Teil 3: Emily

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Danach biss ich kräftig in das rießen Croissant hinein, da ich echt riesen Hunger hatte. Ich kaute schweigend.

Aber schließlich entschied ich mich, doch mehr aus ihm herauskriegen zu wollen: „Sag mal, Luc. Was machst du eigentlich beruflich?"

Luc entgegnete mir: „Ich studiere Architektur hier in Paris. Mein Vater hat eine Firma. Kennst du das Logo GAMP?" Ich nickte, sagen konnte ich im Moment nichts.

"Ich soll, wenn ich mit meinem Studium fertig bin, seine Firma übernehmen. "

Er lächelte nicht mehr, und sein Blick wurde trüb und ich spürte das er traurig wurde.

„Kann es sein, dass du nicht in die Firma einsteigen willst?"

Luc entgegnete sanft:

„Hm..sagen wir's mal so... Mein Bruder Finn wäre besser dafür gegeignet."

Wie passend... Das selbe könnte ich von meiner Familie auch erzählen...


"Außerdem schreibe ich natürlich lieber Songtexte... "

"Welche Songtexte schreibst du? Also eher..." Ohmann warum wurde ich rot, wenn ich ihm nur eine Frage stellte?

"Du meinst welche Musikrichtung?"

Ich nickte.

"Hauptsächlich schreibe ich für Rock und Heavy Metall."

Mir entging nicht, dass er mich jetzt aufmerksam musterte. Okey, hätte ihm eindeutig etwas anderes zugeordnet...

Er fing so plötzlich an lauthals zu lachen, dass ich fast erschrak.

"Em, dein Gesicht müsstest du jetzt sehen! Das kaufst du mir echt ab? Also nein, ich habe bis vor meinem Studium richtig als Gitarrist bei einer Band gespielt. Jetzt spiele ich dort nur noch selten, zwei Mal im Monat."

Jetzt wurde ich aber echt neugierig und so fragte ich aufgeregt: "Wie heißt die Band? Ist sie hier in Paris?"

"Ja, Euphémisme. Kennst du die?"

"Ja", entgegnete ich. "Ich glaube meine Freundin Jolie war sogar mal bei euch auf einem Konzert. Vor ungefähr drei Jahren. Kann das sein?"


Wir reden noch lange über alltägliche Dinge.

Mir kam es nicht vor, als würde ich mit ihm über 5 Stunden einfach auf dem Sofa sitzen.

Mir kam es vor, als hätte ich einen alten Freund, den ich lange nicht mehr gesehen habe, wiedergefunden.

Er wollte eigene Häuser als Architekt kreiren und nicht an dem perfekt geformten Muster seines Dads, wie er es ausdrückte festhalten.


Dann bemerkte er: „ Wie dumm von mir, was machst du nach deinem letzten Schuljahr, wenn du dein Abitur hast, Em?"

Ich mochte es, dass er mich Em nannte. Alle meine Freunde nannten mich nicht Emily, sondern nur Em. Es klang sympatischer und kürzer als mein eigentlicher Name.

Ich erklärte Luc, dass ich es noch nicht genau, wüsste und dass ich wahrscheinlich lieber zuerst eine Weltreise machen wolle, bevor ich vielleicht Kunst studiere oder in ein Journalistik Studium einsteige.

"Was du interessierst dich für Journalistik?" Er war verwundert.

"Naja, sagen wirs mal so, meine Mutter. Wobei Mutter hierfür eindeutig der falsche Name ist. Lilou heißt sie. Ich war größtenteils in meiner Kindheit lieber bei meiner Oma oder mit meinem Dad zusammen... "

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