Die letzten Stunden meines Lebens

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Die Jahre gingen dahin und es geht mir jetzt wieder gut. Sogar besser als gut. Natürlich vermisse ich Clarissa immer noch, doch ich habe meine Freunde, die mich unterstützen, wo sie nur können. Ich bin ihnen so dankbar. Für alles und doch für nichts. Das sie mir Zeit gegeben haben, um mit dem Verlust klar zu kommen. Das sie mich zu nichts bedrängt haben, was ich nicht wollte. Ich liebe meine Freunde und meinen Freund. Kol ist mir trotz meiner Abweisungen nicht von meiner Seite gewichen. Er hat an manchen Tagen sogar mit mir auf dem Bett gesessen und hat aus dem Fenster gestarrt. Genauso planlos, auf was er warten solle. So wie ich es eine lange Zeit gemacht habe.

Er hat mich verstanden und mich unterstützt. Mir keine Vorwürfe gemacht oder meine Meinung hinterfragt. Ich glaube, dass wir uns damals so getrennt haben, dass hat uns jetzt noch stärker zusammen geschweißt. Er liebte mich und ich ihn.

Oft habe ich noch Albträume. Albträume von der Nacht, wo sie starb. Es ist schrecklich sowas immer und immer wieder mit ansehen zu müssen. So wie der eine Film.. Moment wie heißt der noch gleich? Ach ja, Täglich grüßt das Murmeltier! Doch darum gehts jetzt nicht.

Hope, Hayleys Baby, ist wieder zurück bei ihrer Familie. Sie war lange Zeit von Nik und Hayley getrennt. Ja, Nik ist der Vater! Er geht richtig liebevoll mit ihr um. Cami, eine Freundin von Marcel, hat auf sie aufgepasst. Hope war in Gefahr. Die Hexen wollten sie töten und die Werwölfe zerfleischen. Wie kann man sowas einem Baby nur antun? Es ist ein kleines Kind. Sie wäre wehrlos, wenn Nik und alle anderen nicht für sie da wären.

Finn ist abgehauen. Keine Ahnung wohin. Das ist mir aber egal, da ich ihn, wenn ich ihn nochmal zu Gesicht bekommen hätte, getötet und an die Wölfe verfüttert hätte. Ja auch ich habe eine böse Ader oder Seite an mir. Nur der Mensch selbst sucht aus, welche Seite er für seine Handlungen und Taten, nennen wir es, benutzen möchte.

Es war der 28. Juli, als es geschah. Das war der Tag an dem ich starb. Was eine Ironie das doch ist, dass Clarissa und ich direkt bzw. indirekt von Werwölfen getötet wurden. Und ich erzähle euch, die, die diese Geschichte lesen, was passiert war.

"Guten Morgen Cloey!", hauchte Kol mir ins Ohr. "Morgen.", murmelte ich verschlafen. Er drückt mich noch näher an sich und legte seinen Kopf auf meinen. Ich versuchte mich zu ihm um zu drehen und starrte nun direkt in sein für mich perfektes Gesicht. Seine Harre waren verwuschelt und seine Augen waren noch halb zu, was bedeutet, dass er selbst noch sehr müde war. Er gab mir ein Kuss auf die Nase und ich lachte kurz auf. Dann übernahm ich die Initiative und küsste ihn. Aber nicht so ein kurzer Kindergartenkuss, sondern einen recht leidenschaftlichen.

Doch dieser Moment hielt nicht lange, denn wir mussten auch mal aufstehen. Deswegen zog ich meinen Kopf ruckartig weg und stand auf. Kol starrte mich nur fassungslos an. Ich beugte mich augenverdrehend noch mal zu ihm runter und gab ihm einen kurzen Kuss. Er strahlte, wie ein Honigkuchenpferd.

Wir hatten in den letzten Jahren weder was von Esther noch was von Finn gehört. Einerseits gefiel mir die Ruhe, doch andererseits hatte ich auch ein bisschen Angst überrumpelt zu werden, wenn sie wieder angreifen würden. Kol und ich saßen gemütlich im Vorraum des Hauses als plötzlich eine von Blut verschmierte Esther hinein stolperte. Noch bevor sie richtig drinne war klappte sie zusammen. Ich rannte mit Vampirgeschwindigkeit zu ihr. Ich machte mir, auch wenn es sich total hirnrissig anhört, Sorgen um sie. Doch ich war auch skeptisch, ob sie das nicht nur spielte. Doch so war es nicht. Man konnte ihr nicht helfen. Sie war schon tot! Auch wenn es sich anhört, als hätte ich kein Taktgefühl, was garantiert das Gegenteil war, freute ich mich irgendwie.

Ich verfluchte mich selbst so Taktlos zu sein. Doch selbst Nik freute sich. Elijah auch irgendwie, allerdings hatte er auch ein paar Gewissensbisse. Denn egal, was sie ihnen angetan hatte, wie sehr sie sie verletzte, sie war trotzdem ihre Mutter.

Und als würde der Tag nicht noch besser werden können, stürmte Finn rein und stürtzte sich auf mich. Er verpasste, ohne das ich etwas machen konnte, eine Spritze. "Viel Spaß beim Sterben, Cloey!", flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. Aber nicht, weil es mich "erfreute", was auch ziemlich dumm wäre, es war der Ekel vor ihm und mir selbst, was mir eine Gänsehaut verpasste. Ich fühlte mich schon wieder so kraftlos. So kraftlos, wie als der Tag an dem sie starb. Ich weiß, ich weiß! Ich sage es viel zu oft!

In meinen Gedanken vertieft merkte ich gar nicht, wie Finn schon wieder verschwunden war. Was mir dann in denn Sinn kam war schrecklich. Wieso haben sie mir nicht geholfen? Sie hätten ihn doch locker von mir runter stoßen können. War das Ernst gemeint, dass ich sterben werde? Ich merkte sofort, dass es sich um Werwolfgift handelte. Doch das machte mir nichts aus, oder? Denn Werwolfgift tötet Vampire aber nicht uns. Wir sind immun dagegen. Aber was ist, wenn sie einen Weg gefunden hätten uns damit auch zu töten. Bei seiner Paranoier könnte ich mir sogar vorstellen. Ich meine Esther hat es auch geschafft einen Pfahl anzufertigen, dass uns tötet. Und benutzte dann Alaric dafür.

Immer wenn ich an die Zeit in Mystic Falls denke, muss ich grinsen. Deswegen glaube ich auch das ich immer noch auf dem Boden lag. Aber nicht geschockt, von dem was passiert war, sondern dümmlich grinsend. "Cloey ist alles okay?", sagte Marcel besorgt. Sein Blick fiel auf die Einstichwunde, die langsam am verheilen war. Ich stand vorsichtig auf. "Ja ich glaube schon!", murmelte ich und schon war ich weggetreten.

Es fühlte sich so an, als ob ich alle Zeit der Welt hätte. Doch das ich immer wieder sah, wie Clarissa stirbt, fühlte sich nicht gut an. Ich wusste nicht wo ich war oder was ich tat. Ich saß einfach wieder da und sah zu. Egal wie stark ich es versuchte, ich konnte mich nicht bewegen. Was wohl die anderen gerade machen?

Dieser Gedankengang wurde schnell wieder verworfen, als ich sah, wie Finn auf mich zu kam und einen Pfahl in der Hand hielt. Aber nicht irgendein Pfahl, sondern den, den Esther angefertigt hat. Der Pfahl, der uns alle auslöschen kann. "Es ist so befriedigend zu sehen, wie hilflos du bist!", sagte er mit einem fiesen Grinsen. Ich wollte protestieren aber ich bekam mein Mund nicht auf. Warum nur? "Weißt du Cloey? Ich mochte dich. Ich mochte dich sogar sehr. Doch zuzusehen, wie mein kleiner Bruder dich benutzt hat mir das Herz gebrochen. Und genau deswegen musst du jetzt sterben. Denn Brüder tötet ihre Brüder nicht!", sagte er immer noch ruhig aber man konnte ein Stück Wahnsinn erkennen.

Kol würde mich niemals benutzen, oder etwa doch? Nein! Das war schwachsinn. Sowas würde er nicht machen. Das ist nicht seine Art. "Es tut mir wirklich leid Cloey. Aber ich muss es tun." Und schon stach er zu. War ich jetzt wirklich tot?

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So, dass wars mit meinem ersten Buch. Ich hoffe es hat euch gefallen. Danke an alle, die diese Geschichte gelesen und verfolgt haben. Ich bin euch undendlich dankbar dafür. Für alle! Auch an alle ein DANKE, die mir Kommentare hinterlassen haben. Zum Beispiel MusicToTheMoon. Danke an dich :)

Ich weiß, dass ich nicht die beste Schreiberin bin und ich bin ehrlich der Meinung, dass ich niemals das Niveau von Büchern, wie Behind the screen oder New Stepbrother - or more? erreichen werde. Aber ich gebe mein Bestes! :)

Wenn euch die Geschichte gefallen hat, dann könnt ihr bei meinem anderen Buch The girl who knew too much vorbeischauen, auf das ich mich jetzt, so gut es geht, konzentrieren werde. Ich würde mich freuen :)

~Kim

Das Leben eines VampirsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt