Kapitel 3

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Seine Gesichtszüge waren so friedlich und entspannt.
Auf keinen der Zeitungsbilder der letzten Jahre gab es ein Bild, auf dem er so schön aus sah, wie jetzt da er vor mir lag.

Doch das eigentliche Problem lag jetzt vor mir. Ich wusste nicht, was ich mit ihm tun sollte, wie ich ihn hier im Wald verpflegen sollte in der Eises Kälte.
Ich hatte nicht die benötigte Kraft, um ihn von hier weg zu bewegen.
Hilfe holen konnte ich schlecht.
Würde bekannt werden, dass der Dunkle Lord noch nicht tot ist, würden alle Schlange stehen um es bloß mit ihren eigenen Händen zu Ende bringen zu können.
Ich knirschte mit den Zähnen.

"Wie bekomm ich dich zu mir?" Sprach ich ihn an und griff dabei nach seinen kalten Fingern.

Nachdem ich ihn noch einige Sekunden angestarrt hatte rannte ich zurück, zu den Häusern. Irgendwo musste Sean in seiner Garage einen bollerwagen haben.
Der Weg erschien mir ewig, aber nach ein paar Minuten stand ich in Sean's Schuppen und schaute mich panisch um.

Zwar war so gut wie jeder auf dem Trauerzug, aber ich wollte mir nicht ausmalen was wäre, wenn ihn jemand fand, bevor ich wieder zurück sein konnte. Oder während ich auf dem Weg heim mit ihm war. Oder sogar meine Mam wie ich ihn versuchte die Treppe hoch zu bekommen.

Egal welche Situation es wäre schrecklich. Man würde mich des Verrats beschuldigen und mit umbringen. Naja zumindest einsperren. Ergo ich musste mich noch mehr beeilen.
Bei dem Feuerwerks Lärm konnte mich wenigstens niemand hören wie ich hier rum polterte.
Ich zog an dem kleinen Karren, der unter etwas anderem feststeckte und fiel hinten rüber als ich ihn endlich frei bekam. Ich konnte nur hoffen, dass Sean dachte es sei ein Waschbär, der hier gewütet hatte. Zum aufräumen würde mir kaum Zeit bleiben.

Mit dem befreiten Wagen rannte ich zu der Stelle an dem ich Voldemort gefunden hatte und warf mich auf die Knie.
Ich konnte es immer noch kaum fassen, dass er wirklich vor mir lag.
So lange hatte ich darauf gewartet, ihn endlich wieder zu treffen. Und dass es jetzt so eine unglückliche Situation war und unter den gegebenen Umständen.
Obwohl mir bewusst war, dass er mich wohl kaum wieder erkennen würde.
Ich mein ich sah damals ja noch etwas anders aus ... Und kleiner.
Ich hievte ihn auf den kleinen Karren und erkannte, dass er erstaunlich schwer war. Viel zu schwer für mich. Ich war kaum hundert Meter weit und ich musste einen Moment pausieren.
Ich konnte nur hoffen, dass er es überlebte, bis ich bei mir war. Ich brauchte fast zwanzig Minuten nach Hause zurück und stand schon wieder vor dem nächsten Problem.

"Wie zur Hölle soll ich dich jetzt bitte meine Treppen hochbekommen" redete ich auf den bewusstlosen Mann ein, den ich grade in unseren Hausflur gezogen hatte.
Das Feuerwerk war schon fast verklungen und mir war bewusst, dass meine Eltern jeden Moment zurück kommen könnten, wenn sie sich nicht grade mit anderen Nachbarn verquatschten.

Das einzig positive war, dass es im Haus schon wesentlich wärmer war als draußen. Es änderte zwar nichts daran, dass Voldemorts Haut sich nach wie vor wie Eis anfühlte, doch meine Bewegungen gingen nun geschmeidiger über die Bühne, da ich meinen Mantel ja grade als Decke missbrauchte.

Zwei mal acht Stufen, das müsste doch zu machen sein, dachte ich mir.
Ich hob den Blick die Stufen hoch und der Weg war mir noch nie so lang vor gekommen, dabei sah ich von hier nur die ersten acht Stufen.

"Na dann mal los" ich holte tief Luft und griff ihm unter die Arme.

"Ich kann nicht glauben wie schwer du bist" machte ich meiner Anstrengung Luft, nach dem ich die Hälfte geschafft hatte.

ZEITLOS - The Beauty and the Man without Nose (HP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt