»Du wirst dich NICHT mit ihr treffen!«
»Das ist nicht normal!«
»Du widerst mich an!«
»Du bist eine Abnormalität!«Der Traum trifft mich so heftig, so real, so schrecklich, dass ich schreie. Brülle. Um mich schlage.
»Hey!«, ruft meine Schwester und reißt die Tür zu meinem Schlafzimmer auf. Das plötzliche Licht blendet mich, lässt mich erblinden. Macht mich wach.
»Sie-«, sage ich und kann nicht sprechen. Meine Schwester weiß es. Sie kennt mich. So gut wie sonst niemand auf der Welt.
»Alles ist gut«, flüstert sie und nimmt mich in den Arm. »Sie lebt nicht mehr. Sie kann dir nichts mehr tun.«
Und obwohl sie meine kleine Schwester ist, kralle ich mich an ihr fest und schluchze. Es ist untypisch für mich, so auszuflippen. Gefühle zu zeigen. Ich kann aber nicht anders.
»Sie sagte-«
Meine Schwester unterbricht mich, indem sie mir einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf gab. »Ich weiß. Doch du hast immer gesagt, dass wir uns nicht von ihr unterkriegen lassen sollen. Dass wir sie vergessen müssen.«
Vergessen.
Vergessen, dass unsere Mutter ein Monster war.
Vergessen, dass sie uns nicht liebte. Nicht akzeptierte.
Vergessen, dass sie nicht mehr lebt.
Vergessen, dass sie je existiert hat.
Vergessen, dass ich ihr Kind bin.
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Everyday at 9PM
Short Story»Da ist er. Der Duft, den ich nicht einordnen konnte. Freiheit. Skye riecht nach Freiheit.« Jeden Tag um 21 Uhr betritt sie meinen Laden. Jeden Tag um 21 Uhr bestellt sie einen Coffee-to-go und einen Vanille-Cupcake mit Kirsche. Jeden Tag um 21 Uhr...