Der Kampf geht weiter

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Das Wochenende verbrachte ich zuhause im Bett mit einer großen Packung Chips und meinen Pll Staffeln, die ich bereits zum zweiten Mal schaute. Abgesehen von ein paar Nachrichten von Marc und den Anderen blieb mein Handy stumm, was ich durchaus befürwortete, da ich eine Auszeit brauchte. Gegen eine verlängerte Pause hätte ich nichts, doch leider war das Wochenende vorbei und der Schulalltag rufte.

Schwänzen kam leider nicht in Frage, da meine Mutter mich nie hätte zuhause bleiben lassen, da sie wusste das demnächst alle Arbeiten anstanden.
Bevor ich die Haustür hinter mir ließ, betete ich zu Gott Teutu, Nicole und vorallem Saiem nicht zu begegnen. Eigentlich bin ich überhaupt nicht religiös aber alles hat einen Anfang.

Meinem Schwarz-Weißem Look blieb ich treu, in der Hoffnung unauffällig zu sein. Aus diesem Grund hatte ich eine meiner schwarzen High waist Hosen an, ein weißes Top, ein grauen Cardigan, eine schwarze Lederjacke und zu guter Letzt meine geliebten Air Force.
Zu meinem Glück sind die Augenringe und die Blässe in meinem Gesicht weg, weshalb ich ganz auf Make Up verzichtete.
In meinem Fall hilft eh kein Make Up, schließlich kann man nicht vorhandene Schönheit nicht betonen.

Auf meinem kurzen Weg zur Bushaltestelle hielt plötzlich ein Cabrio vor mir. Eigentlich wäre ich weiter gelaufen ohne dem Fahrer jegliche Aufmerksamkeit zu schenken, doch der auffällige Musikgeschmack kam mir bekannt vor. Und wie mein Instinkt schon geahnt hatte sahs mein geliebter Cousin darin.
"Hey Karipusik!" rief er mir zu und öffnete die Tür. Ich setzte mich zu ihm und gab ihm erstmal ein Fausthieb an seinen Oberarm für den Spitznamen, denn ich überhaupt nicht ausstehen kann.
"Hey Evgenija, was machst du hier?"
"Ich bin heute in Neustadt unterwegs um mir eine Wohnung anzusehen und dan hab ich dich gesehen."
"Cool dann noch viel Glück bei der Suche.Wo ist die Wohnung zu der du jetzt fährst?"
"In der Nähe deiner Schule" und mit diesen Worten fuhr er los.
Eigtlich hatte ich vor heute unauffällig zu bleiben und mit einem so auffälligen Wagen und laut raus schallendem russischen Rap ist das eine Sache des Ünmoglichen.
"Du musst mich nicht zur Schule fahren ich kann den Bus nehmen. Du kommst sicher noch zu spät zu deinem Besichtigungstermin." bettelte ich ihn an doch so stur wie er war, war es eine weitere Sache des Unmöglichen.

Keine 10 Minuten später kamen wir mit laut tönenden Rap die Straße, inder die Schule stand reingefahren. Der einzigste freie Parkplatz lag vor dem kleinen Platz neben der Schule, aufdem sich die meisten Schüler aus den älteren Stufen sich trafen.
Meine Aufmerksamkeit war gesichert also beschloss ich so schnell wie möglich aus dem Wagen auszusteigen und zu verschwinden, bevor mich zu viele sahen.
Also öffnete ich schnell die Tür, nachdem ich mich von meinem Cousin verabschiedet hatte und ging auf den Eingang zu, doch bevor ich meinen Weg antreten konnte, erblickte ich die Clique glotzend 10 Meter vor mir stehen.
Innerlich verfluchte ich mein Cousin noch mehr.

"Guckt euch die mal an! Wie aufmerksamkeitsgeil kann man überhaupt sein?" ertönte es laut aus Nicoles Mund. Daraufhin lachten alle  auf und lästerten halslaut weiter.
Ich versuchte sie so gut wie möglich zu ignorieren und so schnell wie möglich die Eingangstür zu erreichen. Dies war jedoch etwas schwerer mit einem Tränenschleier über den Augen.

Im Gebäude angekommen ging ich durch den leeren Flur Richtung Klassenraum. Abgesehen von ein paar Strebern waren alle noch draußen.
Auch noch 5 Minuten kam niemand rein was mich ziemlich misstrauisch machte also ging ich zum Fenster und blickte raus. Alle Schüler standen in einem Kreis um eine sich herumwälzende Masse herum. Anscheinend gab es eine Prügelei die gerade von zwei herbeistürmenden Sportlehrern beendet worden ist.
Als sich die Masse lichtete erkannte ich das einer der hormongesteuernden Typen Marc war. Der andere war Saiem.

"Ach du scheiße" rief ich lauter aus als ich eigentlich wollte. Ich began loszurenne wurde jedoch am Haupteingang von der hereinströmenden Masse ausgebremst.
Plötzlich wurde ich von zwei nicht alzu starken Händen zu den Getränkeautomaten gezogen.
Vor mir standen Teutu und Nicole mit einem bedrohlichen Gesichtsausdruck.
"Wie ich sehe bist du nicht mehr besoffen" begann Nicole mit der Unterhaltung. "Woher weiß sie das ich betrunken war?" schoß es mir direkt durch den Kopf.
"Süß dein kleiner Kampfhund der sich für dich prügelt. Nur schade das du nicht dabei warst, denn Saiem hätte ihm richtig die Fresse poliert, wäre Herr Becker nicht dazwischen gegangen." feierte Teutu die Kampfkünste von Saiem.
"Pfeif dein Freund zurück sonst..." wollte Nicole mir drohen doch ich sprach ihr dazwischen. "Sonst was? Ich dachte Saiem poliert ihm die Fresse also wo ist das Problem? Oder ist er doch nicht so stark wie ihr behauptet?" gab ich selbstbewusster als gedacht zurück.
"Süße werd nicht übermütig wir haben dich in der Hand also machst du was wir sagen sonst kommen diese Aufnahme ganz schnell an die Öffentlichkeit." damit zog Nicole ihr Handy aus ihrer Jackentasche und zeigte ein Video von der Nacht, inder ich betrunken am Rhein sahs und Alle meine Entchen gesungen hatte.
"Und ja vergiss nicht Finger weg von Saiem er gehört mir." fügte Teutu zu Nicoles Drohung hinzu.
"Ein kleiner Tipp noch an dich: benutzt mal lieber für dein hässliches Gesicht Conciler. Deine Pickel leuchten so hell wie Ampeln." gab Nicole lachend von sich und ging Arm in Arm mit Teutu weg.

"Scheiße ich bin im Arsch" mit diesen Worten sank ich zusammen.

Narben der SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt