Kapitel 6

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„Harry?", fragte ich leise. Ich spähte langsam ins Zimmer und erblickte, wie vermutet, Harrys Schlafzimmer. Es war nicht sonderlich groß, aber es war alles drin was man brauchte: einen großen Kleiderschrank, eine Kommode und ein großes Bett, das so ähnlich aussah wie meins. Harry lag auf eben diesem Bett und hatte sein Gesicht in die Kissen vergraben, in das Harry jetzt etwas Unverständliches murmelte. „Was hast du gefragte?", fragte ich verwirrt. Harry sah jetzt wütend zu mir hoch. „Ich hab dich gefragt was du hier machst!", sagte er dann gereizt. Ich sah ihn entschuldigend an. „Ich wurde so zusagen dazu gezwungen, von unseren Schwestern", fing ich an. „Sie haben mir den Schlüssel gegeben und ja...Findest du nicht wir sollten uns mal aussprechen, über das was da zwischen uns ist?" „Ich wüsste nicht über was wir sprechen sollten", schoss Harry wütend zurück. Langsam wurde auch ich wütend. Was hatte ich falsch gemacht? War es so schwer mir zu erklären was ihn davon abgehalten hatte mir zu schreiben? „Verdammt Harry! Ich will doch nur wissen warum du mich nicht angeschrieben hast? Was hab ich falsch gemacht? Ich dachte wir haben uns gut verstanden auf Gemmas Hochzeit?" Harry sackte ein wenig in sich zusammen. „Ich dachte auch, dass wir uns gut verstanden hätten. Ich hab mich wirklich gefreut dich kennen zu lernen Louis." Harry sah mir direkt in die Augen. „Ich dachte ich hätte endlich einen Freund hier gefunden. E-es hat mich wirklich schwer getroffen als ich gemerkt habe, dass du mir eine falsche Nummer gegeben hast." Verwirrt sah ich Harry an. „Warte was? Ich hab dir keine falsche Nummer gegeben." Harry sah mindestens genauso verwirrt aus wie ich, auch wenn ich immer noch eine Spur Verärgerung in seinem Blick sehen konnte. Ich ging schnell zu Harry rüber, welcher immer noch auf seinem Bett saß. „Zeig mal her welche Nummer ich dir gegeben habe." Harry nahm schnell sein Handy aus der Hosentasche, entsperrte es und öffnete die Kontakte. Kurz danach zeigte Harry mir meinen Kontakt und ich sah mir kurz die Nummer an. Innerlich könnte ich mir eine reinhauen. Ich hatte Harry meine alte Nummer, die ich schon seid ein paar Wochen nicht mehr hatte gegeben. Nervös fasste ich mir an den Nacken. „Ähm Harry, ich glaube ich habe dir wirklich eine falsche Nummer gegeben, aber nicht mit Absicht." Harry sah mich skeptisch an. „Meinst du das Ernst?" „Ja, das ist meine alte Nummer und ich hab dir wohl aus Gewohnheit die gegeben. Ich wollte das wirklich nicht." Harry und ich sahen uns in die Augen und ich erkannte, dass er mir glaubte. Plötzlich zuckten Harrys Mundwinkel und auch ich musste anfangen zu lachen. Wir beide fingen herzhaft an zu lachen.

Nach einer Weile lachten Louis und ich immer noch und ehrlich gesagt wusste ich auch gar nicht worüber wir genau lachten. Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete langsam tief ein und wieder aus. Harry tat es mir gleich.

Grinsend fing Harry wieder an zu sprechen. Kann es sein, dass wir uns ganz schön blöd angestellt haben? Ich meine anstatt uns an unsere Schwestern zu wenden und sie zu bitten Kontakt zwischen uns herzustellen, saßen wir zu Hause und haben uns die ganze Zeit gefragt warum sich der andere nicht meldet. Das war auf jeden Fall bei mir so." Wieder lachte ich. „Ja, bei mir war genauso schlimm.", wieder lachten Harry und ich ein wenig, bis peinliches schweigen eintrat. Fieberhaft überlegte ich, was ich Louis erzählen oder fragen konnte, um diese Stille zu unterbrechen. Plötzlich hatte ich eine Idee. „Harry? Ich würde dich gerne besser kennen lernen. Wollen wir vielleicht 20 Fragen spielen?" Harry sah mich erfreut, aber auch nervös an. „Okay gut, gerne, kannst du mir vielleicht erklären wie das geht? Ich hab das noch nie gespielt." Ich grinste. „Im Grunde ist es ganz einfach. Wir stellen uns halt gegenseitig Fragen, halt was wir wollen." Auch Harry grinste. „Okay willst du Anfangen, oder soll ich?" „Ich kann gerne Anfangen, wenn du willst." Harry nickte kurz und ich fing an. „Okay Harry, was ist dein vollständiger Name?" Harry errötete kurz. „Ähm ich heiße Harold Edward Styles" Ich lachte leicht. Harry hatte echt einen süßen Namen. Er passte zu ihm. Ich streckte ihm meine Hand hin. „Ich bin Louis William Tomlinson. Freud mich dich kennen zu lernen." Wir schüttelten unsere Hände. „Okay jetzt bin ich dran. Hmm. Was machst du so in deiner Freizeit? Hast du irgendwelche Hobbies oder so?" „Japp", antwortete ich. „Ich gehe zweimal in der Woche zum Fußball Training in der Schule und bin da Mannschaftskapitän", erzählte ich ihm stolz. „Und außerdem spiele ich ein bisschen Klavier, aber das bringe ich mir immer selbst bei. Und was machst du so in deiner Freizeit?" Harry überlegte kurz und antwortete dann: „Ich weis nicht. Ich bin in Holmes Chapel immer mit meinen Freunden weggegangen und so. Aber sonst hab ich in meiner Freizeit nicht so viel gemacht." „Aber was machst du denn gerne?" „Ich singe unglaublich gerne und, ehm ich lese gerne und höre Musik..." „Das hört sich gut an.", sagte ich und lächelte ihn an. Er lächelte zurück." „Darf ich fragen was du so für Musik hörst?", fragte ich Harry. „Also zuerst mal liebe ich The Fray unglaublich." Ich schmunzelte und erinnerte mich an das The Fray Plakat, welches ich grade noch im Flur gesehen hatte. „Ich bin auch ein unglaublicher Fan von Ed Sheeren, Walk the Moon und ja das wars eigentlich auch schon wieder. Ich höre aber auch eigentlich alle Lieder die auch im Radio laufen.", fuhr er fort. Ich sah ihn abwartend an. „Oh stimmt ich bin ja dran. Lass mich kurz überlegen.", sagte Harry mit einem etwas rötlichem Kopf. Ich musste schon wieder lächeln. Harry war so süß. Er ließ den Kopf durch den Raum schweifen. „Okay, was ist dein Lieblingsbuch? Oder dein Lieblingsfilm? Oder beides?" Nervös massierte Harry sich den Nacken. „Okay also mein Lieblingsbuch ist emm ich weis gar nicht so genau. Ich glaube, das Buch das mich am meisten gefesselt hat war die Biografie von David Beckham. Aber ich lese insgesamt nicht so viel. Ich gucke lieber Film. Und mein Lieblingsfilm ist Grease. Ja ich weis das ist ein bisschen Peinlich, aber ich mag den Film halt.", Harry lächelte mich lieb an. „Ich find das gar nicht schlimm. Ich mag Grease auch gerne. Da ist gar nichts schlimmes dran." „Ich bin wieder dran. Hast du eine Freundin?", Harrys lächeln wich aus seinem Gesicht und er wurde ein bisschen bleich. „Ne-ein ich habe keine Freundin.", ich runzelte die Stirn. Warum war Harry plötzlich so komisch drauf. Fragend sah ich ihn an. „E-ehrlich gesagt Louis, werde ich auch niemals eine Freundin haben, weil ich Frauen nicht besonders anziehend finde." Immer noch verwirrt sah ich ihn an. Ich hatte eine Idee was gleich kommen würde, dennoch war ich ein wenig schockiert über seine folgende Aussage. „Ich bin Schwul Louis." 




Half a Heart ||L.S.||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt