Der Tod einer geliebten Person

2.2K 59 3
                                    

Endlich war es soweit! Wir machten uns bereit, um Esther und ihre Gefolgschaft zu vernichten. Sie ist uns schon lange genug auf der Nase herum getanzt und hat so getan, als könnte sie über unser Schicksal bestimmen. Da lag sie allerdings falsch! Naja, fast falsch! Wir haben hart trainiert und uns alles wohl überlegt. Klar, gab es Zweifel aber uns allen war bewusst, dass es nicht anders ging. Wir mussten es einfach tun, weil sie uns schon zu lange nervt und schikaniert. Die gesamte Truppe machte sich auf den Weg zum Lafayette Friedhof. Dort hielt sich Esther auf.

Was ehrlich gesagt nicht verwunderlich ist, weil dieser Friedhof die Zugangsstätte des Hexenzirkels ist. Dort praktizieren sie Ahnenmagie. Da fast alle Hexen von New Orleans nach ihrem Tod dort begraben werden, haben die Hexen die Möglickeit sich an ihrer Magie zu "bedienen". Dort wurde zum Beispiel das Harvest-Ritual, oder besser gesagt das Ernte-Ritual, vollzogen. Dort werden vier junge Hexen geopfert, um den Zugang zur Magie zu bewahren. Ohne diese Magie sind sie machtlos. Außerdem finden die Hexen erst ihre Ruhe, wenn sie auf dem Lafayette Friedhof begraben werden.

Als wir auf dem Friedhof ankamen, sahen wir schon viele Werwölfe, die sich auf Esthers Seite getan haben. Die Werwölfe sahen uns sofort und griffen uns an. Das war für uns kein Problem und so mit hatten wir dieses Problem schnell gelöst. Doch es kamen immer mehr und immer mehr. Es wurde immer anstrengender und die Konzentration ließ nach. Ein Kratzer hier, ein Kratzer da, ein Biss dort und schon waren einige von uns verletzt oder gar tot. Sie wussten worauf sie sich eingelassen haben. Aber trotzdem war es traurig und schade. Aber wie schon mal gesagt, dass war der Preis dafür.

Clarissa, sowie Kol waren immer an meiner Seite. Sie ließen mich nicht aus den Augen und ich sie nicht. Die beiden waren die wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich wollte weiß Gott nicht, dass sie sterben. Wir kämpften uns immer weiter durch, bis wir bei Esther höchst persönlich ankamen. "Ihr habt es tatsächlich geschafft!", sagte sie leicht überrascht. Und ehe wir uns versehen konnten, hatten wir alle ein Pfahl im Rücken. "Das könnte ich immer wieder machen, nicht war Bruderherz?" Diese Frage war an Kol und Nik gewidmet und schon kam es, wie ein Geistesblitz.

"Finn.", sagte ich zu mir selbst. "In der Tat! Ich hätte mir gewünscht du wärst gestorben. Aber natürlich bist du ein Ur-Vampir. Ich hätte es wissen müssen. Gott Cloey! Du bist so wahnsinnig schön. Ich konnte noch nie verstehen, warum du mit so jemanden, wie Kol zusammen bist.!", sagte er. Während er mit mir sprach bekam ich am ganzen Körper Gänsehaut und das wurde auch nicht besser, als er mir immer wieder über meine Wange strich. Er ist wahnsinnig! "Lass sie in Ruhe Finn!", schrie Kol ihn fast an. Selbst wenn er verletzt am Boden liegt, musste er den Helden spielen.

"Okay wenn du das so willst. Damit allerdings hast du ihr Todesurteil unterschrieben." Er zeigte auf Clarissa, die zusammen gekauert auf dem Boden lag. Sie bekam fast gar nichts mit, weil sie solche Schmerzen hatte. Wie auf Kommando kamen ein paar Werwölfe, die Nik, Kol und mich an die Wand gelehnt hatten, bevor sie sich auf Clarissa stürzten und ihr hunderte oder tausende Bisse verpassten. Sie lag einfach regungslos auf dem Boden und starrte mich an. Ich konnte es nicht fassen. Ich hätte ihr geholfen, wenn ich den Pfahl rausbekommen hätte. Ich fing an zu weinen. Ich war mittlerweile bei ihr angekommen, denn ich quälte mich zu ihr.

"Ist schon okay! Ich war lange genug auf der Welt. Habe sie und viele Kulturen gesehen und Menschen kennengelernt. Mehr wollte ich nicht.", sagte sie zu mir. "Du darfst nicht sterben.", rief ich immer wieder bis es nur noch ein Flüstern war. "Cloey! Du musst stark sein. Ich bin so stolz auf dich. Wie du es immer wieder schaffst, mich zu überraschen. Egal mit was! Und ich weiß, dass du dich für ein blutrüstiges Monster hälst. Aber soll ich dir was sagen? Du bist mehr Mensch, als du glaubst!" Dann schloss sie ihre Augen. Für immer.

*Clarissas P.O.V*

Als sich die Werwölfe auf mich stürzten, war mir klar, dass ich sterben werde. Ich hatte auch ein schönes Leben, deshalb fiel es mir recht leicht Abschied zu nehmen. Doch als ich Cloey sah, wie sie fassungslos da saß und sich nicht bewegen konnte, dass brach mir das Herz. Meine kleine Schwester musste mir beim Sterben zu gucken. Sie hat was besseres verdient. So großzügig und liebenswert wie sie war. Als sich die Werwölfe und Esther zurück zogen, kam Clarissa zu mir. Sie quälte sich wortwörtlich zu mir. Ich verabschiedete mich von ihr und sagte ihr, dass sie stark sein muss und wie stolz ich auf sie bin.

Es ist sehr friedlich, wenn man Tod ist. Den ganzen Schmerz und die Kummer sind einfach weg. Ich fühle mich wirklich befreit. Doch ich werde Cloey schrecklich vermissen. Alle anderen natürlich auch. Ich wünsche ihnen viel Glück auf ihren weiteren Wegen!

Das Leben eines VampirsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt