19. Kapitel

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...Ian schlenderte mir hinterher. "Beeil dich einwenig" sagte ich und öffnete die Gartentür.

Er zog sich eine Sonnenbrille an und steckte seine Hände in die Hosentaschen "ja ja".

"Wie hast du mich eigentlich gefunden?" Fragte ich und lief durch den Garten. Hier sah es nicht mehr aus wie früher. Mein Vater hatte damals viel Zeit im Garten verbracht. Jetzt hatte Unkraut gewuchert und die Blumen wuchsen in alle Richtungen. Wenn das alles vorbei war, würde ich mich um den Garten kümmern.

"Nach dem James so abrupt aufgelegt hatte, wusste ich das was faul war. Also bin ich in mein Auto gestiegen und rüber gefahren. Ich musste ja nach sehen, ob du meinen besten Freund umgebracht hast" sagte er leicht verärgert.

"Es... Tut mir leid. Ich wollte das selber nicht..." Murmelte ich leise.

"Naja, kurz bevor ich sein Anwesen erreicht hatte, habe ich dich gesehen. Du bist durch den Wald geirrt. Daraufhin bin ich ausgestiegen und hab dich gerettet" sagte er leicht gelangweilt.

"Danke" sagte ich.

Er gähnte "bitte mein Schatz".

Manchmal war er eine echte Zicke, aber das behielt ich für mich. Ich stand jetzt vor der Tür und schaute nervös drauf. 'Was soll ich sagen?! Hey es tut mir leid das ich solange weg war, aber ich musste meinen verrückten Entführer Heiraten. Dann hab ich mich auch noch in ihn verliebt und als ich dachte das alles normal wäre, wurde er entführt und wieder verrückt?' Ich knetete meine Hände. Das sollte ich lieber für mich behalten...

Ian klopfte ohne Vorwarnung an. Ich schaute ihn geschockt an "sag mal spinnst du?! Ich war noch nicht bereit!"

Er lehnte sich genervt an die Wand an. "Ich bin müde und hab keine Lust zu warten, bis du bereit bist" sagte er "außerdem ist eine spontane Antwort besser, als eine die du dir fünf Minuten vorher ausgedacht hast".

"Du..." Die Tür öffnete sich und ich verstummte sofort. Ihre braunen Augen blickten direkt in meine und schauten mich genauso geschockt an.

"C-Chloe?" Fragte sie verwirrt und trat einen Schritt auf mich zu.

Ich schaute unsicher zu Ian 'hilf mir bitte!' Doch der gähnte müde vor sich hin. "Hey mum..." Sagte ich und schaute wieder unsicher zu ihr. Ich versuchte die passenden Worte zu finden, doch ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Ich war nicht einmal bei der Beerdigung meines eigenen Vaters da gewesen und jetzt tauchte ich einfach wieder auf?

Sie schüttelte irritiert ihren Kopf und drückte mich plötzlich an sich "bist du verrückt? Wo warst du solange?"

Ich spürte eine Träne meine Wange runterlaufen. Mir wurde erst jetzt klar, wie sehr ich meine Familie vermisst hatte. Auch Erleichterung breitete sich in mir aus. Ein Teil von mir hatte Angst, das sie mich sogar einfach weg schickte. "I-Ich konnte euch nicht besuchen kommen. E-Es tut mir so leid!" Stotterte ich.

"Ist es wegen James? Weil er im Gefängnis war?" Fragte sie leise.

Ich schaute sie verwundert an. Woher wusste sie davon? Die Frage beantwortet ich mir schnell selbst. Das war ein Medienspektakel gewesen, wer hatte das schon nicht gesehen? Doch das Thema James war mir immer noch sehr unangenehm. "K-Können wir später darüber reden?" Fragte ich.

B-B Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt