„Hör zu Harry, zu erst Mal tut es mir wirklich Leid, dass ich dich in den letzten Wochen so ignoriert habe. Es tut mir wirklich, wirklich Leid. Und ich weiß, dass das jetzt total Selbstverliebt und Eitel klingt, aber an unserer Schule ist es ziemlich schwer einen bestimmten Ruf zu erlangen. Ich habe seid der ersten Klassen daran gearbeitet nicht als Loser dar zu stehen und ich habe immer versucht mich mit den beliebten Kindern anzufreunden, um so zu werden wie sie. Wenn ich jetzt darauf zurück gucke, war es das nicht Wert. Ich hätte lieber meine Kindheit genießen und echte Freunde finden sollen, doch ich habe es nicht getan. Ich habe mich schon immer verstellt und habe mich nach den anderen gerichtet. Was sie cool fanden, fand ich auch cool. Was sie nicht mochten, mochte ich auch nicht. Der „Anführer" von ihnen war schon immer Ben. Er war immer der coolste, hübscheste und beliebteste von allen. Wenn du mich fragst, ist er die meiste Zeit ein ziemliches Arschloch, doch nach so vielen Jahren ist er trotzdem irgendwie ein ganz guter Freund von mir geworden. Als er dann bei einer Unterhaltung von mir und Niall mitbekommen hat, dass du Schwul bist, hat er Angefangen Witze über dich zu machen. Ich habe mich nicht getraut etwa zu sagen oder dich zu Verteidigen, deshalb habe ich einfach mitgemacht." Ich sah von meinen Fingern hoch in Harrys traurigen Augen. Sofort bekam nicht ein noch schlechteres Gewissen.
„Ich habe echt nichts gegen Schwule und erst Recht nicht etwas gegen dich.", fuhr ich fort. „Aber Bern ist ein homophobes Arschloch und als er in der Schule mitbekommen hat, dass du Harry bist, hat er Angefangen sich über dich lustig zu machen und ich war zu Feige um ihn aufzuhalten. Es tut mir wirklich Leid.", Harry sah mit wässrigen Augen auf seine Hände. Ich wusste das die Beleidigungen ihn verletzt hatten, doch ich glaube erst in diesem Moment realisierte ich wie sehr man Menschen mit nur einem Kommentar verletzen konnte.
Harry und ich saßen uns gegenüber, niemand sagte ein Wort. Ich schwieg, weil ich nicht wusste, was ich noch sagen konnte. Ich hatte ihm die volle Wahrheit erzählt und jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass er mir verzeihen würde. Harry schwieg wahrscheinlich, damit ich nicht merkte, wie nah er den Tränen war. Ich wusste nicht wie ich ihn trösten konnte. Normalerweise tröstete ich Leute, in dem ich sie einfach in den Arm nahm, doch ich denke das war das Letzte was er von mir wollte. „Harry ich-", fing ich wieder an. Ich wollte mich erneut entschuldigen und ihm um Verzeihung bitten, doch er unterbrach mich. „Wer ist Niall?", fragte Harry grade raus und mit fester Stimme. Ich musste bei dem Gedanken an meinen besten Freund kurz lächeln. „Niall ist mein bester Freund seit ich denken kann. Er ist der einzige, abgesehen von meiner Familie, der mich wirklich kennt und ehrlich gesagt ist er auch derjenige, der mich immer wieder zurück auf den Boden holt, wenn ich mal wieder zu viel von mir halte. Ich hab ihm nur von dir erzählt, weil ich mit ihm über alles rede. Ich wollte wirklich nicht, dass jemand anders erfährt, dass du schwul bist. Niall ist ein kleiner Engel, der fast immer gut drauf ist und er würde niemals jemanden wegen so etwas verurteilen. Du solltest ihn wirklich Mal kennen lernen, ihr würdet euch bestimmt mögen." Harry sah mich nach meiner kleinen Rede verdutzt an. „Du willst wirklich das ich deinen besten Freund kennenlerne? Ich meine, so wie du ihn beschrieben hast klingt er wirklich nett und so, aber bist du dir sicher?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich dachte wirklich, dass es eine gute Idee war die beiden einander Vorzustellen. Niall war sowieso schon total neugierig auf Harry, seid ich ihn das erste Mal erwähnt hatte und ich hatte auch das kleine lächeln auf Harrys Gesicht bemerkt, als ich über Niall geredet hatte. Man sah Harry die Unsicherheit nur so an, als ich ihm nicht konkret auf seine Frage antwortete. „Wie schon gesagt, ich denke ihr würdet euch gut verstehen. Wenn du willst können wir uns ja heute nach der Schule mit ihm treffen." Harrys lächeln wurde breiter und er stimmte begeistert zu. Ich nach mein Handy raus und schickte Niall eine SMS, welche beinhaltete, dass er später noch herübergekommen sollte.
„Ich denke wir sollten uns langsam auf den Weg machen, wenn wir noch rechtzeitig zur zweiten Stunde kommen wollen?", fragte ich Harry und er nickte nur bestätigend. Langsam standen wir auf und verließen mein Zimmer wieder. Ich musste zugeben, dass diese eine Stunde mit Harry wirklich angenehm war und je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto mehr bereute ich meine Taten. „Hey Harry? Es ist mir wirklich unangenehm das jetzt zu sagen, aber könnten wir vielleicht in der Schule so tun, als wäre das hier nicht passiert?", enttäuscht nickte Harry und ehrlich gesagt brach es mein Herz ihn so zu sehen. Ich senkte seinen Kopf, damit ich seine Enttäuschung nicht sehen konnte, doch dafür war es schon zu spät. „Hey, es ist nicht wegen dir. Es ist nur-", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch erneut unterbrach Harry mich. „Ich weiß, du möchtest deinen Ruf nicht verlieren. Ich verstehe das und wir treffen uns ja dann heute Nachmittag. Du hast meine Nummer noch, oder?", schnell nickte ich und er sah aus als wollte er erleichtert Aufseufzen, doch er hielt sich grade noch so zurück. „Okay ich würde sagen, du schreibst mir dann einfach, wenn ich rüber kommen soll. Ich weiß ja jetzt wo du wohnst.", er grinste kurz. „Wir sehen uns dann in der Schule", grinste Harry, schlüpfte in seine Schuhe und verließ unser Haus. Verwirrt und dennoch grinsend schüttelte ich meinen Kopf, lief in die Küche um meinen Rucksack zu holen und verlief dann ebenfalls mein Haus. Es würde ein langer Tag werden, doch ich würde versuchen Ben so gut wie Möglich von Harry fernzuhalten. Er war einfach ein viel zu nett um Täglich Beleidigungen an den Kopf geworfen zu kommen. Und außerdem musste ich noch die Person finden, die Harry zusammen geschlagen hatte, ich wusste bloß noch nicht wie.
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Half a Heart ||L.S.||
FanfictionLouis Tomlinson und Harry Styles lernen sich auf der Hochzeit von Harrys großer Schwester Gemma kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb gut. Doch werden sie nach der Hochzeit den Kontakt aufrecht erhalten und sogar eine Freundschaft aufbauen? Oder kan...