11. Schultag

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Die Tür wird aufgerissen und eine fragende Frau Sheppart blickt mich an. "'Tschuldigung für die Verspä... ", weiter komme ich nicht. "Jaja ist schon gut. Setzt dich einfach auf deinen Platz und sei ruhig. Ich nicke leicht und laufe schnell in die dritte Reihe. Alle Augen liegen auf mir und folgen mir jeden Schritt. Meine Wangen röten sich leicht. Bin ich jetzt ein Kinofilm oder warum können die nicht weg schauen. Ich habs doch gewusst. Sie finden mich, bzw. mein Outfit scheiße. Die denken bestimmt auch nur: "Boah schau mal die Lena an. "High five me" ja ganz bestimmt nicht. Ich packe schnell meine Sachen aus und konzentriere mich auf den Unterricht. Zumindest versuche ich es, doch es misslingt mir. Ich spüre die Blicke, wie Flöhe im Nacken sitzen. Nervös streiche ich mir über den Hinterkopf. Hinter mir höre ich die Reihe reden. Bestimmt über mich. Unauffällig schaue ich mich um, nur zwei, drei verfolgen wirklich aufmerksam den Unterricht, der andere Großteil beschäftigt sich anderweitig mit zeichnen, aus dem Fenster schauen oder mit dem Nachbar reden. Manchmal fällt ein Blick auf mich und ich blicke nach kurzem Blickkontakt schnell auf meinen Tisch. Vor mir liegt ein leerer Block. Ich beginne auf meinen Block den Rand anzumalen mit verschiedenen Kreuzen um wenigstens beschäftigt zu wirken. Das wärs noch jetzt von Frau Sheppart aufgerufen zu werden. Mein Tag ist sowieso schon gelaufen. Mission missglückt. Hätte ich mir auch schon früher denken können.
In den nächsten zwei Stunden werde ich Gottseidank nicht drangenommen und sobald es klingelt, packe ich so schnell es geht meine Sachen um aus dem Biologiezimmer zu laufen. Ich stelle sie kurz bei unserem Klassenzimmer ab und gehe anschließend in die Aula um dort auf Sammy zu warten. Als sie mich sieht zieht sie etwas erstaunt die Augenbrauen hoch. Neben ihr läuft Karla, eine gute Freundin von ihr. Bei mir angekommen fragt Sammy gleich "Was ist denn mit dir los?" " So schlimm?" "Nein!", kommt es schnell aus ihrem Mund dch er wirkt nicht wirklich überzeugend. "Ich hab gedacht das das vielleicht etwas ändern würde...", sage ich und blicke enttäuscht auf den Boden. "Hey, hey, hey. Kopf hoch, willst du so schnell aufgeben. In der nächsten Stunde haust du alle um. Sie müssen sagen <<Ist das wirklich Lena?>> Zeig ihnen wer DU bist. Sonst entgeht ihnen etwas." "Ich weiß nicht. Ich kann das nicht." " Doch bestimmt. Glaube einfach an dich.", erwidert Karla und schaut mir direkt in die Augen. Dann lächelt sie mich warm an. "Hmm. Ich schau mal..." Eh nicht. Lüg dich nicht selber an. Du schaffst das sowieso nicht. Meinte meine innere Stimme, also ich. Ich zu mir. Oh man ich bin einfach verrückt. Ja genau sie sollen sehen wie ich bin. NICHT. Da würden sie ja schreiend davon rennen. Wer sollte schon das hier mögen? Sammy, Karla und ich unterhielten uns die restliche Pause von einem anderen Thema, Jungs. Über einen Jungen. Karlas Crush, der schon soviele Spitznamen hatte, das man sich schon alle nicht mehr wirklich merken könnte. Teufel, der dessen Name nicht genannt werden darf. Sammy mag ihn nicht und nennt ihn einfach schlicht Arschloch. Ich konnte dem ganzen Gespräch über nicht wirklich folgen und war einfach nur froh, das es nicht mehr um mich ging.

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