Tage? Ne Woche? Oder überlegt er es sich anders und lässt mich auf der Straße? Ich bleibe solange es mir nicht unangenehm ist und er mich nicht rausschmeißt. Das sind die 2 Grundvoraussetzung.
Ich weiß auch nicht so recht wieso ich mich darauf eingelassen habe. Ich kenne doch nur seinen Vornamen. Unauffällig drehte ich meinen Kopf zu ihm. Schon suche ich seine nähe wieder. "Luka?" fragte ich. "Mh?" entgegnete er und sah mich an. "Lass uns ein Spiel spielen!" meinte ich und drehte meinen kompletten Körper zu ihm.
"Bist du jetzt in Psychopath? Lass uns ein Spiel spielen... Alter" entgegnete er und musste schmunzeln. "Nee. Ich mein so ein Frage Antwort Spiel. Kennst du das?" erklärte ich ihm. "Ja klar! Aber ich kenn es mit Alkohol, aber egal" meinte Luka und hängte hinten ran:" Fang an!"
Kurz überlegte ich, entschied mich aber schlussendlich für eine langweilige Frage:" Wie heißt du mit ganzem Name?" "Bitte nicht lachen, okay? Also ich heiße Luka Günther Weibel" sagte er. Verstört sah ich ihn an. Günther? "What the Fuck" murmelte ich. "Wieso?" wollte ich wissen.
"Nanana! Immer nur eine Frage! Jetzt bin ich dran. Also: Was ist dein Lieblingssong?" fragte Luka und sah mich gespannt an. "Öhm... Ich würde sagen... Äh. Skinny Love von Birdy" entschied ich. Siegessicher begann Luka zu grinsen. Was war denn jetzt schon wieder? "Liebeskummer oder?" fragte er und zog eine Augenbraue hoch. "Eine Frage nur. Wie alt bist du?" entgegnete ich. "Ich bin 23. Du?" sagte Luca und durchbohrte mich schon wieder mit seinen Blicken.
"22 Jahre. Hast du Geschwister?" fragte ich weiter. "Ich bin doch dra- Oh ne. Stimmt. Ich hab ne kleine Schwester. Die ist 18 und heißt Leonie" antwortete Luka und stellte im Anschluss die Gegenfrage. "2 kleine Brüder und auch eine kleine Schwester" entgegnete ich ihm.
Erneut kam der Schaffner um die Fahrkarten zu prüfen. Somit wurde unser Spiel unterbrochen. Eine Durchsage teilte uns mit das wir demnächst an der Endstation angekommen sind. Ich stellte meine Sporttasche auf meinen Schoß. Luka stand auf und zog seinen Koffer aus dem Fach über uns. Nachdem er das geschafft hatte setzte er sich wieder und wartete bis der Zug hielt.
Na ca. 20 Minuten langen Schweigen hielt der Zug und wir beide drängelten uns raus. Ich war vor ihm und hatte Schwierigkeiten in zuerst wiederzufinden. Wenn ich ihn jetzt aus den Augen verliere wäre ich wahrscheinlich verloren. Zum Glück konnte ich ihn die ganze Zeit über gut sehen. Mit schnellen Schritten liefen wir durch das getummel. Wie ich Menschenmassen hasse. Immer drängeln und quetschen alle und ich komme nicht voran. Nur diesmal hatte ich das Glück Luka hinterherlaufen.
Er schubste die ganzen Passanten rücksichtslos zur Seite. Irgendwie war dieser Anblick lustig wie die Menschen in böse ansahen oder ihn sogar Beschimpften. Wie konnte er das so gut ignorieren? Scheinbar interessierte es ihn gar nicht, aber sind wir mal ehrlich.
Jedem macht es was aus Beleidigt zu werden nur er kann halt gut vortäuschen das es ihm egal ist. Mir sieht man sofort an wenn irgendwas nicht stimmt und das ist verdammt nervig. Nach ein paar weiteren Minuten erreichten wir den Ausgang. Mit einem mulmigen Gefühl stellte ich mich zu Luka.
Es ist ungewohnt in Berlin neben einen fremden zu stehen. Lieber wäre ich jetzt mit Taddl am Rhein. Ob als Pärchen oder als Brudi's, mir egal. Hauptsache Taddl! "Kommst du?" so holte mich Luka zurück in die Realität. Abwesend nickte ich und trottete ihm hinterher.
Ich will nach Hause! Ich will nach Köln in mein Zimmer! Ich will zu Taddl!
Part 2:) Wohoo😄 Die Auswahl des neuen Buches geht noch bis zum Ende der Lesenacht.
LG Unicorn✌🏻⭐️
P.S. Die Liebe Blue_Dragon_ hat mir bei der Entscheidung geholfen ob Luka schwul ist oder nicht. Danke an dich:*

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Ardy? || Tardy
FanfictionWie oft kann man merken das er dich nicht liebt? Wie oft kann man sich selbst vergessen? Wie oft kann man lügen?