Kapitel 4

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"Guten Morgen." sage ich und strecke mich während ich gähne. Ich gehe am Tresen vorbei an dem mein Vater sitzt, in unsere Abstellkammer und hole mir eine Schachtel Frühstücksflocken heraus. Ich hole mir eine Schüssel und Milch und setzte mich zu meinem Vater an den Tresen.

"Hast du vor das jetzt zu essen?" fragt Dad und schaut von seinem Omelett auf und auf meine Schüssel mit meinem Frühstück. Das Omelett muss Jena ihm gemacht haben. Dad kann für sein Leben nicht kochen und Mom sollte schon bei der Arbeit sein.

"Neeein Dad, ich habe vor gehabt die Schüssel über meinen Kopf zu schütten, denn mir hat ein Einhorn erzählt, dass man mit einer Schüssel auf dem Kopf „Die Erleuchtung“ erhält und das Tor zu Narnia findet und die Frühstücksflocken sind um den Hüter Narnia’s zu bestechen."

Dad ignoriert meine eindeutig sarkastische, dennoch sehr kreative Antwort.

"Hast du schon deine Zähne geputzt?" Ich schaue ihn verwirrt und gleichzeitig fragend an. "Du isst das nicht bevor du deine Zähne geputzt hast." Fakt ist, ich habe meine Zähne wirklich noch nicht geputzt, aber vor dem Essen Zähne zu putzen macht genau so viel Sinn wie nach dem Duschen im Schlamm zu spielen.

"Dad ich glaube ich bin alt genug um zu Entscheiden, wann ich meine Zähne putze." sage ich und schaue ihn todernst an.

"Maddie, du gehst deine Zähne putzen bevor du isst." 

Ich nehme meinen Löffel in die Hand und führe in langsam zu meine Mund, während ich meinen Vater mit gespieltem entsetzen anschaue und sage: "Aaahh, ich kann dagegen nichts machen. Hilfe Dad, Hilfe! Die Flocken sind einfach stark. Aaahh." Ich nehme den Löffel in meinen Mund und schaue Dad unschuldig an.

"Sie waren einfach zu mächtig." sage ich und versuche mein Grinsen zu verbergen, was mir aber nicht sehr gut gelingt. Ich nehme meine Schüssel in meine Hand und stehe auf. 

"Sehr witzig." kommentiert mein Vater mein kleines Schauspiel. Ich lache nur und verziehe mich in mein Zimmer.

Ich frühstücke zu Ende und gehe duschen. Nachdem ich fertig bin stelle ich mich in meinen begebaren Kleiderschrank und suche mir etwas zum anziehen aus. Ein Pulli und ein Paar alte Jeans sollten es tun. Ich schlüpfe in meine Converse und gehe rauf in die Küche, wo Dad immer noch am Tresen sitzt und auf sein Handy schaut.

"Hey Dad, fährst du mich bitte in die Schule?" 

"Warum fährst du nicht mit dem Bus?"

"Ich bin spät dran und außerdem ist da immer dieser Typ, der mich die ganze Fahrt anstarrt und im 30 Sekunden Takt hustet und ich weiß das es genau 30 Sekunden sind weil  ich mitgestoppt habe. 

"Weißt du, dass wäre viel einfacher wenn du dich einfach von Dan fahren lassen würdest."

Ich seufze. "Dad wie oft soll ich es dir noch sagen, ich werde mich ganz sicher nicht von Dan fahren lassen und vor allem nicht in der lächerlich großen Limousine."

"Ich weiß Kätzchen, aber es wäre mir lieber."

"Und mir wäre es lieber, wenn ich nicht deine Kochkünste geerbt hätte, aber wir können nicht alle haben was wir wollen."

Dad lächelt mich an und steht von seinem Hocker auf. "Komm ich fahr dich."

Ich gehe durch die vollen Gänge meiner Schule, es hat gerade zur Mittagspause geläutet und alle versuchen so schnell wie möglich in die Cafeteria zu kommen Alle außer mir. Abgesehen von meinem natürlichen Hass der Cafeteria gegenüber, lässt mich eine böse Vorahnung extra langsam und den extra langen Weg gehen.

Wenn Sturheit auf Sturheit trifftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt