Ein Erdbeben und Felix' Nervensäge

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(Das auf dem Cover, das schwarz- weiß Bild, ist Riley.)

Die verlorenen Jungs hörten es. Peter Pan hörte es auch. Die Musik hatte wieder angefangen. Sie war weit weg, aber dennoch hörbar. Wie ein sanftes Flüstern bahnte sie sich ihren Weg durch Neverland, nicht bis zu dem Lager der Jungs, aber ganz in der Nähe. Peter lauschte angespannt.

Sie hat sich Mädchen hergeholt., dachte Peter. Mein Mädchen, hatte sich Mädchen hergeholt.

Das dachte er jedes mal, wenn er die Geige spielen hörte und die dazu passenden Trommelschläge. Es war schon lange her, so lange, dass es fast vergessen war, als der Schatten ein junges Mädchen nach Neverland brachte. Sie hatte kurze, braune Haare. Natürlich hätte der Schatten denken können, sie wäre ein Junge.

Aber er weigerte sich, sie zurück zu bringen.

Damals wusste Peter nicht wieso, aber jetzt wusste er es. Er mochte sie weniger, deshalb schickte er sie ans andere Ende von Neverland, wo seine Jungs kaum hingingen. Das Mädchen aber hatte auch Zauberkräfte und auch einen freien Schatten.
Ihr Schatten, der Grund, wieso das Mädchen nicht fortgebracht wurde.

Peters Schatten, liebte den ihren.

Keiner wusste es, nur Peter. Und eines Tages, hörte er es zum ersten Mal. Eine schöne Melodie auf der Geige. Seine Jungs mochten diese Melodie und sie wurden förmlich davon angezogen. Als zwei von drei Jungs, welche sich dem Mädchen Lager näherten, mit dem Blutüberströmten dritten zurück kehrten, war es wie eine Kriegserklärung. Sie waren Mädchen, ja, aber sie waren bösartiger, als alles was Peter kannte. Jedes mal wenn dann die schöne Musik anfing, litten die Jungs, als wären sie verzaubert, da sie nicht zu der Melodie dürften.
Aber Peters Flöte machte sie auch glücklich und dann tanzten sie wie die wilden. Aber Peter musste aufpassen, denn er hatte einige neue Jungs auf Neverland, die noch nicht von den Mädchen wussten.

Riley McConney stand lächelnd inmitten ihrer Mädchen, die harmonisch zu ihrem Geigenspiel tanzten. Einige saßen am Rand und trommelten laut, langsam und Rhythmisch. Die Erde wurde mit jedem Schritt durch die Luft gewirbelt. Auch Riley tanzte. Sie tanzte und spielte Geige zugleich. Die langen Haare der Mädchen tanzten im Wind und ihre Kleider wirbelten wie Flammen. An ihren Füßen klebte der Dreck und trotzdem blieben ihre Kleider weiß.

Und Alle lächelten.

Sie drehten sich, sie sprangen und sie lachten. Rileys Musik machte sie glücklich und verdrängten die Tränen.
,, Riley, spiel uns ein Lied!", hatte eines der Mädchen gelächelt, während sie sich schon umherdrehte.

Und ganz plötzlich, bebte die Erde, sodass Riley abrutschte und sie sofort aufhörte zu spielen. Ein tiefes Knurren entwich ihrer Kehle. Riley hasste es, unterbrochen zu werden und die Mädchen auch! Es war wie damals, als drei verlorene Jungs sich in das Lager schlichen und Riley störten. Ein Junge wurde heftig verprügelt, als Lektion für Pan, dass er auf seine Jungs aufpassen sollte und sie sich fernhalten sollten.

Die Mädchen hörten auf zu Trommeln und sahen sich um. Aber sie blieben ruhig. Riley auch. Sie legte ihre Geige zur Seite und sah sich prüfend um, ob es auch allen gut ging.
,, Was war das?"
,, Ein Erdbeben?"
,, Nein, doch nicht in Neverland!"

Im ganzen Lager wurde bereits getuschelt. Riley drehte sich lächelnd um und drehte sich umher. ,, Mädels", sang sie hoch und lieblich., ,, Zeit zum Essen!" Sofort hatte Riley schon das Thema gewechselt, um ihre Mädchen nicht zukommen zu lassen, dass sie sich fürchten sollten, oder auch nicht.

Das Riley ein wenig verrückt war, wussten alle. Sie konnte normal sein, aber das brachte sie nicht zum Lächeln und auch nicht die anderen. Riley hatte einen an der Meise und das zeigte sie auch, so wie jetzt, als sie mit Mags, ihrer treuesten Kammeradin, hüpfend das Lager verließ. Mags war für Riley so wie Felix für Pan. Die kleine Anführerin lief jedoch nach wenigen Metern normal weiter durch den Dschungel und entdeckte ein kleines Reh. Sie zog ein Messer und schlich sich langsam an. Die Hufen des Tieres kratzen gelassen auf dem Boden, als gäbe es nichts, was es jetzt stören konnte. Das Tier merkte nicht einmal, wie nah Riley schon war. Plötzlich raschelte es etwas weiter neben Riley im Gebüsch. Das Tier schreckte auf und sah sich hektisch um, ehe es schnell die Flucht ergriff. Doch Riley war schneller. Sie stürzte sich mit ihrem Messer nach vorne und rammte es dem Tier in den Hals, während sie es wegkickte, ehe ein Speer das Tier, oder gar Riley traf.

Drive you crazy (Peter Pan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt