Kapitel 13

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Nachdem ich den ganzen Tag damit verbracht hatte Zauberbücher durch zu schmökern, zu lesen und Voldemort zu fragen ob er den ein oder anderen Spruch schon gezaubert hatte, schwirrten wir unglaublich viele fremde Wörter im Kopf rum. Zauber waren einfach in einer Sprache, die ich nicht verstand. Die Sprüche zumindest. An die trank Bücher, die ebenfalls einen riesigen Teil der Bibliothek ausmachten traute ich mich erst gar nicht ran.
Ich vergass sogar vollkommen, dass ich Voldemort fragen wollte ob ich meinen Eltern einen Brief schreiben darf.
Was ich allerdings nicht vergessen konnte war der Moment, als Voldemort mein Kinn umfasste und meine Seele berührte. Ich bekam jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich dran dachte.

Es gab für meine Situation nur zwei logische Schlussfolgerungen. Entweder Voldemort hatte mich mit irgend einem trank oder Zauber belegt, der mich verrückt werden lies und mich folgsam machte oder ich war hoffnungslos verliebt in einem Mann, der nur Angst und Schrecken verbreitet hatte und letzt endlich nichtmal eine Nase hatte.

"Möchtest du was davon ausprobieren?" Riss er mich auf meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht mitbekommen, das er die Bibliothek betreten hatte.
Ich lächelte
"Heute nicht mehr. Mein Kopf schwirrt schon vor lauter Sprüchen" meinte ich ehrlich.
"Möchtest du dann etwas anderes versuchen?"
Er sah mich erwartungsvoll an, ich sah verwirrt zurück.
Er zog einen Besen hinter seinem Rücken hervor.
Ich hätte nicht sagen können ob es der selbe war, auf dem wir schon einmal geflogen waren oder ein anderer.
"Vertraust du mir?" Fragte er fordert und ich behjahte ohne drüber nach zu denken. Nun sah er verwirrt aus, als hätte er eine andere Antwort erwartet.

Er hatte wohl nicht so viele Menschen kennen gelernt, die ihm blind vertrauten. Ob ich dazugehörte wusste ich allerdings auch nicht.
Schmunzelnd über meine Naivität schüttelte er den Kopf.
"Dann komm" sagte er und deutete mir, ihm zu folgen.

Er wartete untern an der Treppe, als ich aus meinem Zimmer kam. Zum fliegen war ein Kleid doch ziemlich kalt und so zog ich mir eine enge Hose an, und einen woll Pullover, welche ich beide im Kleiderschrank fand.
Voldemort hielt mir meinen Mantel entgegen und zusammen gingen wir nach draußen in den großen garten.

Es dämmerte schön und lange würde es nicht mehr hell sein.
Wir standen und gegenüber und er hielt mir den Besen hin. Ich zögerte, bis ich Zugriff. Mein Zeigefinger berührte dabei seinen kleinen Finger, da seine Hand über meiner griff und er lies schnell den Besen los.
"Kann ich das überhaupt alleine?"

"Wieso solltest du es nicht können?" Fragte er mit fester Stimme.

Ich schämte mich, obwohl es dumm war. "Weil ich nur ein Muggel bin" ich schaute zu Boden.
Ich konnte seinen Blick auf mir spüren. Er brannte sich durch mich hindurch.
"Das spielt keine Rolle" hauchte er, dass ich es fast überhörte. Ich war mir nicht sicher ob er damit nur das fliegen meinte. Es schwang soviel mehr in seiner Stimme mit.

Ich hatte eine Gänsehaut.
Wieso fühlte ich mich in seiner Gegenwart so?! Ich hatte das Gefühl abgeben zu können, selbst ohne Besen.
Ich räusperte mich, weil ich nicht peinlich schweigen wollte.
"Okay was muss ich tun?"

"Nimm ihn zwischen die Beine"
Ich beachtete nicht, dass ich normalerweise so etwas zweideutig sah, denn die Situation war dafür zu falsch.

Ich tat was er von mir wollte. "So?"
"Ja" er lief um mich rum und stand nun hinter mir.

"Leg die Hände vor dir an den Besen" er strich meinen Arme bis zu meinen Händen entlang und führt sie an das raue Holz.
Ich zwang mich ruhig weiter zu atmen.
"Halt dich gut fest" flüstert er nah an meinem Ohr.

"Wingardium Leviosa" ich hatte keine Ahnung was es bedeutete, aber unter mir bewegte sich etwas und ich verlohr langsam, Zentimeter für Zentimeter den Boden unter meinen Füßen.
Ich konnte es nicht fassen. Ich war zwar grade mal 30 Zentimeter überm Boden aber es war wahr. Ich flog.
Ich. Flog!
Wie war das möglich?!
Ich war mit Voldemort auf Augenhöhe. Und er strahlte als er mein Gesicht sah.

Ich musste schrecklich schauen. Bestimmt war mein Gesicht so tot wir die untergehende Sonne, meine Augen so aufgerissen wie der Mond und mein Mund so zusammengepresst wie der Horizont.
"Und jetzt flieg!" Rief er und schuckte den Besen hinten an.
Mit einem Satz stieg ich in die Höhe. Es war gar nicht so leicht das Gleichgewicht zu halten. Ich war nicht sehr weit oben, doch es reichte. Ich spürte den Wind, der um meinen Körper wehte. Ich hätte mit meinem Füßen das Dach berühren können, es war fantastisch. Ich lehnte mich nach rechts und ich flog dahin, andersrum genauso.
Ich wusste ich verstand es nicht. Aber in dem Moment war es mir egal.
Ich stieß einen Freudensschrei los, und ich konnte Voldemort am Boden lachen hören.
Die Sonne sank immer tiefer und ich hatte einen Platz in der ersten Reihe um zu sehen wie sie hinter den Schnee Kronen verschwand.
Ich weiß nicht wie, aber ich stieg nach einigen Minuten wieder abwärts, landete direkt vor Voldemort und spürte, wie das gefrorene Gras unter meinen Schuhen knirschte.

Meine Wangen taten vor lauter grinsen schon weh. Kaum war ich vom Besen runter sprang ich Voldemort vor laute Euphorie um den Hals. Ohne nachzudenken was ich eigentlich tat. Es war ein Empuls der auch noch belohnt wurde. Ich spürte seinen warmen Körper an mir und seine Starken Arme, die sich ebenfalls um mich schlossen.
Er drückte mich an sich.

Erst als ich realisierte was ich da tat, war es mir unglaublich peinlich.
Doch bevor ich mich löste genoss ich es noch zwei Sekunden. Um zu bereuen war es eh zu spät.
Beschämt schaute ich zu Boden und strich mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr "Dankeschön".
Mir war klar, dass ich nicht selber geflogen bin. Er musste irgendein Spruch gewirkt haben, welcher mich fliegen lies. Aber es war mir egal. Ich war tatsächlich geflogen. Wie die ganzen Hogwarts Schüler.
Ich war noch nie so glücklich in meinem Leben wie in diesem Moment.

Schweigend drehten wir uns Richtung Haus zurück und liegen schweigend zur Tür. Jeder in seinen eigenen Gedanken.  Und es war nicht mal schlimm. Es war klein peinliches schweigen. Es war angenehm.
Voldemort trug wieder den Besen für mich und nahm mir in der Eingangshalle sogar meinen Mantel ab.
"Hast du Hunger?" Wollte er wissen, doch ich hatte gar nicht drüber nachgedacht. Den Tag über hatte ich nichts gegessen, so versunken war ich in den Büchern.
Und er hatte recht. Ich hatte Hunger.

Ich nickte, wobei mir ein wenig geschmolzener Schnee in die Stirn lief, welchen ich weg strich.
"Dann zieh dich um. Bis du wieder da bist, ist das Essen bereit."

Und damit hatte er nicht gelogen, als ich wieder den Salon betrat, war der Tisch erneut vollgestopft mich laute Leckereien. Ein riesiges Abendessen. Wieder von der fremden Köchin schätzte ich mal.

Als ich mich setzte tat er es mir gleich. Wir aßen und er erkundigte sich, was ich alles gelesen hatte.
Ich berichtete ihm von den verrücktesten Zauber Sprüchen und er hatte zu fast jedem eine spannende oder lustige Geschichte, die er mir erzählte, wie er diese Sprüche anwenden musste oder sie bei anderen Zauberern bewirken sehen hat.

Es war bizarr. Hier zu sitzen, mit einem eigentlich toten Mann. Zu lachen und über vergangenes zu reden. Es wirkte zu normal, zu schön.

Und ich wollte, dass es niemals endete.

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Hallo Leute,
sorry dass das Kapitel so kurz ist. Ich finde es aber trotzdem wichtig. Sagt mir wie ihr es fandet ;)

Eine Schöne HALLOWEEN Nacht euch allen!! 🎃🕸💀👻🍬

Anguriadore 🍉❤️

ZEITLOS - The Beauty and the Man without Nose (HP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt