5

35 4 1
                                    

Zu Hause angekommen, will ich gerade zur Tür hinein gehen, als Finnian ohne Grund abrupt stehen bleibt und sich keinen Millimeter mehr vom Fleck rührt. "Was hast du?", aber im selben Moment entdecke auch ich die komischen schwarzen Flecken vor der Tür.

"An deiner Stelle würde da nicht drauf treten."
Misstrauisch sehe ich ihm in die Augen. Sofort verschließt sich sein Gesicht und der Ausdruck darauf verschwindet noch bevor ich ihn genauer betrachten konnte.
Ein kalter Glanz tritt in seine Augen.
Auf einmal beginne ich zu frieren und ein kühler Wind streicht durch die Bäume. Ich horche. Auch sie sind beunruhigt. Doch was ist der Grund dafür?
Schließlich wende ich mich wieder Finnian zu und bemerke, wie er mich mit gerunzelten Augenbrauen betrachtet.
Trotz der Situation werde ich plötzlich rot, und das auch noch ohne erkennbaren Grund! Ärgerlich schüttel ich den Kopf.
Doch ich überspiele die Situation und frage stattdessen:"Wieso? Sind doch nur Flecken."
Vielleicht habe ich mir die ganze Sache auch nur eingebildet.
"Wieso? Ich zeig dir, was passiert wäre!" Er nimmt einen Stock und berührt damit einen Fleck. Blitzschnell zieht er die Hand weg und mit einem lauten Knall, der die Stille wie ein Messer durchschneidet, löst sich der Stock zischend und mit einem ekelhaften Geruch, eine Mischung aus Schwefel und stechendem Benzingeruch, in Luft auf!

Am Ende ist nur noch ein Haufen einer nicht definierbaren Substanz übrig.
Entsetzt springe ich zurück, nur weg von diesem Teufelszeug.
Mir kriecht eine Gänsehaut über den Rücken.
"Was war das denn?!"
Erst im Nachhinein wird mir klar, welcher Gefahr ich entgangen bin. Das war vielleicht knapp und wenn Finnian nicht gewesen wäre...
Ok, ganz ruhig.
"Am besten gehen wir durch die Hintertür rein", bringe ich schließlich zitternd in die Stille hinein raus.
Finnian nickt grimmig.

Drinnen herrscht eine unnatürliche Stille.
"Lukas? Lukas!" fällt es mir siedend heiß ein. Wenn ihm etwas passiert wäre... er könnte bestimmt erzählen, was passiert ist.
Nach einigem suchen entdecke ich hinter dem Wohnzimmersessel dann doch ein zuckendes schwarzes Fellbüschel. Erleichtert seufze ich.
Erst im Nachhinein fiel mir aber auf, dass Finnian nicht die Spur überrascht schien, nach wem ich da rief. Irgendwie fühlte ich mich beobachtet.

Lukas ging es jedenfalls gut, doch er hatte nichts gesehen. Alles war rasend schnell gegangen.
"Wir sollten nicht länger als nötig hier bleiben", sagt Finnian beunruhigt.
Auch mir wird es langsam mulmig. "Aber was wird mit meiner Familie?"
"Ihnen wird nichts passieren", sagt er bestimmt. In diesem habe ich ihn nie sprechen hören.
Ich nickte einfach nur, denn ich bin einfach viel zu verwirrt und habe das Gefühl, überhaupt nichts mehr zu wissen.

Später hätte ich mich ohrfeigen können, dass ich ihn nicht gefragt hatte, woher er das alles wusste. Jetzt war der Moment vorrüber.

Ich war noch nie besonders mutig gewesen und das Ganze war einfach zu groß für mich, es wuchs mir über den Kopf.
Die ganze Welt schien düster und abweisend geworden zu sein.
Ich fühlte mich ziemlich verlassen, kein schönes Gefühl, das könnt ihr mir glauben.
Zum Glück war Finnian noch da. Ich war ihm wirklich dankbar für seine Hilfe. Aber eigentlich hätte allein seine Anwesenheit schon ausgereicht. Sie hatte etwas leuchtendes und zugleich tröstliches, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich ihm wirklich vertrauen konnte.

Was waren das nur für Leute, wer tat denn so was?
Und was hatte das mit mir zu tun, was passierte hier mit mir?

____________________________________
Hi ;)
Wenn ihr die Geschichte gelesen habt, dann würde ich wirklich gern eure Meinung dazu hören.
Es interessiert mich auch, wer sie überhaupt so gelesen hat.
Danke, ich freu mich über jeden Kommentar :)

Reader [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt