Prolog

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Hat euch schon mal jemand erzählt, in eure Schule würde undercover die Tochter eines Superstars gehen? Wahrscheinlich nicht. Aber rein angenommen, es wäre so, wie hättet ihr reagiert?
Vielleicht hättet ihr den jenigen im besten Fall mit einem ungläubigen Blick bedacht und wäret kopfschüttelnd weitergegangen. Und im schlechtesten wohl als Lügner hingestellt. Für den anderen bestimmt nicht nett und auf beide Erfahrungen könnte er bestimmt getrost verzichten. Jetzt stellt euch diese bemitleidenswerte Person jeden Tag in dieser Situation vor. Ich würde sagen, ihr habt einen ziemlich guten Eindruck von meinem Leben.

Ich habe schon früh gelernt, meiner Familie nicht mehr alles zu erzählen. Ihre Blicke sind auch so kaum zu ertragen. Ich, die "Absonderliche". Jetzt fragt ihr euch sicher, warum wir nicht gerade auf gutem Fuß miteinander stehen. Nun es begann so:
Schon als kleines Kind hörte ich überall Stimmen und spürte Gefühle. Gedanken anderer. Pflanzen, Tiere, Menschen und sogar Gegenstände senden sie aus. Jeder Gegenstand ist mit den Gefühlen und Erinnerungen behaftet, die sein Besitzer mit ihm verband.
Ich lernte jedoch schnell, niemandem davon zu erzählen, spätestens als man mich aus lauter Verzweiflung zur Psychaterin schleppte.

Ich kann diese Schwingungen, Gedanken, überall spüren. Sie sind meist leichter als der Hauch einer fallenden Feder und dringen ins innerste deines Wesens vor.
Die meisten Menschen hören nur nicht genau hin.
Ich bin eine Welt voller Licht, Leben und Farben gewohnt. Die der "Normalen" stelle ich mir dagegen ziemlich trostlos vor.
Noch nie habe ich einen Menschen wie mich getroffen, dabei kann ich doch nicht die Einzige sein. Oder?

Aber was wusste ich damals schon. Nichts, rein gar nichts.

Reader [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt