Gefallene Soldaten spazieren nicht

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Er sah mich an. Anscheinend wusste er die Frage, sonst würde er nicht schmunzeln: "Wieso ich dich und deine Mutter verlassen habe. Fangen wir einmal von ganz vorne an." Ich lehnte mich auf dem Stuhl zurück und lauschte seinen Worten. "Wir waren jung. Deine Mum hat in einem Pub gespielt und ich habe getrunken. Ich habe sie angesehen und es war um mich geschehen. Am nächsten Tag bin ich wieder hingegangen und sie hat mir ihre Nummer gegeben. Die Jahre vergingen. Wir haben geheiratet und ein Kind bekommen. Das warst du. Doch als du auf die Welt gekommen bist, hat dein Herz nicht richtig geschlagen. Ich konnte dich nicht einfach sterben lassen und so habe ich gesucht. In den Plänen deines Großvaters Howard. Ich habe einen Reaktor gefunden, gebaut und ihn dir eingesetzt. Es hat alles funktioniert. Du warst gerettet, doch die Gefahr war noch nicht ganz gebannt. Damals schon bekam ich viele Drohungen. Einmal wurde sogar eingebrochen, worauf deine Mutter und ich beschlossen, getrennte Wege zu gehen. Mein Herz tat wirklich weh, dich zurückgelassen zu haben. Ich habe immer an dich gedacht. Hab mich immer ein wenig schuldig gefühlt, nicht bei dir zu sein. Aber jetzt bist du dran, was haben deine Verwandten für Geschichten erfunden?" Das erklärt auch die ganzen verschiedenen Geschichten, die erzählt wurden. Weshalb ich auch nie Papiere, Uniform oder Abzeichen gefunden habe. "Also Mum hat erzählt, mein Vater wäre Soldat gewesen und bei dem großen Bombenanschlag gestorben. Meine Großeltern haben gesagt, er wäre mit dem Jet abgestürzt und der Rest sagte am Schlachtfeld erschossen. Ich wusste irgendwie nie wem ich glauben sollte." Er lachte kurz auf und machte eine nachdenkliche Miene, die ich nur ungern unterbrach, bis er aufsprang. "Lucy, ich habe etwas für dich. Komm mit.", er hielt mir eine Hand hin, in die ich meine legen soll. Was ich auch tat. Er nahm mich mit sich in den Iron Man Raum, den ich ja kannte, doch er blieb vor dem Plateu stehen. "JARVIS, bitte öffnen." Die Platten vor uns wurden auseinander geschoben und ein Anzug wurde nach oben gefahren. Es war ein chromschwarzer Iron Man Anzug, mit goldenen und roten Streifen. Er war etwas kleiner als die anderen und auch schlanker gebaut. "Er gehört dir." War das sein ernst? "Ich...ich weiß nicht was ich sagen soll." "Wie wäre es wenn du ihn anziehst? Dann machen wir eine kleine Spritztour. Du weißt ja wie es geht." Er ging an mir vorbei und suchte seinen, während ich noch meinen betrachtete. Ich breitete die Arme aus und im Handumdrehen wurde schon das Homeinterface vor meine Augen angezeigt. "Hallo JARVIS.", begrüßte ich den Begleiter. "Miss Lucy." Tony stürmte an mir mit den Raketen vorbei: "Wo bleibst du denn?", dröhnte er in den Kommunikator. Das ließ ich mir nicht nehmen. Irgendwie konnte ich die Schubdüsen einschalten und flog durch das geöffnete Dachfenster. Ich hetzte Tony nach, der ncht langsamer wurde. Im Gegenteil. Er ging in Überschall um. "Das ist unfair.", sagte ich in den Funk. Ein Schaufen kam zurück. Nun blieb er abrupt stehen und ich auch noch im letzten Moment. Sonst wären zwei Blechtauben vom Himmel gefallen. Nach ein paar vergangen Minuten: "Lucy, du musst zurück. Die Avengers brauchen mich." "Ich will auch helfen." "Das ist zu gefährlich." "Bitte. Mit dem Anzug kann mir nicht viel passieren." Er brauchte ein wenig Zeit, um sich zu entscheiden: "Meintetwegen. Aber sei vorsichtig." "Werde ich." Nach diesem Versprechen flogen wir nach oben. In die Wolken. Zuerst fragte ich mich, was Tony damit erreichen wollte, doch als ein großes, graues Flugzeug, mit 4 Propellern erschien, verschlug es mir die Sprache. "Folge mir einfach." So dicht wie ich konnte blieb ich an ihm dran. Es war ein kleine Luftschleuse, durch die wir flogen. Sie führte in einen Raum mit Iron Man Ersatzteilen und Werkzeug. Jede Menge Werkzeug. Tony legte den Anzug ab und ich auch. Wir gingen durch mehrere Gänge, bis wir durch eine Tür kamen. Vor uns eine große Glasscheibe und weiße Wolken. An den vielen Bildschirmen arbeiteten Männer und Frauen. Wir mussten aber links. Zum großen Tisch. Thor stand mit verschränkten Armen da, Steve saß und Bruce lehnte an einer Stuhllehne. Sie sahen alle so besorgt und ein wenig niedergeschlagen aus.

The ReactorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt