Kapitel 2

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Tess

Als er die Augen aufschlug, stockt mir der Atem er hatte wirklich schöne Augen. Während er noch geschlafen hatte, habe ich vom Bach etwas Wasser geholt. Und mir wurde erstmals Bewusst welches Risiko ich eingegangen war seine Wunde zu versorgen, wenn er mich verrät brenne ich genau wie meine Mutter auf dem Scheiterhaufen. Und zu allem Überfluss hat er auch noch meinen Bogen gesehen.

„Möchtet Ihr etwas trinken?“, frage ich ihn, absichtlich ohne die passende Anrede und halte ihm die Wasserflasche hin.

Sein Blick fällt auf sein verbundenes Bein, er schaut mich ungläubig an und fragt: „Warst du das?“

Ich zucke gleichgültig mit den Schultern.

„Ja.“

„Vielen Dank, dass du mich verarztet hast, ich werde dich nicht verraten, ich finde es gut wenn auch Frauen solche Sachen wissen.“

Jetzt bin ich es die ihn ungläubig ansieht.

Er will aufstehen aber er verzieht schmerzerfüllt das Gesicht.

„Ihr könnt noch nicht aufstehen, oder reiten ohne dass die Naht wieder aufgeht.“

Er lehnt sich gegen einen Baum und sieht mich an.

„Möchtet Ihr etwas essen oder trinken?“, frage ich ihn erneut.

„Du musst doch selbst kaum etwas besitzen.“, stellt er fest.

Wortlos halte ich ihm die Wasserflasche und eine Scheibe Brot hin. Dankbar nimmt er das Brot und trinkt gierig aus der Flasche.

„Wie heisst du?“, fragt er mich.

„Tess.“

„Ich bin Aaron.“, sagt er mit einem freundlichen Lächeln.

Stella

„...ein Schwert richtig zu führen ist sehr schwierig zu erlernen aber ich habe es innerhalb nur vier Wochen geschafft, sogar mein Lehrmeister war erstaunt. Ich habe schon viele Kämpfe ausgefochten zum Beispiel als wir auf einer Reise von zehn Banditen angegriffen wurden, wir waren nur zu dritt und einer von uns war schwer verletz und ein anderer hat wie ein Feigling die Flucht ergriffen aber ich, ich kämpfte meisterhaft gegen alle zehn von ihnen….“ Ich bin mir ziemlich sicher dass Alexander nie einen richtigen Kampf ausgefochten hat und dass er der Mann war der wie ein Feigling abgehauen ist. Wenn ich Alexanders selbstsüchtiges Gerede auch nur eine Minute länger ertragen muss, werde ich ganz bestimmt durchdrehen. Und ausserdem mache ich mir immer noch Sorgen wo Aaron bleibt.

„Ich habe Kopfschmerzen und werde mich nun auf mein Zimmer zurückziehen wenn es Euch recht ist“, entschuldige ich mich.

„Natürlich, aber ich hoffe doch wir sehen uns bald wieder?“, antwortet er und haucht mir wieder einen ekligen Kuss auf Hand.

„Wenn Ihr es wünscht.“, sage ich aber ich denke genau das Gegenteil.

„Einen schönen Abend noch, gnädige Dame.“, verabschiedet er sich.

Schnell gehe ich in mein Zimmer, bevor er mich nochmal in ein Gespräch verwickeln kann. Unruhig gehe ich im Zimmer auf und ab. Wo bleibt bloss Aaron? Mittlerweile ist schon später Nachmittag und der Ball wird bald vorüber sein. Vater und Mutter werden überhaupt nicht begeistert sein, dass er nicht zum Ball gekommen ist. Ich hoffe nur dass ihm nichts Schlimmes zugestossen ist. Aber was wenn doch? Meine Gedanken werden durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Ich gehe zur Tür und öffne. Es ist Alexander. Der hat mir gerade noch gefehlt.

„Kann ich Ihnen helfen, gnädiger Herr?“, frage ich wohlerzogen.

„Ich wollte mich nur vergewissern dass es Ihnen gut geht.“ Es würde mir sehr viel besser gehen wenn du nicht hier wärst denke ich.

AlthaiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt