Besuch

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,, Glaubst du, deine Jungs vermissen dich nicht?"
,, Hm.", murmelte Peter desinteressiert und starrte vom Bett aus an die Decke.
,, Ich will nicht, dass du hier bist."
Peter verzog das Gesicht, verkrampfte kurz seine Finger, und stand ohne ein Wort zu sagen auf. Als Riley kurz wegsah, und dann wieder zurück, war Peter bereits verschwunden. Erleichterung überkam sie, obwohl sie stinksauer war, dass er ihr nicht Bescheid gegeben hatte. Er war nun mal anders, nicht wie andere Jungs. Seine Emotionen schien er immer für sich zu behalten, als wäre es von wichtiger Bedeutung. Nein, Peter war kein offenes Buch. Felix hingegen zeigte Gefühle, meist in negativer Form. Trotzdem wäre Riley ein mürrischer Felix lieber, als ein viel zu ernster und verschlossener Peter. Sie war sich sicher, er würde alleine sterben, bald, wenn er so weiter machte. Die Jungs liebten ihn nicht zu hundert Prozent und die Mädchen taten es erst recht nicht.
Riley tappte langsam vom Fenster zurück ins Bett. Die Matratze war noch warm, Peter hatte auch schließlich fast eine ganze Stunde schweigend darauf gelegen. Und Riley hatte in den Wald gestarrt. Sie war Peter so nah gewesen. Er hätte einen Kuss kriegen können; oder mehr. Vollkommen vertieft, merkte Riley nur wage, wie Mags in den Raum trat. ,, Riley, Peter war gerade hier."
,, Ich weiß. Ich habe ihn gebeten zu gehen."
Mags nickte stumm, und legte ihren Umhang auf den Stuhl, vor dem Schreibtisch, neben dem Fenster. Ihr Messer legte sie behutsam auf den Tisch und ihre Keule, die, wenn Riley es nicht besser wüsste, von Felix hätte sein können, daneben. Vielleicht war sie es wirklich, und Mags hatte sie ihm geklaut. Dann zog die schwarzhaarige den Stuhl zu sich heran und setzte sich, während Riley noch immer ins Leere starrte.
,, Hast du mit ihm geschlafen?",fragte Mags. Riley schwieg. Sie schüttelte langsam den Kopf.
Aber ich hatte es tun können!
,,Wolltest du es?"
Riley setzte sich nun auf und hielt sich den Kopf, als hätte sie Schmerzen.
,, Nein. Ich glaube nicht. Oder? Kann sein. Ach, ich weiß auch nicht!"
Mags seufzte und schloß kurz die Augen. Mit der linken Hand fuhr die sich durchs dunkle Haar, und mit der rechten hielt sie sich die Wange. Riley wusste, dass etwas in ihr vorging.
,, Ich fühle mich nicht gut.",flüsterte Riley und zog ihre kurzen Beine zu sich heran. Sie umklammerte diese, und dann kaute sie sanft auf ihrer Unterlippe.
,, Hast du dir was eingefangen?"
,, Nein, mir fehlt eigentlich nichts. Das ganze ist emotional. Vielleicht wegen Peter. Ich habe mit ihm gesprochen."
Mags stand vom Stuhl auf, schob ihn zurück zum Tisch und setzte sich zu Riley. Dabei lächelte sie sanft. Riley sah sie selten lächeln, obwohl Mags ein fröhlicher Mensch war.
,, Soll ich mit deinem Namen anfangen? Riley, Riley Pan. Oder lieber Peter McConney?"
,,Soll das ein Witz sein?"
,, Ich mache keine Witze."
Schweigen. Und plötzlich fingen beide an zu lachen.
,,Du solltest nicht daran denken. Lächel einfach. Versuche dein bestes. Ich glaube, dass ist das beste!", meinte Mags. Riley wollte Mags gerne eine Namensmischung verpassen, doch ihr fiel niemanden ein, den sie vielleicht lieben könnte. Und innerlich war Riley wütend. Sie liebte Peter nicht! Das war nicht wahr. Und er liebte sie nicht. Dazu hatten sie ein viel zu verwirrtes Verhältnis. An dem Tag, als Riley nach Neverland kam, war Peter ziemlich überrascht gewesen, eher entsetzt! Und wenn Riley nicht selbst einen Funken Magie in sich gehabt hätte, wäre sie wieder in der anderen Welt. Die Welt, die sie so sehr hasste. Eine Welt, in der Magie nur fiktiv war. Riley falsifizierte schon damals, dass sie woanders glücklich sein konnte. Sie litt unter stark schwankenden Depressionen, und manchmal wollte sie sich wirklich das Leben neben. Kleine Dinge machten sie kurz glücklich. Dinge wie der Sonnenuntergang, welcher den ganzen Wald in orangenes Licht tränkte. Dinge wie der Geruch von Tannen und Kiefern. Dinge wie Peter, wenn er lächelte. Manchmal war es eine gute Geschichte oder ein ganz bestimmter Geruch. Sie konnte den Geruch nicht genau ausmachen, aber wenn sie es tun könnte, würde sie daraus eine Kerze machen. Eine Kerze nur für sich alleine.
Rileys Herz wurde schwer. Sie wollte nicht hier sein, wollte nicht länger so leben, aber auch nicht sterben. Als würde ihr etwas wichtiges fehlen, wie ein stück ihrer Seele. Und sie weinte. Sie weinte all die Tränen die sie zu weinen hatte und versuchte nicht schmerzend zu schreien. Jeder Schmerz glich sich auf einer Seite. Wenn er da war, ist er das schlimmste was man haben kann. So fühlte sich Riley nun. Ihr Kopf war voll von Fragen, und leer von Antworten. Sie wollte dass es aufhört. Dieser Gottverdammte Schmerz, dass sie nur alles schlechte an allem sah, und auch, dass ihr Selbstwertgefühl praktisch kaum vorhanden war. Es sollte aufhören. Egal wie.

Drive you crazy (Peter Pan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt