14

12 3 1
                                    

Langsam ließ ich mich zurück und hinter der nächsten Ecke wieder aus der Wand gleiten. Ob das eine normale Reader-Fähigkeit war? Wohl kaum... Aber sicher hatte ich mal wieder das Glück, dass die Antwort darauf in diesem Universum nicht existent war. Trotz der Überbevölkerung kein einziger Mensch mit genügend Wissen. Ich selbst natürlich hatte am wenigsten, aber das war ja nichts Neues. Ich seufzte resigniert. Ich wusste ja nicht mal, was ich da getan hatte. Von dem wie mal ganz zu schweigen.
Vielleicht waberten ja Halluzinationen erzeugende Gase durch die Gänge, überraschen würde es mich nicht. Wirklich jeder schien hier seine Geheimnisse und Intrigen zu haben, nicht zu fassen war das. Wenn man hier nicht verrückt wurde... apropos verrückt. Ich sollte mich mal wieder auf die Suche nach Finnian machen. Jaa, mal wieder.
Selbst Schuld, kicherte mein Unterbewusstsein mir zu.
Ich hätte es wissen müssen.
Nun, die Küche hat natürlich Vorrang. Irgendwo musste man hier ja etwas Essbares auftreiben können. Meine Wut hatte sich inzwischen auch verflüchtigt. Die Lage war zurzeit unberechenbar und vielleicht konnten Finnian und ich die Sache gemeinsam aufklären, auch wenn wir die Hilfe seines Vaters dabei vergessen konnten.
Irgendwie klappte das schon. Es musste einfach.
Zwar gefiel es mir nicht, aber Finnian war der einzige, dem ich hier noch vertrauten konnte, jeder war ein potenzieller Feind. Ich hatte also keine andere Wahl und wie ich Finnian kannte, würde er sich darauf mächtig was einbilden, dieser Idiot. Obwohl er sogar nett sein konnte. Wenn er wollte, eventuell, vielleicht.
Moment mal, was hatte ich gedacht? Himmel, ich bin so was von übermüdet. Wenn euch jemand fragt, ihr habt das nicht von mir!

Drei mal könnt ihr raten, wer just in diesem Augenblick um die Ecke marschierte. Genau.

"Na, wie geht's uns jetzt? " Dabei grinste er mir frech ins Gesicht, auf Finnianart eben.
"Ging schon mal besser. Aber Finnian... " Er unterbrach mich.
"Schau mal, in weiser Vorraussicht habe ich dir netterweise was zu Essen gemacht. Du bist bestimmt hungrig? "
"Ja, aber... "
"Halt stopp. Kein Wort mehr, erst essen. Auf leeren Magen bist du unzurechnungsfähig und sabotierst meine Arbeit. " Er lächelte mich entschuldigend an. "Ist leider nur ein kaltes Sandwich mit Salat... und so. "

Wow. Ich meine wow. Wäre der erste Teil nicht von überheblichen Geschwafel ruiniert worden, hätte ich ihm sofort alles Übel der Welt verziehen. Ich war ja so was von bestechlich. Erschreckend.

"Vielen Dank. Du bist meine Rettung", entschied ich mich mit meiner besten Schokoladenseitenstimme zu sagen. Na, was sagst du jetzt? Ich nahm das Sandwich einfach mal als Friedensangebot und warf ihm ein kleines Lächeln zu. Er blickte mich überrascht an.
"Hat's dir die Sprache verschlagen?" Ich grinste.
Finnian schüttelte den Kopf als ob er unangenehme Gedanken vertreiben wollte.

"Ich habe übrigens etwas beobachtet." Und so erzählte ich ihm die ganze Geschichte.
-
"Das ist ja hochinteressant... es gibt nicht viele, vor denen mein Vater Angst hat. Und wer zum Teufel ist Sie? Was ist schon einmal passiert? " Leise vor sich hin murmelnd schritt er den Gang seit schon gefühlten Stunden auf und ab. Er war also auch so ein Selbstgespräche-Kandidat.

Schließlich sah er mich mit einem Blick an, der wohl bedeuten sollte: Ach, du bist ja auch noch da?
Stimmt genau. Mich mit einen 1,78m konnte man wirklich leicht mal übersehen.

"Los komm, wir haben viel zu tun. " Mich in seine perfekten Pläne einzuweihen hatte der großartige Finnian natürlich nicht nötig.

Und damit wurde ich mal wieder hinter ihm hergeschleift. Er mit seinen langen Beinen könnte ruhig etwas Rücksicht nehmen. Schnaubend ließ ich mich mitziehen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 08, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Reader [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt