Ich überlege, was das wohl sein mag. Meine Augen haben sich schon etwas an die Dunkelheit gewöhnt, doch erkennen kann ich trotzdem nicht, was das Glänzende ist. Plötzlich öffnet sich knarrend die Stahltür. Ich wende meinen Blick nicht von dem glänzendem 'Etwas' ab. Durch den schwachen Lichtschein kann ich erkennen, was das 'Etwas' ist. Es ist ein Schraubenschlüssel. Dann wende ich meinen Blick ab und schaue Mike an, der mir Brot vor die Füße schmeißt. Ich schaue ihn skeptisch an. "Was? Das ist sicher nicht vergiftet. Nimm nur." Zaghaft esse ich etwas von dem trockenen Brot. Das Kauen schmerzt von den beschädigten Zähnen. Aber darauf achte ich gar nicht. Ich schlinge das letzte Stück Brot hinunter, während ich Mike flüsternd frage: "Warum, Mike? Warum tust du mir das an? Bitte sag es mir!" Flehend schaue ich Mike in die grünen Augen, die nun Tränen fangen. "Ich weiß nicht, ob ich es dir erzählen soll... Na gut. Also, alles fing an, als ich 11 Jahre alt war. Ich hatte eine Mutter, einen Vater und einen kleinen Bruder, der damals 9 war. Meine Eltern kümmerten sich liebevoll um uns, aber plötzlich wurden sie von Tag zu Tag stiller zu mir. Ich wusste nicht warum. Dann war da noch diese Marie, die sah dir verdammt ähnlich. Aber sie wollte nichts von mir wissen. Sie verspottete mich vor der ganzen Schule und bald machten alle mit. Ich wurde gemobbt. Dadurch wurde ich depressiv und fing an mich zu ritzen." Mike zeigt mir seine Narben an den Unterarmen. "Als meine Eltern das herausfanden, misshandelten sie mich und ließen mich unter großen Schmerzen leiden. Eines Tages wurde es mir zu viel und ich war sehr eifersüchtig auf meinen Bruder. Es brach mir das Herz. Also entführte ich ihn und fing an ihm wehzutun, wie es mit mir gemacht wurde. Es machte mir Spaß zu sehen, wie er litt. Und sein Blut zu sehen befriedigte mich. Letztlich starb er unter qualvollen Schmerzen. Es war für mich Musik in den Ohren, zu hören, wie er vor Schmerzen schrie. Dann schlich ich mich eines Nachts zu meinen Eltern in's Schlafzimmer. Ich weidete sie aus und zerschnitt ihr Herz. Ich war mir damals gar nicht mehr sicher, ob sie überhaupt eines besaßen. Sie waren so grauenvoll zu mir. Und was Marie anging, die habe ich krankenhausreif geschlagen. Ich war damals 14. Deswegen kam ich, wegen versuchten Mordes in den Jugendknast. Dank einem guten Anwalt kam ich da aber schon nach 7 Monaten wieder raus. Ich wurde in's Weisenhaus versetzt und wechselte die Schule. Doch niemand wusste, dass ich meine Familie umgebracht hatte. Und du...du erinnerst mich einfach zusehr an Marie. Dein Name, dein Aussehen, deine Stimme. Einfach alles. Und ich kann es nicht ertragen...Nun ja. Das war's." "Das...das ist hart.", bringe ich nur raus. Ich muss das erstmal verarbeiten. Zu krass war Mike's Vergangenheit. "Aber deswegen musst du mich doch nicht foltern! Ich hab damit doch gar nichts zu tun. Und ich kann doch nichts dafür, wenn ich Marie ähnlich sehe.", sage ich erschüttert. "Es tut mir leid, Maria, aber zu sehr erinnerst du mich an Marie.", sagt Mike. "Und Issi? Was hatte sie damit zu tun?", frage ich traurig. "Sie wusste zu viel.", sagt Mike bloß, während er weggeht und die Stahltür verriegelt. Eine Weile verharre ich in meiner Pose und starre auf die schwarze Wand. Tränen laufen mir über die Wangen und ich fange an mir Gedanken über all dies zu machen. Plötzlich fällt mir der Schraubenschlüssel wieder ein und die Gedanken verfliegen, wie auf einen Schlag. Er liegt eigentlich fast direkt vor mir. Komisch nur, dass Mike ihn nicht bemerkt hat. Aber das ist mir jetzt egal. Ich versuche meine Hände von den Fesseln loszureißen, doch vergebens. Angestrengt versuche ich den Schraubenschlüssel nun mit meinen Füßen zu ergattern...
8. Kapitel :)) Hoffe es gefällt euch. Oh man... ich hatte es gestern Abend fast fertig und dann wollte ich es heute zuende schreiben. Was sehe ich? Das ganze Kapi war gelöscht -.- Da musste ich jetzt nochmal alles neu schreiben -.- naja egal. Jetzt ist es ja fertig. :))
~bearbeitet~
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Folterdurst
Mystery / Thriller>>Ich wachte auf und das Einzige, das ich wahrnahm, war Dunkelheit, Stille und der Geruch von Blut.<< Als die Sommerferien sich dem Ende neigten, war Maria überhaupt nicht bereit, sich dem wiederkehrenden Schulalltag zu stellen. Doch, als sie nach r...