5. Kampf der Krümel

31 3 0
                                    

Als ich das Haus betrat kam mir ein alt bekannter Geruch in die Nase: Pizzameeresfrüchte! OMG wie ich es lieeebe. Pizza allgemein. Mal schauen ob ich recht hab. "Papa? Was gibt's heute zu Essen?", kam es von mir und gleichzeitig wanderte mein Blick zum Herd. Was ich sah lies mein Herz höher schlagen. "Pizza. Für dich Pizza-Meeresfrüchte!", antwortete mir gerade mein Vater und öffnete die Herdtür. Ha! Ich hatte recht. Mit einem Grinsen verließ ich die Küche, stellte meine Schultasche ab und zog meine Jacke aus.
Sobald ich saß zog ich kurz mein Handy aus der Hosentasche und entsperrte es. 3 neue WhatsApp-Nachrichten. 2 von Tristan und eine von Sammy.
Tristan: Hey Zwetschgie
Sammy: Lena? o.O
Tristan: Wie geht's?
Nein ich bin nicht mit Tristan zusammen und nein ich will auch nichts von ihm... Nein! Pfui, das wäre eklig. Tristan ist ein Junge den ich noch nie gesehen hab, noch nie! Er sagt mir die ganze Zeit wie gern er mich hat und will Bilder von mir. Ich bin kurz davor ihn zu blocken! Er nervt wirklich! Das habe ich ihn aber auch gesagt und geschrieben. Ohne Wirkung...
Deshalb hab ich jetzt auch keine Lust ihm zu antworten.
Ich mache main Handy aus und lege es auf den Tisch und schaue auf meine Pizza. Das macht mich doch schon viel glücklicher. "Guten Appetit!", wünschen wir uns alle. Alle :das heißt Selina, meine kleine verrückte Schwester, meine Mutter und mein Vater.
Genüsslich beiße ich in mein erstes Stückchen. Heiß. Heiß,heiß,heiß,heiß! Schnell kaue ich und schlucke die Masse in meinem Mund runter. Ich greife zu meinem Wasserglas vor mir und genemige mir erstmal einen großen Schluck davon.
Mein nächster Bissen folgt kurz danach, davor puste ich jedoch einige male um die Hitze zu verringern. Es gelingt mir nur teilweise. Ich schmecke dadurch nicht besonders viel von der Pizza, dennoch liebe ich sie.
Nach 15 Minuten waren wir dann auch fertig mit dem Essen und unsere Teller sahen aus als hatte dort ein Kampf der Krümel stattgefunden; Pizzateigkrümel lagen verstreut mit vereinzelten Tomatensoßenklecksen auf dem weißen Teller. Ich stand auf und mit mir der Rest der Familie auch. Wir nahmen unsere Sachen und trugen sie auf die andere Seite zur Spülmaschine und räumten diese auch gleich ein. Anschließend verließen Selina und ich die Küche und verschwanden in unsere Zimmer. Oben im Zimmer warf ich mich erstmal auf mein Bett und wollte gerade mein Handy rausholen, da merkte ich das das ja noch unten auf dem Tisch liegt. Also lief ich die Treppen wieder nach unten um mein Mobiltelefon zu holen.
Wieder auf meinem Bett angekommen entsperrte ich mein Smartphone und erblickte als Hintergrundbild mich und Sammy beim Grimassen schneiden. Ich lächelte kurz und öffnete dann WhatsApp. An oberste Stelle war der Chat mit Tristan den ich kurz öffnete und ein :es reicht langsam... Schrieb und den Chat löschte. Es folgte die Benachrichtigung an Sammy: Ja? Was los?
Nach WhatsApp kam Snapchat. Ich öffnete die vetschiedenen Bilder und antwortete an die meisten. Mal wieder ärgerte ich mich, das es dort zu wenig Platz zum schreiben gibt. Ich weiß first world problems. Ich klickte mich desinteressiert durch die einzelnen Geschichten die dort vorhanden waren, schloss dann aber doch diese App und machte Musik an.

Wish we could turn back time to the good old days
When our momma sang us to sleep but now we're stressed out Stressed Out.

Kam es aus dem Lautsprecher und ich sang leise mit. Nach weiteren langweiligen 10 Minuten schaltete ich mein Handy wieder aus, lies die Musik aber noch laufen. Ich rollte mich einmal auf die andere Seite, warf die Decke in die eine Ecke des Bettes und stand schwerfällig auf. Ich ging an meinen Schreibtisch der neben dem Bett steht und fing an Hausaufgaben zu machen. Man hat ja sonst nichts anderes zu tun!.

**************alte Version**************

Nach dem Essen gingen wir hoch in ihr Zimmer. Ich erblickte ihr altbekanntes olivgrüne Zimmer. Die Einrichtung war sehr Mädchenhaft, aber doch irgendwie anders. Nicht in rosa, sondern mit Spitze und Fellen... Mir gefiel es auf jeden Fall.

Ich ging auf ihr weißes Bett zu und setzt mich auf ihren Kissenberg. Anschließend stand ich wieder auf und ging zu einem Regal, das neben dem Tisch stand holte ein dickes Buch mit blutrotem Einband herraus und setzte mich wieder auf das Bett. Ich schlug es auf und überflog die Seiten nur flüchtig. Der Geruch des Buches flog mir in die Nase. Es roch leicht nach Druckerschwärze und Papier. Der Geruch war holzig und alt, hatte etwas von Wald, bzw. nach Bäumen nach dem Regen, aber doch irgendwie blumig. Soweit ich lesen konnte war es ein altes Märchenbuch. Die Anfangsbuchstaben jeder Seite waren sehr verschnörkelt, sodass man sie manchmal garnicht mehr richtig erkennen konnte. Auf der ein oder anderen Seite war auf der unteren Hälfte des Blattes ein Bild, passend zur Geschichte. Zu erkennen waren beispielsweise ein Wolf im Wald oder ein Riese auf dem Weg zu seiner, beziehungsweise zu einer Höhle. Ich hörte wie Sammy die Treppe hoch kam. Als sie an der Tür angekommen war und sie aufmachte stand ich auf und brachte das Buch zurück zu seinem Platz. "Ich hab gleich gehört, das du kommst. Du bist ja lauter als ein Elefant im Porzelanladen!", gab ich lachend von mir. "Ja gut hab ich gesagt... Ja gut das hab ich... Aber.." , fügte sie hinzu und wir mussten beide anfangen zu lachen. Sie ging auf ihren Schreibtischstuhl zu, setzte sich auf ihn, drehte sich zweimal um die Achse und blieb anschließend vor mir zum stehen. "Sooo Lena, schluss mit den Späßen, es gdht ans hartgekochte." "Och nö. Spielverderberin! Nicht Mathe!" "Doch Mathe. Dann hast dus wenigstens hinter dir und wir können schnell zum See." Gut sie hatte mich überstimmt. Ich ging also nochmal die Treppe runter, holte einen Block und einen Stift und setzte mich abschließend wieder auf meinen Stammplatz, das Bett. "Gut wiederholen wir erstmal was wir heute gemacht haben...", fing sie an.
Als wir nach qualvollen 2 Stunden endlich fertig waren, sank ich erschöpft in die weichen Kissen. "Ich kann nicht mehr.", gab ich von mir. "Ich auch nicht mehr.", sagte Sammy beim aufstehen. Sie kam auf mich zu und schmiss sich neben mich auf das Bett. Ich blickte zu ihr. "See?", fragte sie. Meine Augen begannen zu funkeln "See. Sofort." Ich sprang auf und zog sie vom Bett. "Ich will Wasser.", schmollte ich und zog gespielt die Unterlippe vor. "Ich komm ja schon!", sagte sie und ging zu ihrem Schrank um ihren Bikini zu holen.

Lebst du noch oder stirbst du schon?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt