Kapitel 8 - Beachparty

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Vier Tage später kam sie vorbei und brachte mir die Kopien, beziehungsweise die neu entwickelten Fotos. Ich war wie verrückt nach den Bildern, ich rahmte sie ein, klebte sie an den Kühlschrank und stellte sie neben mein Bett. Ich kam mir schon vor wie ein verknallter Teenie. Nein, das war falsch. Ich wurde wieder zum verknallten Teenager.

Mit den Bildern überbrachte sie mir ebenfalls eine Nachricht. Ashley schmiss wieder eine Party, diesmal am Strand. Quasi eine Beachparty und ich war eingeladen. Und natürlich sagte ich zu.

Vany sah ich schon von weitem. Sie war die Schönste weit und breit. Sie trug einen weißen Bikini, der ihre gebräunte Haut erst recht zum Vorschein brachte und eine schwarze Sonnenbrille. Als sie mich sah - mit schlabbrigen Shorts und ebenfalls Sonnenbrille - winkte sie mich zu sich. Ich begrüßte nur noch flüchtig Ash, dann lief ich schon zu ihr ins salzige Wasser.

Irgendwo hatte sie einen Luft-Reifen aufgetrieben, auf dem sie sich auf dem Wasser treiben ließ und an den ich mich dranhängte. Wir trieben etwas abseits von den anderen und blieben somit ungestört von den Beachbällen und Volleybällen.

Keine Ahnung, wie lange wir da draußen auf dem Meer waren, aber auf jeden Fall waren die anderen längst aus dem Wasser raus. Wir hatten uns soviel zu erzählen, dass wir vollkommen die Zeit vergessen haben. Ich könnte sagen, es war wie in alten Zeiten, aber das wäre nicht richtig.

Es war viel besser. Wir hatten so viele Jahre zum Aufholen, wir waren reifer und erwachsener, damit auch die Gespräche und vor allem hatten wir unbeschränkt Zeit nur für uns allein. Die letzten zwei Jahre in unserer Beziehung waren oft sehr stressig und wenn wir mal gleichzeitig Zeit hatten, wurden wir von irgendetwas unterbrochen.

Diesmal kam uns kein Reporter in die Quere, kein Gewitter und auch keine Fans, die sofort ein Autogramm und ein Foto verlangten.

"Du siehst so nachdenklich aus. Ist irgendwas?" fragte sie mich und ich schüttelte den Kopf. "Mir geht's super. Ich frage mich grade nur, wo die Leute sind." Sie sah sich um und glitt von dem Reifen. "Seltsam. Wo sind die nur hin?" Ich zuckte mit den Schultern.

"Aber ist ja jetzt egal. Die sind selber schuld, wenn sie bei dem Wetter vom Wasser weggehen!" sagte sie und lachte. Sie hielt sich jetzt auch am Reifen fest, aber so, dass der Reifen umkippte und wir unfreiwillig untertauchten.

Als ich wieder an die Wasseroberfläche kam, hustete ich mir das Wasser aus den Lungen. "Sorry." lachte sie und hielt sich diesmal an einer anderen Stelle fest. Doch diesmal rutschte sie mit den nassen Händen ab und ging erneut unter. Ich hielt sie noch gerade rechtzeitig fest und hielt sie in meinem rechten Arm, während ich mich mit meinem linken am Reifen festklammerte. Sie atmete tief ein und wischte sich das Wasser aus den Augen.

Sie war mir auf einmal so nah, dass es mir den Atem raubte. Ich konnte nicht anders, ich musste sie einfach noch näher zu mir ziehen und sie schließlich küssen...

My worst mistake ♡ Zanessa ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt