Kapitel 8

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Lydias Sicht:

Okay. Das war wirklich beängstigend. Sehr beängstigend sogar. Eine Todesliste. Und wir alles standen darauf.
Ich war zwar schon eine Weile eine Banshee, aber ich hatte mich an diese verdammten Stimmen in meinem Kopf noch ewig nicht gewöhnt. Aber das würde wohl jeder nach voll iehen können. Wie konnte man sich auch daran gewöhnen, dass irgendwelche Stimmen mir den Namen meiner toten besten Freundin sagten, und dieser Name dann der Schlüssel ist, um eine kodierte Todesliste zu entschlüsseln. Jeder normale Mensch hätte mich vermutlich sofort ins Eichenhous gesperrt. Aber Gott sei dank hatte ich meine Freunde. Alles übernatürliche Kreaturen, die alle sammt auf dieser verdammten Todesliste standen.
Ich wünschte irgendwie, ich hätte sie nicht entdeckt. Aber andererseits, wenn ich sie nicht gefunden hätte, wüssten wir jetzt nicht, womit wir es zu tun hatten. So wussten wir wenigstens, dass wir vorsichtig sein mussten.
Naja. Jetzt jeden falls versuchte ich den nächsten Schlüssel zu finden. Denn das was ich bis jetzt dekodiert hatte, war bloß ein Teil der ganzen Liste. Und wir wollten alle Namen. Wir mussten wissen, wen wir beschützen und warnen mussten.
Jetzt saß ich also zusammen mit Malia im Kunstraum der Schule und versuchte irgend ein Zeichen zu bekommen. Irgendeine Eingebung. Denn ich hatte keine Ahnung, wie ich diese Vorahnungen oder was auch immer herbei rufen konnte. Aber Malia half mir nicht gerade. Sie rückte mir bloß auf die Pelle. Und dabei war es nicht gerade leicht sich zu konzentrieren. Ich wollte gerade meinen Bleistift an den riesigen Zeichenblock vor mir ansetzten, da spürte ich ihren Atem im Nacken.

"Geh mir nicht auf die Nerven." sagte ich also, wodurch sie zurück wich.

"Das tu ich nicht. Ich warte." verteidigte sie sich. "Zeichne irgendwas. Oder schreib was. Wir müssen wissen wer noch auf der Liste steht."

Malia begann unruhig zu zappeln. Ich wusste genau was sie wollte. Sie war nicht einfach nur aus nächsten Liebe und hilfsbereitschaft hier.

"Du willst wissen, ob du auf der Liste stehst." sagte ich und hatte sie ertappt.

"Ehm, wenn jemand kommt, um mir den Kopf ab zu trennen. Dann ja, dass wüsste ich gerne." meinte sie und zappelte immer noch hinter mir herum.

Ich versuchte mich wieder zu konzentrieren. Doch Malia machte es mir immer noch verdammt schwer. Ich schloss die Augen und als ich sie keine zwei Sekunden später wieder öffnete, war ihr Kopf plötzlich neben mir. Ich zuckte zusammen, was Malia auch etwas erschreckte.

"Könntest du dich bitte einfach hinsetzten?" fragte ich genervt, weshalb es wahrscheinlich mehr wie ein Befehl rüber kam, dem Malia allerdings folge leistete. "Du machst mich nervös."

Malia begann in einem Buch zu blättern und ich hoffte, jetzt endlich die nötige Ruhe zu bekommen, um mich konzentrieren zu können.
Ich schloss gerade wieder meine Augen, und wollte gerade den Bleistift ansetzten, als Malia mich jedoch wieder unterbrach.

"Lydia."sagte sie.

"Was ist?" fragte ich und hoffte, wirklich, sie hatte einen guten Grund um mich wieder zu stören. "Mein Gott was ist denn?"

"Vielleicht brauchen wir Hilfe."  meinte sie und zeigte mir das aufgeschlagene Buch. "Von einer anderen Banshee."

Ich betrachtete die aufgeschlagene Seite und erschrack. Dort war ein Bild gedruckt. Und die Person auf dem Bild kannte ich nur zu gut.

"Meredith." erkannte ich sie.

-/-

Clarys Sicht:

Endlich war die Schule zu Ende und ich konnte nach Hause gehen. Aber dort würde ich nicht den restlichen Abend verbringen können. Denn heute Abend stand das Lacrosse Spiel gegen die Devenford Prep an. Und wenn Scott recht hatte, und Garrett wirklich einer der Auftragskiller war, dann hatten wir mehr als nur ein Problem. Denn es war nun mal so, dass Liam immer noch sehr unkontrolliert war. Und sein Geständnis erklärte auch, warum er immer gleich so ausrastete. Er hatte eine Impuls - Kontroll- Störung. Und es war nun mal Fakt, dass Liam seine alten Team Collegen, insbesondere diesen Brett nicht ausstehen konnte. Und wenn sie auf dem Feld aufeinander trafen, könnte Liam ausrasten und sich verwandeln. Und dass wäre wirklich nicht gut.
Wir wussten auch noch nicht, wer Gerretts Ziel sein würde, aber sobald Liam sich verwandeln würde, wäre er es sicher. Aber auch Scott und Kira standen ja noch auf dem Feld. Und das bedeutete, sie könnten auch sein Ziel sein. Auf jeden Fall muussten wir vorbereitet sein. Ich musste vorbereitet sein. Wenn Garrett einem von ihnen etwas antun würde, dann würde ich es ihm heimzahlen. Also zog ich die Tasche unter meinem Bett hervor und öffnete sie. Ich zog zwei Ringdolche heraus und legte sie auf mein Bett. Mehr würde ich nicht mitnehmen können. Ich wusste ja nicht mal genau, wo ich diese verstecken sollte. Aber mir würde schon noch etwas einfallen. Doch bevor ich mir etwas überlegen konnte, hörte ich, wie die Haustür ins Schloss viel. Aber meine Mutter arbeitete doch. Wer konnte das sein? Sofort eilte ich nach unten und sah nach, wer in unserem Haus war.

Jagen, oder gejagt werden. (Teen Wolf FF/ Liam Dunbar)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt