Mit Pfeil und Bogen

1.1K 55 0
                                    

"Hawkeye an Basis. Helft mir!!!!!!", das dröhnte ich in den Kommunikator, doch niemand antwortete. Ich rannte um meine Leben und schoss auch ab und zu einen Pfeil nach hinten. Ein paar Minuten vorher...

Ich wusste, dass vor ein paar Tagen ein Meteorit im Westen von Mittelamerika eingeschlagen ist. Einige Meter neben einem Indianerlager. Das Chiricahua Apachen Lager. Es war gar nicht Mittelamerika, eher am unteren Ende von Nordamerika. Mit dem Pfeilen am Rücken und dem Bogen in der Hand, wurde ich angestarrt. Um die Feuerstelle lagen primitive Holzbögen und ein paar Pfeile mit Steinspitzen und Vogelfedern. Ein paar dem Stamm Angehörende spitzten den Stein. Andere kochten etwas in einem dampfenden rostbraunen Kessel. Andere wiederum rauchten Pfeife. Und die Kinder spielten mit einem Hund. Zurück zu den Bögen. Kein Wunder, dass sie ihn  so ansahen. Meiner war mit Strahlensensoren ausgestattet. So ähnlich wie ein Scharfschützengewehr. Und noch so Schnickschnack. Wirklich jeder der Rothäute sah mich an und deren Blicke verflüchteten sich auf den schwarzen Bogen. Ich wollte in das größte der Zelte, doch zwei Indianer versperrten mir den Weg. In einem Leinengewand mit roten Mustern, schwarzen geflochtenen Haaren und Kriegsbemalung in rot und schwarz. Sie sprachen etwas, das ich natürlich nicht verstand. Es war Athapaskisch. Eine der Sprachen der verschiedenen Apachenstämme.

"Ich will zu eurem Häuptling.", mit den Händen deutete ich wild in der Luft herum, "Chatto." Zuerst waren sie verwirrt und jetzt verstanden sie und öffneten den Stoff. Ich wollte hinein, doch ich wurde mit einer Hand zurückgehalten. Ich sah hoch und einer schnaubte meinen Bogen an. Ich lehnte ihn an die Außenwand des Tipis und ging hinein. Es roch nach Rauch und Rauschgift. Es saß ein älterer Herr vor mir. Im Schneidersitz. Seine Haare waren leicht grau angehaucht. Eingehüllt in verschiedene Felle. Mit Streifen im Gesicht verziert. Er musterte mich. Ich setzte mich einen Meter vor den Mann und starrte ihn ebenfalls an. "Uwe miya he." "Clint Barton." "Uwe ahpe." "Rohstoffe." Er hielt ein Messer vor meine Nase. Ich hob meine Hände. Er senkte die spitze Waffe und sah mich wieder an. "Uwe." Ja, ich kann ein wenig Indianersprache. Als ich Bogenschießen gelernt hatte, war mein Lehrer ein Indianer und wir haben oft mit ihnen trainiert. Es gibt ja hunderte von verschiedenen Variationen. Die beiden vor dem Zelt hatten einen Dialekt, den ich nicht verstand. "Uwe." "Wakan." Er erschrak und sah mich verachtend an. Wakan heißt Mysterium. Das Mysterium der Meteor. Er hielt mir einen Hand großen Lederbeutel hin und zeigte mir die kleinen silbernen Splitter. So schnell er sie gezeigt hatte, war er auch schon wieder verschwunden. Was soll ich tun? Weichkochen war mit meinen Sprachkenntnissen schlecht und als Abendessen will ich auch nicht enden, also schnappte ich mir den Beutel und rannte durch den Stoff. Noch schnell den Bogen genommen und an den zwei Großen vorbei. Ich musste so schnell wie nur möglich aus dem Gebiet. Doch dann schrie der Häuptling auch schon: "Zuya, zuya. Toka!!!!", och nein. Das heißt, zieht in den Krieg gegen den Feind. Ich stieß ein paar der Einwohner aus dem Weg. Sie verfolgten mich. Zuerst dachte ich mir, mit deren Bögen können Sie nichts erreichen, doch als einer der Pfeile knapp an einem Gesicht vorbeihuschte, wurde es ernst. Und nun sind wir wieder an der Stelle angelangt. Niemand antwortete, bis dann die Stimme eines Freundes erklang: "Clint?!!! Wo bist du?", es war Sam Wilson. "Sam, man bin ich froh dich zu sehen. Wo bist du?" "In Amerika, fliege gerade über das Apachenlager...warte mal, bist du der denn sie gerade verfolgen?" Ich verdrehte im Laufen die Augen: "Ja, kannst du mich mitnehmen?" Es herrschte Stille am anderen Ende. Der Pfeilbeschuss nahm wieder zu und ich wurde auch wieder schneller: "Bitte!!!!" Und schon verlor ich den Boden unter meinen Füßen. Ich sah nach oben und blickte zu Sam, der nur schmunzelte. "Bitte zum Stark Tower!" "Weil du so nett gefragt hast." In ein paar Minuten waren wir da und er ließ mich auf dem Dach alleine. Ich rannte nach unten. In die Werkstatt. "Wo warst du?", fragte Natasha und sah am mir vorbei. Ich sah an meinem Rücken und dort war etwas. Ich nahm die Pfeile vom Rücken und da war das Unbekannte. Ein Pfeil von den Apachen. Ich zog ihn heraus und lehnte meine Pfeile an den Schrank. "Souvenir.", ich warf ihn Romanoff zu und ging zu Banner, der an einem Bett stand. "Was macht ihr Zustand?" Der Doktor drehte sich um und sah mich mit besorgter Miene an: "Gar nicht gut. Wir verlieren sie schneller als vermutet....wie viel haben Sie gefunden Barton?" Ich hielt ihm das Ledertäschchen unter die Nase.  


The ReactorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt