The Elements

10.

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Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieses Jahr anders sein würde. Dass mein Leben sich komplett verändern wird.
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Montag. Neues Jahr. Die Schule ging leider weiter. Ich fuhr wie jeden morgen mit meinem Auto zur Schule. Nervös stieg ich aus, Kelly stand schon da, wie immer.

Wieso ich nervös war? Ganz einfach: Felia sagte mir, dass wir uns diese Woche wiedersehen würden. Und ich hatte so viele Fragen.
Mein Bild von der Welt, es wurde in innerhalb von einem Abend völlig umgeworfen. Es hat alles verändert. Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht mehr was wahr war und was ich glauben sollte.
Kelly und ich begrüßen uns wie auch sonst und gingen dann auf die Schule zu. Während ich durch die Schulflure ging zu meinem Schließfach gingen mir wieder diese Gedanken durch den Kopf. Diese Schüler gingen hier lang, quetschten sich durch die Mengen zu ihren Spinnten. Lachten zusammen, tauschten sich über die Ferien aus. Es war alles normal. Normal für sie. Aber ich ging durch die Flure und sah alles mit anderen Augen. Diese Leute ahnten gar nichts.
Ich setzte einen Fuß vor den anderen. Die ganze Zeit fühlte ich mich beobachtet und hatte das Gefühl, dass mich gleich jemand anfängt auszulachen und ich zum Internet Star geworden war: Estelle Rivers glaubt zwei Fremden, die sie auch noch entführt haben eine Fantasy Geschichte. Wie naiv sie doch ist. Aber nichts dergleichen passierte. Es war alles wie sonst.

,,Was ist heute mit dir los?", Kelly fuchtelte mit ihren Händen vor meinem Gesicht und ich erwachte aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich schon vor meinem Schließfach stand.

,,Keine Ahnung. Ich habe glaub ich einfach schlecht geschlafen.", versuchte ich zu lügen und gähnte noch dazu. Aber Kelly durchschaute mich sofort und musste bei dem schlechten Schauspiel anfangen zu lachen und ich lachte mit.

*

Auch am nächsten Tag konnte ich mich nicht konzentrieren und die Stimmen der Lehrer nahm ich nur im Hintergrund war.
Heute wollte ich sofort nach der Schule schwimmen fahren. Ein bisschen auf andere Gedanken kommen. Denn dauernd fragte ich mich, wann Felia und Silumar kommen würden. Wann meine Fragen beantwortet werden konnten.

Als der Schulgong ertönte und damit preisgab, dass meine letzte Stunde vorbei war, räumte ich alle Sachen zusammen und machte mich auf den Weg nach draußen zu meinem Auto.

*

Ich hing mein Badetuch an einem der Haken auf und ging zu dem großen Schwimmbecken. Genau hier fühlte ich mich wohl. Doch irgendwie war sogar das jetzt anders geworden. Das Wasser spielte für mich jetzt eine ganz andere Rolle, denn es war mein Element. Noch wusste ich zwar nicht, was das für mich bedeutete aber ich wusste, dass es mein Leben verändern würde.
Jetzt nahm ich auch alles anders wahr. Ich könnte schwören zu spüren wie das Wasser über den Beckenrand platscht und spüren, wie das Wasser sich bewegt wenn jemand schwimmt. Das war so unglaublich. Dieses Gefühl mit dem Wasser verbunden zu sein. Irgendwie magisch.
Als ich ins Wasser sprang schaltete sich alles ab. Mein Kopf war leer und frei. Es gab nur noch das Wasser und mich. Als würde es die Welt herum nicht mehr geben.
Nach einer Zeit beschloss ich nach Hause zu fahren. Glücklich stieg ich aus dem Becken und holte mein Badetuch. Eingewickelt in das Tuch ging ich am Beckenrand entlang in die Richtung zu den Umkleidekabinen.

,, Estelle! ", rief jemand hinter mir. Ich wusste sofort wem diese Frauenstimme gehörte und drehte mich überrascht um.
Und tatsächlich stand Felia dort, in einem schwarzen Bikini. Sie kam in schnellen Schritten auf mich zu während ich mich kein bisschen bewegte. War das Zufall, dass sie mich hier traf? Wohl eher nicht...

,,Hallo.", begrüßte Felia mich und lächelte. Ihre Augen waren heute mehr blau als grün. Es war faszinierend und kaum möglich nicht ihre Augen anzusehen. Und dann auch noch ihre tolle Figur und das mit Mitte Dreißig. Zumindestens schätzte ich sie auf so ein Alter. Erst danach fiel mir ein, dass sie nicht Mitte Dreißig war, sondern so alt wie die Erde. Und die gab es schon...? Millionen, Milliarden Jahre?
Ach du Scheiße!

,,Was machst du hier?", fragte ich verwirrt. Wohnten Felia und Silumar nicht im Erdkern?

,,Dich besuchen.", erklärte sie fröhlich als wäre das doch eigentlich klar.

,,Im Schwimmbad?"

,, Wir haben dir hoffentlich genug Zeit gegeben um ein bisschen frische Luft zu schnappen und hoffentlich bist du auch gut ins neue Jahr gestartet."

,,Ja, aber ich habe noch so viele Fragen und irgendwie kommt mir das alles noch viel zu blöd und unwirklich vor.", meine Stimme hörte sich verzweifelt an. Ich war auch verzweifelt. Diese Woche, Tagen war ich allein mit diesem Geheimnis konnte mit niemanden darüber reden.

,,Deswegen komme ich ja und lade dich ein. Am Freitag zum Abendessen. Dann kannst du auch die anderen Elemente kennenlernen und auch mich und Silumar besser kennenlernen.", die Aufregung und Freude konnte man ihr ansehen. Felia wirkte einfach wie ein Sonnenschein.

,,Die anderen Elemente kennenlernen?", als hätte ich sie nicht richtig verstanden wiederholte ich Felias Frage.

,,Ja genau. Kommst du?", ihr Lächeln wurde größer und sie schaute mich hoffnungsvoll an.

,,Wann denn? ", ich gab mich geschlagen. Früher oder später würde ich die anderen sowieso kennenlernen.
Braune Augen. Der Junge von der Party.
Ihn würde ihn wiedersehen. Mein Herz schlug automatisch schneller, obwohl ich diesen Typen nie wiedersehen wollte nach diesem peinlichen Vorfall.

,,Um fünf Uhr. Dann haben wir vor dem Essen noch ein bisschen Zeit."

,, Und wo?"

,, Im Schloss, im Erdkern. Du weißt doch noch wie man in den Erdkern reist?"

Das linke Handgelenk an irgendeinen Baum halten. Und schwups di wups steht man an dem Central Tree vor dem Schloss.

,, Ja, sicher."

,, Dann bis Freitag. Ich freu mich, dass du kommst.", glücklich lächelte Felia mich an und steckte mich an.

,, Bis Freitag. Tschüss.", verabschiedete ich mich und drehte mich um, um zu den Umkleidekabinen zu gehen.
Eine Frage brannte mir aber noch auf der Zunge und ich drehte mich nach ein paar Schritten wieder um.
Felia stand dort noch wie vorher.

,,Woher wusstet du das ich hier bin?"

,,Wie gesagt, die Welt ist anders als du denkst. ", antworte Felia.

Wenn es so etwas wie Elemente und unsterbliche Elemente-Hüter gab und man sich im Erdkern aufhalten konnte, dann war es doch ein leichtes den Standort eines Menschen herauszufinden. Diese Frage kam echt total blöd von mir.

Ich nickte bloß und drehte mich um. Dann ging ich zu den Umkleidekabinen.

Als ich im Auto saß auf dem Weg nach Hause begriff ich es erst.
Ich würde die anderen Elemente kennenlernen. Und den Jungen mit den braunen Augen wiedersehen.