12. Kapitel

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...Er drehte sich zu mir "geh und guck nach ihm".

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich warf Ian noch einen bösen Blick zu und humpelte dann zur Tür. Er war trotzdem ein Arschloch. Er hätte mich schon längst hier rausholen können, doch er war immer noch James treu. Was irgendwo verständlich war, denn er kannte James schon sein ganzes Leben und mich hatte er wenn es hoch kam, nur fünf oder sechs mal überhaupt gesehen. Ich schaute mich um "Erik?" Rief ich. Sofort kam er mir entgegen und stützte mich. "Erik was hast du?" Fragte ich besorgt.

Er lächelte leicht "nichts. Ich wollte Mister Cunningham nur kurz ablenken, damit Ian mit ihnen reden kann".

Ich atmete erleichtert aus "du hast mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt".

"Tut mir leid Miss" sagte er und half mir bis ins Gästezimmer "sie sehen sehr müde aus".

Ich gähnte "bitte Erik, nenn mich Chloe" sagte ich und lächelte leicht.

"Das kann ich leider nicht" sagte er und half mir, mich ins Bett zu setzten.

"Ich bin eigentlich nicht müde" sagte ich und ließ mich zurück fallen. Meine Augen schlossen sich automatisch. War ich doch müde? Was war nur mit mir los?

"Gute Nacht Miss Cunningham" hörte ich Erik noch flüstern, bevor ich einschlief.

'...Ich lief durch einen Gang der nur wenig beleuchtet war. Er war ziemlich schmal und ich konnte in beiden Richtungen kein Ende sehen. Ich bekam Gänsehaut. Hier war niemand, doch ich fühle mich trotzdem beobachtet. "Wo zur Hölle bin ich?" Sagte ich leise zu mir selbst. Ich war eigentlich ganz mutig, aber im Moment war ich mehr als verunsichert. So wie fast jeder normale Mensch auf dieser Welt, außer James, hatte ich um Dunkeln Angst. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus 'du schaffst das Chloe... Du wirst schon...'

Ein klirren ließ mich aufschrecken und mir entwich ein leiser Schrei. Es hörte sich so an, als ob jemand eine Metall Stange oder etwas ähnliches fallen gelassen hatte. Ich drückte mich an die Wand und schaute ängstlich in die eine Richtung, wo ich das Geräusch vermutete. Ich konnte nicht genau sagen, woher es kam. Da es aber nur zwei Möglichkeiten gab, musste ich mich für eine entscheiden. Mein Herz klopfte schnell und meine Hände fingen an zu schwitzten. Ich Kniff meine Augen zu "bitte!..." Die Panik stieg in mir auf. Als ich plötzlich auch Schritte hörte, rannte ich los. Ich rannte einfach in die eine Richtung. Ich wusste nicht ob es die richtige war, aber wenn mir jemand begegnen sollte, würde ich es wohl wissen.

Dieser Gang hatte einfach kein Ende. Egal wie lange ich rannte, es gab keinen Ausgang. Erschöpft blieb ich stehen und schaute nach hinten. Hinter mir war keine Menschenseele. Ich schüttelte meinen Kopf 'da ist niemand Chloe. Du bildest dir das alles nur ein, also beruhig dich verdammt!' Ich konnte selber nicht glauben wie blöd ich war. Ich lachte leicht und richtete mich auf 'und jetzt bleiben wir mal ganz ruhig und suchen den Aus...'

Auf einmal hörte ich wieder Schritte und ein Geräusch, wie als ob jemand etwas hinter sich her schleifte. "Wer ist da?!" Rief ich "und wo bin ich?!" Von weitem erkannte ich eine Gestallt die auf mich zukam. "Hallo!" Rief ich wütend "ich..." Meine Augen weiteten sich und automatisch lief ich einpaar Schritte zurück. Ich hörte es kichern und mir gefror das Blut in den Adern. Es war kein normales oder menschliches kichern. Es war ein böses kichern, etwas unmenschliches und es kam langsam auf mich zu. Langsam erkannte ich, was etwa fünfzehn Meter von mir entfernt war. Er hatte rot gelocktes Haar und grinste mich breit an. Er trug einen blauen Hosenanzug und darunter ein grün blau gestreiftes Shirt voller Blut. Er hatte weiße Handschuhe an und auf seiner Nase war ein roter Schaumstoff. Mit seinem über großen Schuhen kam er langsam auf mich zu. In der rechten Hand einen großen Hammer hinter sich her schleifend. Er kicherte wieder und seine gelben Zähne kamen zum Vorschein. Ich schluckte schwer. "Nein... D-Das kann d-doch nicht wahr sein".

B-B Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt