Zusammen mit Harry und Ron saß Hermine in Dumbledores Büro.
Kurze Zeit nachdem sie am schwarzen See war, fand sie die beiden im Griffindor Gemeinschaftsraum und zusammen machten sie sich auf den Weg zu Dumbledore der sie laut Harry anscheinend sprechen wollte.
Harry meinte es wäre eine Art geheimes Treffen, was niemand anderes mitbekommen sollte, weshalb sich die drei mit Harrys Tarnumhang zu Dumbledore aufgemacht hatten.Hermine saß mit einem unangenehmen Gefühl neben Harrys rechter Seite auf einem für ihren Geschmack viel zu plüschigen Sessel.
Nicht das sie es nicht weich und heimisch mochte, nur lenkte so ein Sessel nach ihrem Geschmack viel zu sehr vom wesentlichen ab:
Dumbledores Plan den er ihnen höchst wahrscheinlich gleich vorstellen würde.Deshalb mochte sie Dumbledores Büro nicht, es war mit vielen schlechten Erinnerungen verbunden.
Immer wenn etwas schwieriges bevorstand ging es vorher stets zum Büro des Schulleiters, der sie dann mit üblichen verdächtigen Funkeln in den Augen empfing.
Diesmal war keine Ausnahme.
Kaum hatte Hermine ihren Gedankengang zuende geführt öffneten sich die Türen des Büros und herein trat ein fröhlich funkelnder Dumbledore mit warscheinlich einem Zitronenbonbon im Mund.
Hermine musste an ihre Eltern denken welche sie in Verbindung zu ihrer Berufung als Zahnärzte immer vor solchen Süßkram warnten.
"Verpackter Karies" dachte sie Stirnrunzelnd.Dumbledores sah sie an und seine Mundwinkel gingen in einem kurzen lachen hoch, so kurz dass sie es fast nicht bemerkte.
Hermine bemerkte es aber und schmetterte schokiert mit aller Kraft und Eile eine geistige "Mauer" auf, hinter der sie alle ihre Gedanken versteckte.
Oklumentik,
Dumbledore hatte tatsächlich ihre Gedanken gelesen.
Er hatte nichts gesehen was er nicht sehen durfte stellte Hermine schließlich beruhigt fest.
Sie befürchtete schon lange das er solche Maßnahmen ergreifen würde um sich stets informiert zu halten. Wie sonst wäre es sein ständige scheinbare Allwissenheit über die Welt und ihre Abläufe möglich?
Dass Dumbledore jedoch so dreist wäre und frei ihre Gedanken liest war für sie ein Schock.
Deshalb mochte sie Dumbledore nicht.Er war zu manipulativ, zu versessen auf sein Weltbild und dabei nicht bereit für Kompromisse.
Es gab für ihn nur eine Sicht auf die Welt, nur einen Blickwinkel.Hermine erkannte das schon, als er den Hauspokal an Griffindor überreichte.
Er nutze unfaire Mittel, gab ihnen Punkte für etwas was sie eigentlich aus Hogwarts werfen sollte.Die gesammte große Halle war in Slytherin Farben geschmückt und die Slytherins waren schon zur hälfte dabei den harten Sieg zu feiern. Dann wurde plötzlich den einen der faire Sieg genommen und dem verfeindeten Haus überreicht.
Wollte dieser Mann Hausfeindlichkeiten eigentlich unterstützen?
Sie konnte die Wut und die Enttäuschung in den Augen der Slytherins nicht vergessen, einige Erstklässler weinten.
Diesen Kindern war klar warum sie nicht gewonnen haben.
Sie waren "das Böse" und wurden nur als das angesehen. Sie konnten sich nicht aus diesen Vorurteilen befreien.Mit der Zeit hat genau dieses Verhalten das Haus warscheinlich zu der abgegrenzten und aggressiven Haltung zu anderen Häusern gebracht für die es bekannt ist.
Es war ironisch, Vorurteile waren es die dieses Haus in diese Situation brachten und Vorurteile hatte das Haus nun selbst gegenüber Leuten ihres Blutstatusses.
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Blickwinkel / Tomione
FanficTomione- Früher war alles so einfach, es gab gut und böse. Alles in Hermines Welt wurde in diese zwei Kategorien eingeteilt. Sie war so naiv...