Lieber Herr Cobain
An diesem heutigem Montag viel mir das Schule gehen extrem schwer. Ich war so übermüdet und hatte den ganzen Tag Angst Michael zu begegnen. Lily war mir herzlich egal ich ließ sie einfach ein bisschen rum spinnen, sie würde sich eh bald wieder beruhigen aber Michael... Alle meine Gedanken kreisten um ihn. Waren wir noch Freunde? Ich wusste ich konnte nicht sterben ohne das alles zu klären. Im Unterrichtstarrte ich ihn wieder an während ich in mein Skizzenbuch zeichnete. Ich zeichnete mal wieder Michael. Sein Blick hatte heute etwas Betrübtes an sich. Ich versuchte in meinem Bild etwas davon auf zu fangen.
Nach einer Doppelstunde war ich fertig mit dem Bild. Ich riss es aus meinem Notizbuch und auf die Rückseite kritzelte ich eine Botschaft für Michael drauf. "No eternal reward will forgive us now for wasting the dawn." Es ist ein Zitat von Jim Morrison, was so viel zu bedeuten hat wie lebe im jetzt den der Morgen kommt vielleicht nicht mehr. Darunter schrieb ich noch Frieden? Ich hoffte Michael würde es verstehen und mir ohne großes Trara verzeihen können. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und die wollte ich auf keinen Fall vergeuden.
Nach dem Unterricht sprang ich schnell von meinem Tisch auf und lief zu Michal legte ohne ein Wort den Zettel mit dem Bild und der Botschaft auf seinen Tisch und verließ sofort die Klasse. Mein Plan trug Früchte denn nach der Schule als ich dabei war das Schulgebäude zu verlassen wurde ich von einem aus der Puste gebrachten Michael aufgehalten. Schwer schnaufend erklärte er mir dass er nicht hätte so angepisst sein dürfen und dass es ihm Leid täte er könne einfach nicht verstehen was ich an Tobin finde. Ich lächelte nur milde und erklärte ihm: „Eines Tages wirst du es verstehen"
Michael lud mich darauf hin auf ein Eis ein. Ich muss zugeben es war schon Jahre her das ich das letzte Mal Eis essen war. Ich hatte irgendwie nie Freunde die so etwas mit mir tun. Die einzige die ich hatte war Lily doch die aß nichts Süßes aus Angst um ihre Figur.
Michael und ich sahsen auf der Terrasse der Eisdiele und aßen unsere Eisbecher. Wir beobachteten vorbeifahrende Autos die immer wieder bei der Ampel an der Kreuzung stehen bleiben mussten. Und in der kurzen Zeit in der die Autos bei Rot stehen bleiben mussten machten wir uns einen Spaß daraus die Gespräche der Leute im Auto zu Synchronisieren. Es war zum Schießen was sich Michael immer wieder Ausdachte. Die Leute am Nebentisch guckten schon ganz komisch da ich es nicht schaffte mich wieder ein zu kriegen vor lauter Lachen. Ich weiß nicht wann ich zuletzt so gelacht hatte es schien Jahre zurück. Doch plötzlich wurde Michael ganz ernst. Und mit einem beschämten Blick in meine Augen gestand er mir dass er sich bei mir viel wohler fühlte als bei Lily. Innerlich jubilierte ich aber äußerlich spielte ich die Betroffene. Ich strich mit meiner Hand über seinen Unterarm und tröstete ihn mit den Worten „Schon gut, das wird sich bald ändern". Michael wusste nicht wovon ich redete weshalb er mich auch so konfus anblickte ich lächelte nur kurz und aß dann mein Eis weiter.
Nachdem wir unser Eis fertig gegessen hatten bestand Michael darauf mich nach Hause zu fahren. Ich willigte ein da ich es liebte mit Michael Auto zu fahren. Wir schwiegen uns die ganze Fahrt über an, der Radio war das einzige Geräusch das zu hören war. Man glaubt gar nicht daran was für ein Friede darin liegen kann einfach nur dahin zu fahren mit Musik in den Ohren und der richtigen Person an seiner Seite. Als wir bei meinem Haus ankamen bat ich Michael einfach weiter zu fahren. Er fragte mich wohin ich den wollte und meine Antwort darauf war nur: „Wohin der Wind uns trägt"
Der Wind entschied das wir aus der Stadt raus fuhren, über die Landstraße bis hin ins Nirgendwo. Wir machten einen kleinen Stopp bei einer Tankstelle, während Michael Tankte ging ich schnell in den Tankstellenshop und kaufte das perfekte Fresspacket zusammen bestehend aus 3 verschiedenen Sorten Chips, Käseflips, Gummibärchen, Schokopralinen, Kekse und einer Flasche billigem Wein. Dem Kassier war mein Alter ziemlich egal weshalb es ihm keine Umstände, machte Alkohol an eine 16 Jährige zu verkaufen.
Michael und ich fuhren noch eine Weile einfach weiter bis wir irgendwann am Ende der Straße ankamen dort parkten und uns auf die Motorhaube legten. Ich dachte als Kind immer das es auf der Welt nur eine Straße gab und das dort wo das Ende dieser Straße war auch das Ende der Welt sein würde. Mit der Zeit kam ich dann drauf dass es viele Straßen Enden gab. Doch was wenn sie nicht das Ende sind sondern erst der Anfang? Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los weshalb ich Michael davon erzählte. Er lächelte nur steckte sich ein paar Käseflips in den Mund und fast unverständlich mit vollem Mund antwortete er mir: „Dann ist das hier für uns ein neuer Anfang"
Es war wirklich ein Anfang. Der Anfang vom Ende.
Michael und ich betrachteten den Sonnenuntergang und gemeinsam lagen wir solange auf der Motorhaube bis die Sonne hinter uns wieder aufging. Michael hatte eine Decke im Auto die wir über uns ausbreiteten damit uns nicht kalt wurde. Wir aßen unser Fresspacket und tranken den billigen Tankstellenwein. Wir hörten Musik und unterhielten uns andächtig während wir den gewaltigen Anblick des unendlichen Universums mit seinen tausenden blinkenden Sternen genossen. Es war wohl die schönste Nacht meines Lebens. Unsere Gespräche gingen Tief. Es fühlte sich an als würden wir in der Seele des anderen herum bohren. Wir redeten nicht übers Sterben oder übers Leben sondern einzig und allein über das Lieben. Wir beide kamen zu dem Entschluss dass kein Geld der Welt keine Schönheit und kein Materielles Ding jemals an das Gefühl heran kommen würde das wir als Liebe bezeichnen. Wir stimmten überein das Liebe verdammt wehtun könne und doch könnten wir nicht ohne sie Leben. Michael sagte er wäre wie ein Motor der von Liebe angetrieben werden würde. Von der Liebe zur Musik von der Liebe zu seiner Familie von der Liebe zu seinen Freunden und von der Liebe die er fühlt wenn er dieses eine Mädchen sieht das erst vor so kurzer Zeit in sein Leben getreten war. Mir war klar dass er Lily meinte und das brach mir mein Herz. Er liebte sie also, aber wie sollte er nicht. Lily war warmherzig, freundlich, liebevoll, hübsch und überraschend klug, auch wenn das außer mir keiner zu sehen Schien.
Im Morgengrauen fuhren Michael und ich zurück in unsere Stadt und auf sofortigem Weg zur Schule zu der wir auch gerade noch pünktlich kamen. Erst als wir am Parkplatz der Schule ankamen fiel mir auf bei dem ganzen Gerede über die Liebe viel in keinem meiner Sätze das Wort Tobin. Vielleicht sind meine Gefühle ja anders als gedacht?
Auf ein baldiges Wiedersehn im Himmel
Ihre Ann
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Hey :) Ich hoffe euch gefällt die Story so weit. Lass mir doch ein Kommentar da damit ich weiß was ihr denkt, das würde mich echt freuen :D
XoXo
Lizzy
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Letters to Kurt Cobain
FanficAnn weiß genau was sie will. Sie will ihren Leben ein Ende machen. Doch bevor sie das tun kann gibt es noch ein paar Dinge für sie zu erledigen. Und alles was sie tut und denkt schreibt sie auf in Briefen an ihr großes Idol, Kurt Cobain.