Kapitel 11

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Liams Sicht:

Nach einer gefühlten Ewigkeit, war ich endlich angekommen. Sofort stürmte ich in den Warteraum und kurz darauf kam sie auch schon nach vorne. Clary. Ich hatte sie vermutlich aufgeweckt. Aber das war mir egal. Solange ich wusste, dass es ihr gut ging.

"Clary. Ist alles in Ordnung?" fragte ich besorgt und ging auf sie zu.

"Mir ist nichts passiert." sagte sie, woraufhin ich erleichtert aufatmete. "Was ist mit dir? Hast du dich verletzt?"

"Nein. Alles bestens." versicherte ich ihr und betrachtete sie etwas genauer. "Was ist da passiert?"

Sie hatte eine Schramme im Gesicht und auch ihr Arm blutete.

"Ist schon gut. Das ist nichts weiter." tat sie ihre Verletzungen ab.

Aber ich bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Es war Brett. Er hatte sie verletzt. Und jetzt nahm Clary ihn in Schutz. Warum sie das tun würde, wusste ich nicht. Aber ich wollte wissen, ob er das gewesen war.

"War er das? Brett? Hat er dich verletzt?" fragte ich und spürte, wie die Wut in mir hoch kochte.

"Das war nicht seine Schuld. Durch das Gift hatte er vermutlich Halluzinationen." meinte sie und kam ein paar Schritte näher. "Er schläft gerade. Weck ihn nicht auf."

"Ich kann ihn auch umbringen, ohne ihn auf zu wecken." erklärte ich voller Wut und wollte an ihr vorbei stürmen.

"Liam." sagte sie bloß und hielt mich fest. "Lass ihn in Ruhe."

"Er hat dir weh getan." erklärte ich meinen Wutausbruch.

"Ich sagte doch, es geht mir gut." meinte sie und versuchte mich zu beruhigen.

Wieso zum Teufel beschützte sie ihn?

"Liam beruhige dich." sagte sie und kam noch näher zu mir.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich mich verwandelt hatte. Erst als Clary nach meiner Hand griff und sie mit ihren festhielt, bemerkte ich die Klauen.
Ich begann tief ein und aus zu atmen und beruhigte mich dabei.

"Wieso beschützte du ihn?" stellte ich nach einer halben Ewigkeit die Frage, die mir förmlich auf der Seele brannte.

"Er wurde fast ermordet. Er ist viel zu schwach, um sich verteidigen zu können. Es ist mir egal, was zwischen euch passiert ist. Du lässt ihn in Ruhe." sagte sie bestimmt und ließ meine Hand dann wieder los.

"Du magst ihn, nicht wahr?" fragte ich und schien die Antwort auf meine Frage gefunden zu haben.

"Was?" fragte sie mit leichter Schockierung in der Stimme und verwirrtem Blick.

"Brett. Du magst ihn, richtig? Deswegen beschützt du ihn." erklärte ich ihr, dass ich sie durchschaut hatte.

"Ich kenne ihn doch gar nicht." schien sie sich heraus reden zu wollen.

"Das ist keine Antwort, auf meine Frage." sagte ich und spürte, wie ich wieder wütender wurde.

"Ich muss dir auch keine Antworetn auf irgendwelche bescheuerten Fragen geben." begann sie nun auch wütend zu werden. "Es ist besser, du gehst jetzt."

Das musste sie mir nicht zwei mal sagen. Ich wollte einfach nur noch weg. Weg von Brett. Weg von ihr. Nein. Das stimmte nicht. Ein Teil von mir wollte nicht gehen. Ein großer Teil von mir sogar. Aber der Gedanke daran, dass Clary Brett mögen könnte, tat einfach zu weh. Ja, verdammt. Ich mochte sie nun mal. Sehr sogar.
Ich versuchte die Gedanken zu verdrängen und machte mich nun auf den Heimweg. Ich wollte einfach nur noch weg hier.
Zuhause angekommen, ging ich sofort in mein Bett. Ich wollte einfach nur noch schlafen. Aber leider machte ich die ganze Nacht kaum ein Auge zu. Immer wieder musste ich daran denken, dass Clary und Brett zusammen kommen würden. Ich war mal so gut mit Brett befreundet gewesen. Und jetzt schnappte er sich das Mädchen, dass ich mochte. Der Gedanke machte mich wieder total wütend. Und umso mehr freute ich mich jetzt darauf, mit Mason, am nächsten Morgen joggen zu gehen. So konnte ich wenigstens etwas von der Wut los werden, die in mir war.
Und dann war es endlich soweit. Mason stand vor meiner Tür und wir liefen los. Ich hatte nicht wirklich eine Ahnung, wo Mason hin wollte, also folgte ich ihm einfach, bis wir irgendwann im Wald waren. Die ganze Zeit hatte eine eher unbehagliche Stille geherscht, doch jetzt begann Mason, über Violet und Garrett zu reden. Eigentlich hatte ich keine große Lust über die beiden zu reden. Schließlich waren sie Auftragskiller.
Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich einen großen Teil von dem was Mason erzählte, gar nicht mit bekam.

Jagen, oder gejagt werden. (Teen Wolf FF/ Liam Dunbar)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt