Palladium, Palladium, Palladium

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Mir war richtig langweilig. Ich ging durch die Werkstatt zum Ausgang. Da war auch schon die Treppe die ich gesucht hatte. Ich ließ mich auf die Couch von vorhin nieder und blickte mich ein wenig um. Neben der Mini-Bar lehnte eine schwarze Gitarre. Ich ging darauf zu und schnappte sie am Griffbrett. Ich setzte mich wieder zurück. Nach ein paar einfachen Akkorden wusste ich, die musste gestimmt werden. So gut ich es frei erkennen konnte, drehte ich an den Wirbeln, bis ein anständiger Ton erklang. Ich wollte mich beschäftigen und ein wenig Musik schadet sicher nicht. Das einizige Lied, welches ich am besten beherrsche, war Mrs. Robinson. Das war Mum's Lieblingslied, welches ich natürlich sofort zu lernen begann. Ein paar Lieder von Elvis und den Beatles. Ein oder zwei Lieder von Harry James. Natürlich die Gitarrenversion. Ich wollte immer nur alte Songs lernen. Die haben mich immer angezogen. Diese traurigen Melodien, aus längst vergangener Zeit, die schon keiner mehr kannte. Sie wieder aufleben lassen. Die 40er waren für mich ein Segen in der Liederindustrie. Mit Gesang ohne Ende. Ich wollte auch einmal Rock 'n Roll tanzen lernen, doch bin nie dazu gekommen und jetzt habe ich auch nicht die Kraft dafür. "Du spielst wundervoll.", es war Tony. Ich drehte mich ein Stück, um in seine Richtung sehen zu können. Er kam auf mich zu und ließ sich neben mir auf die Couch nieder. "Nochmal. Ich will das ganze hören." Ich begann wieder zu spielen.
"And here's to you Mrs. Robinson, Jesus loves you more than you will more know
Whoa whoa whoa
God bless you please Mrs Robinson
Heaven holds a place for those who pray
Hey, hey, hey,......", ich brach ab. Nein, keine Attacke. Eine Idee. "Komm mit.", ich legte die Gitarre auf die Polsterung und zog ihn mit mir über die Stufen in die Werkstatt. Wieder in den Raum zu den Anzügen. "JARVIS, kannst das anzeigen, wo ich aufgehört habe." "Ja, Lucy." Ich drückte ihn auf einen der Sessel nieder. "Siehst du diese Werte.", es waren wieder die von vorhin, "Die sind um 70% gefallen." Er scheint zu denken: "Dann muss das Palladium ausgelaugt sein." "Palladium?" "Dein Reaktor braucht eine Quelle. Das war Palladium. Ich werde dir den neuen Kern einbauen. Palladium hätte mich fast umgebracht." "Heißt das du..." "Ja, ich muss ein wenig operieren." Eine Operation hat mir jetzt noch gefehlt. Doch er will die Sache ein wenig beruhigen: "Zuerst müssen wir aber noch den Reaktor bauen." Doch ein Blick auf die Uhr in der Werkstatt sagte es, war Zeit um zu gehen: "Ich muss leider los. Ich hab ja noch einen Job." "In diesem Zustand kannst du nicht arbeiten. JARVIS sag Pepper, sie soll an IT Industries eine Krankenbescheinigung für Lucy schicken." "Sofort Sir." "Du kannst doch bei mir wohnen, bis das alles gemacht wurde.", er deutete mit seinem Finger auf meinen Reaktor. "Echt?" "Ich scherze nicht. Außerdem wirds du meine Freunde morgen kennenlernen.", Welche Freunde? Dieser Captain und Coulson?, "Wollen wir anfangen?" "Natürlich." Wir gingen in den vorderen Teil der Werkstatt und Tony suchte mal nach einem Plan. Irgendwie war alles verstreut. "Ich hab ihn!", schrie er durch den Irrgarten von Kabel und Werkzeug. Nun stand er neben mir und hat mich ein wenig erschrocken, als er alles auf den Tisch liegende mit einem Hieb hinunterwarf. Alles nur für ein Stück Papier. Blaupausen. Ich studierte die ganzen Zeichnungen und da war etwas unbekannt. Wieder einmal redete er: "Um den Kern, das dreieckige Teil, brauchen wir uns nicht kümmern. Die habe ich vorrätig. Den Reaktor selbst müssen wir bauen. Das ist unser Bauplan und das ist unser Werkzeug und das Material. Machen wir was daraus." "Kümmerst du dich um den Außenring, dann mach ich das mit den Kabeln." Er nickte. "Die Hauptdosen sind im linken Schranken erste Schublade." Dort fand ich faustgroße durchsichtige Plastikhüllen. Eine kleine runde Platte auf einer größeren. Kabel waren sowieso überall herum. Die Basisplatte war fertig. Die Kabel mit den richtigen Steckern versehen und sorgfältig durch die Hülle durchgeführt. "Tony, ich bin fertig." Er war ein wenig überrascht: "Gut, dann mach ich das mit dem Kern. Kannst du die letzten zwei Stellen noch zusammenlöten?" "Na klar.", ich ging zu ihm hinüber und nahm ihm die zwei heißen Stäbchen ab. Es war wirklich nicht schwer. Fertiggestellt hatte ich einen Ring vor mir mit 5 cm Durchmesser. Es waren kleine 1 cm Blöcke daran befestigt, in den denen man öfters Kupferdraht umspult hatte. "Fertig." "Super, komm mal." Nun hielt er mein vorheriges Teil in der Hand, welches jetzt mit Metall ausgekleidet war und ein paar offene Stellen aufwies. In der Mitte war ein dreieckiger Ausschnitt. "Halten." Er drückte es mir in die Hand und bog um die Ecke. Er kam mit einer blauen Box zurück und stellte sie auf den Tisch neben mir. Es wirkte so, als wäre hier der größte Schatz der ganzen Welt versteckt. Tony öffnete und es waren 5 kleine hohle Dreiecke auf Schaumstoff gelegt. "Das ist ein Element, welches mein Vater vor vielen Jahren erfunden hat. Das ist auch in mir drinnen. es wird funktionieren. Glaub mir.", er war extrem überzeugt davon. Das bedeutet etwas. Mit einer Zange zitterte er das Dreiecke in den Reaktor und alles begann zu leuchten. In hellem Blau. Nun hielt er auf einmal eine dünne Glasscheibe in der Hand. Wo hat er die her? Ich deutete auf den Ring und ich ging darauf zu. Er legte das Glas in den Ring und dieser wurde auf dem Reaktor befestigt. Er rastete ein und das ganze Gerät begann zu röhren. Ein gutes Zeichen.

The ReactorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt