Half a Heart ||L.S.||

Kapitel 1

Ein bisschen verplant und gelangweilt saß ich alleine in der Kirche herum. Na ja alleine war übertrieben. Es waren bestimmt 100 andere Leute da, doch ich kannte niemanden . Meine Schwester, die mir ja beteuert hatte das ich sie und Gemma ja kennen würde, wenn ich sie zu dieser blöden Hochzeit begleite, hatte vergessen mir zu sagen, dass sie eine von Gemmas Brautjungfern war und sie so wo immer sie auch war hin begleitete. Doch Gemma und ihr Gefolge waren noch nicht in der Kirche, sondern irgendwo anders um sich hübsch zu machen und ich saß hier Mutterseelenallein in einer Kirche voller nervöser und freudiger Menschen, die sich unterhielten und fühlte mich völlig fehl am Platz.

Die Trauung war relativ langweilig. Gemma kam zu toller Musik in die Kirche gelaufen und ich musste schon sagen sie sah toll aus. Hinter ihr liefen ihre 3 Brautjungfern in rosa Kleidern unter ihnen meine Schwester. Der Pfarrer redete geschlagene 45 Minuten irgendeinen Schnulzigen Scheiß und ich musste ernsthaft Versuchen nicht einzuschlafen. Gemma und, ja wie hieß er eigentlich? Na ja als Gemma und ihr Freund sich endlich das Ja-Wort gaben war das schon irgendwie rührend. Bei Gemma flossen ein paar Tränen.

Nach der Trauung fuhren wir alle zu einem großen Haus wo die Feier stattfand. Lottie redete im Auto die ganze Zeit nur darüber wie süß die Hochzeit war und wie toll Gemma ausgesehen hatte. Ich verdrehte darüber nur die Augen.

Die Location der Feier war echt schön. Der Garten des Hauses war wunderschön geschmückt. Es war eine kleine Bühne aufgebaut und vor der Bühne viele runde, gedeckte Tische mit Stühlen darum. Alles in allem sah es sehr idyllisch aus. An jedem Tisch saßen ungefähr 10 Leute. Ich unterhielt mich die ganze Zeit mit einem Jungen in meinem Alter welcher der Freund von einer Brautjungfer von Gemma war. Nach etwa 10 weiteren Minuten betrat ein großer, schlanker Junge mit hochgegelten Haaren auf die kleine Bühne. In der Mitte der Bühne stand ein Mikrophon an das er jetzt trat. Der Junge war sichtlich nervös. Er spielte mit seinen Händen und ließ seinen Blick immer wieder durchs Publikum schweifen, als ob er jemanden suchen würde. Sein Blick blieb an mir hängen. Einen Moment lang sahen wir uns nur in die Augen und ich vergaß alles um mich herum. Ich wünschte dieser Moment würde nie enden. „Louis?", hörte ich eine entfernte Stimme, welche ich als Lotties identifizieren konnte. Zögernd wandte ich meinen Blick zu meiner kleinen Schwester. „Was ist?", fragte ich ein wenig zu schroff doch Lottie grinste nur noch breiter. „Woher kennst du Harry?" Ich runzelte die Stirn. Wer sollte den bitte Harry sein? „Wen?", fragte ich meine Schwester, die mich immer noch so nervig angrinste. „Harry Styles? Gemmas Bruder?", mein Blick wurde immer verständnisloser und ich verstand nur Bahnhof. Woher sollte ich denn bitte Gemmas Bruder kennen. Die einzige Person mit der ich mich unterhalten hatte, war Lottie und der Typ der neben mir saß. Lottie sah meinen verwunderten Blick und redete weiter. „Na, der Typ der da vorne auf der Bühne steht und dich ansieht als würde er dich in seinem Kopf ausziehen." Erschrocken über Lotties Wortwahl sah ich wieder zu Harry. Doch er wendete den Blick von mir schnell ab. So, so Harry hieß er also. Der Name passte zu ihm. Ich musterte ihn. Er hatte einen Schwarzen Anzug an, darunter ein weißes Hemd Ich musste wirklich sagen, er sah verdammt gut aus. Falls ihr euch jetzt fragt ob ich Schwul bin, nein bin ich nicht. Ich bin zu 100% strauchig. Doch auch wenn man heterosexuell war musste man zugeben, dass Harry einfach gut aussah.

Im nächsten Moment räusperte Harry sich auf der Bühne und alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf Ihn. Harry wurde zunehmend nervöser, doch er wendete sich in Richtung Gemma und fing an zu sprechen: „Wir sind heute alle hier um die Heirat von meiner Schwester Gemma und ihrem wundervollem Ehemann Toni zu feiern." Harrys Stimme war tief und er sprach langsam, doch seine Stimme zog mich so in den Bann das ich mich auf nichts anders mehr Konzentrieren konnte als auf ihn. „Ich bin nicht so gut im reden, das sollten alle wissen die mich hier kennen, doch ich möchte für Gemma und natürlich auch für Toni diese Rede halten. Ich habe sehr lange überlegt was ich jetzt sagen möchte. Ernsthaft seid Gemma mir vor 1 ½ Jahren gesagt hat das sie Verlobt ist schreibe ich an dieser Rede." Die Menge lachte. „Gemma du warst mir wirklich immer eine wundervolle Schwester, klar haben wir uns oft gestritten, ich meine welche normalen Geschwister machen das nicht? Aber eigentlich haben wir uns immer verstanden. Als du mit 16 deinen ersten Freund hattest war ich ein wenig geschockt und ich hatte Angst von dem Tag an abgeschrieben zu sein, doch du als wundervolle Schwester hast es hinbekommen gleichzeitig Zeit mit deinem Freund und mit mir zu verbringen. Nun ja die Beziehung hielt nicht wirklich lange doch mit 18 fandest du Toni und ich war begeistert von ihm. Du hättest wirklich keinen besseren finden können. Ihr passt perfekt zu einander. Und ehrlich gesagt war es keine große Überraschung als ihr letztes Jahr nach vier wundervollen Jahren verkündet habt das ihr Heiraten werdet. Gemma du hättest echt keine bessere Wahl treffen können als mit Toni. Ich wünsche euch beiden sehr viel Glück und ich würde sagen das Buffet ist eröffnet." Die Menge klatschte und die ersten Leute standen auf um sich am Buffet zu bedienen. Ich sah Harry zu wie er von der Bühne ging und Gemma und Toni umarmte. Ich schüttelte kurz meinen Kopf um ihn wieder klar zu bekommen. Was war nur los mit mir? Harry war ein Junge wie jeder andere. Ich stand auf und ging zusammen mit Lottie zum Buffet. Es gab wirklich alles. Ich belud meinen Teller mit allen möglichen Salaten, Aufläufen und was es sonst noch alles gab. Ich drehte mich schwungvoll wieder um, um zurück auf meinen Platz zu gehen doch ich rannte direkt in etwas großes Hartes. Ich versuchte meinen Teller auszubalancieren damit es auf keinem von uns beidem landete. Zum Glück schaffte ich es. „Oops!", sagte ich zu dem ungekannte in den ich Reingelaufen war. Ich sah hoch und sah direkt in das Gesicht von Harry. „Hi!", grinste er.