2. Kapitel

3 0 0
                                    

Langsam zog er die Tür hinter sich zu. Er nahm die Tasche vom Boden und machte sich leise auf den Weg. Er war sich sicher, dass zu dieser Zeit keiner mehr im Haus wach war, aber er wollte auch kein Risiko eingehen. In seiner Sportkleidung konnte er hinterher immer noch behaupten in ein Fitnessstudio gegangen zu sein. Er lief am Aufzug vorbei und nahm die Treppe, so konnte er direkt den hinteren Ausgang nehmen und musste nicht durch das Foyer.

Die Kapuze seines Pullovers tief ins Gesicht gezogen stieg er in den Bus. Um diese Uhrzeit saßen nur eine Handvoll Leute im Innenraum. Eine Frau in einer Uniform, die zu einem Zimmermädchen passte. Ein Mann, der scheinbar zu tief ins Glas geschaut hatte und jetzt seinen Rausch auf einem der hinteren Bänke des Busses ausschlief und eine Teenager, der scheinbar gegen die Ausgangssperre seiner Eltern verstoßen hatte oder dessen Eltern sich nicht darum kümmerten, ob ihr Sohn um 2 Uhr nachts noch unterwegs war. Der Mann setzte sich auf einen Sitz in der Mitte des Busses. Seine Sporttasche stellte er neben sich auf den Sitz.

Zwei Stationen vor seinem eigentlichen Ziel stieg er aus. Er wollte den letzten Rest zu Fuß laufen. Er glaubte zwar nicht, dass die Ermittler mit einem der Insassen im Bus sprechen würden und die Verbindung zu ihm ziehen würden, aber die größten von ihnen wurden wegen Kleinigkeiten festgenommen. Sein Motto war: 'Was du kontrollieren kannst, solltest du auch kontrollieren, egal wie unwichtig es dir erscheint.' Mit schnellen Schritten ging er immer weiter in das Rotlichtviertel. Sein Ziel für heute Abend.

Langsam schlenderte er die leere Straße entlang. Er sah drei Prostituierte an einer Straßenecke stehen. Zu viele Zeugen. Er ging weiter. Seine Tasche hatte er in einer ruhigen Ecke im Park versteckt, die er sich schon Wochen vorher ausgeguckt hatte. An der nächsten Straßenecke hatte er mehr Glück. Gerade als er um die Ecke bog, sah er wie eine Frau in einen Wagen stieg. Die zweite blieb an der Ecke zurück. Bingo! Zielstrebig ging er auf sie zu: "Guten Abend meine Süße. Hast du Lust mir ein paar nette Augenblicke zu bescheren?" Die Nutte musterte ihn von oben bis unten. Scheinbar schien er ihren Vorstellungen von einem sicheren und ungefährlichen Freier zu genügen. "20 mit der Hand. 50 mit dem Mund und 100 für das komplette Paket. Anal und sonstige Sonderwünsche kostet extra." - "Ich nehm' das komplette Paket und keine Angst ich hab keine ausgefallenen Sonderwünsche.", grinste er und holte einen 100 Dollar Schein aus seiner Hosentasche. Sie wollte nach ihm greifen, aber er steckte ihn blitzschnell wieder ein. "Wo willst du hin?" - "Oh, ich kenn da einen ruhigen Ort im Park, gleich um die Ecke." Er bot ihr seinen Arm an und sie hakte sich ein und ging mit ihm.

Das letzte woran sie sich erinnern konnte war eine Parkbank in der hinteren Ecke des Parks. Er hatte ihr gesagt, sie solle kurz warten. Sie hatte eine schlechtes Gefühl bekommen und wollte weg, als sie etwas weiches auf ihrem Gesicht fühlte und dann war alles schwarz. Jetzt wachte sie mit schlimmen Kopfschmerzen auf, als sie sich blinzelnd umblickte erkannte sie, dass sie immer noch im Park war. Aber sie war gefesselt, das konnte sie an den Schmerzen an ihren Handgelenken feststellen und auch ihr Blickwinkel war seltsam. Sie war viel zu weit über dem Boden. Sie blickte an sich runter und sah, dass sie auf einem kleinen Sockel stand. Ihre Arme waren an ein Drahtseil gebunden, dass zwischen zwei Bäumen gespannt war. Sie wollte schreien, aber sie konnte ihren Mund nicht öffnen. "Guten Morgen Sonnenschein.", hörte sie eine Stimme hinter sich. Der Freier kam um sie rum und stand lächelnd vor ihr. Auf dem Kopf trug er eine Taschenlampe, die er aber ausgeschaltet hatte. In der Hand hielt er eine kleine Tube. "Falls du dich wunderst warum du so sprachlos bist...", er hielt ihr die Tube dichter vor die Augen. Sekundenkleber. Die Frau riss entsetzt die Augen auf, in ihrer Kehle formte sich ein Schrei, den die aber nicht rauslassen konnte. Der Mann fing an zu lachen und schaltete dabei seine Lampe ein.

Er ging um sein Opfer herum und holte sein Werkzeug aus seiner Tasche. Mit einer Schere zerschnitt er das Oberteil der Nutte und riss es ihr vom Körper. Er konnte hören, wie sie wimmerte, aber einen richtigen Laut konnte sie nicht mehr formen. Auch den Rock schnitt er ihr vom Körper, sodass sie nur noch in ihrem kleinen Tanga auf dem Sockel stand. Die Arme gehoben, wie Jesus am Kreuz. Dann holte er sein Filetiermesser aus seiner Tasche und machte sich ans Werk. Er musste sich etwas beeilen, aber das war für ihn kein Problem. Sorgfältig schnitt er ihr in den Unterarm, vorsichtig um nicht zu tief zu schneiden. Mit langsamen aber geübten Handgriffen löste er die Haut von den Muskeln und Sehnen. Anfangs wand sich die junge Frau noch, aber schon nach kurzer Zeit hing sie schlaff an den Seilen.

Zufrieden betrachtete er sein Werk, während er seine blutgetränkte Kleidung auszog. Er packte sie in einen schwarzen Stoffbeutel und zog sich neue Kleidung an, die genauso aussah, wie die, die er angehabt hatte. Zum Schluss, nachdem er alles eingepackt hatte, dass ihn verraten könnte, kickte er den Sockel weg. 'Jetzt hängt die Nutte an der Leine', dachte er lächelnd, holte sein Handy raus und schoss ein Foto von der Leiche. 'Das gibt bestimmt ordentlich Punkte', dachte er als er sich vom Tatort entfernte. Auch wenn Prostituierte nicht so viele Punkte brachten, sollte die Art und Weise, wie die Leiche hergerichtet wurde eine ordentliche Anzahl erzielen. Auf dem Weg zurück zu seiner Wohnung warf er den Stoffbeutel mit der blutigen Kleidung noch in den Ofen einer Bäckerei, die ihren Brennofen am Rande des Grundstücks hatten und ihn niemals aus machte. Später würde er das Bild im Club der Kreativen hochladen. Die anderen Mitglieder konnten dann sein Werk bestaunen und bewerten.

Auf dem neuen Bild im Forum war die Prostituierte zu sehen, deren Haut von den Armen und dem Rücken gelöst worden war. Die Haut der Arme wurde mit Wäscheklammern an das Drahtseil befestigt. Die Haut vom Rücken hatte der Mörder über den Kopf gestülpt, sodass es aussah, als hätte sie eine Kapuze auf dem Kopf. Von der höchsten Punktzahl 30 bekam dieses Mitglied für den Mord 18 Punkte.


Der Club der KreativenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt