Die Strahlen der Morgensonne schienen durch die Fenster in unseren Klassenraum und ließen den Raum in einem sanften Orange erstrahlen. Ich genoss die warme Atmosphäre um mich herum und beobachtete was so los war. Es war noch eine ganze Weile hin bis der Unterricht anfangen würde. Bisher waren auch nur Gajeel, Droy, Jet, Max und natürlich ich, hier. Nicht mal der Lehrer hatte sich bisher blicken lassen und das sollte was heißen.
Ich beobachtete weiter was die anderen taten um mich ein wenig abzulenken. Ich sah wie Gajeel, an seinem Platz sitzend, Musik hörte und dabei etwas auf ein Blatt kritzelte. Max saß ganz hinten an seiner Bank und schien Hausaufgaben zu machen. Und Droy war wie fast immer am essen während Jet neben ihm saß und von irgendwelchen Wettrennen die er gewonnen hatte erzählte.
~Angeber. Kann ja nich jeder so schnell rennen wie der.~
„Luce? Bist du hier?"
Schnell drehte ich meinen Kopf nach hinten Richtung Tür und was ich sah verwunderte mich. Jedoch freute es mich auch das konnte ich nicht abstreiten.
~Was macht er hier?~
Natsu schaute um die Ecke und durchsuchte den Raum mit seinen Augen bis er mich sah und er breit grinsend rein kam. Ich stand auf und ging auf ihn zu um ihm auch gleich die Frage zu stellen die mir im Kopf schwirrte.
„Was machst du denn hier Natsu? Solltest du nicht bei deiner Klasse sein?"
Er legte den Kopf schief und fragte „Wieso?"
„Ähm vielleicht weil das hier nicht deine Klasse ist und du nachher auch Unterricht hast."
Natsu schien verstanden zu haben denn der fragende Ausdruck verschwand tatsächlich aus seinen Augen. Jedoch machte er jetzt einem völlig anderem platz: Zuneigung.
~Das kann nicht sein. Warum sollte er? Träume ich?~
Doch egal wie sehr ich versuchte es mir auszureden die Zuneigung in seinen Augen verschwand nicht.
„Sag, wie geht es dir Lucy?"
Jetzt war ich verwirrt. Was wollte er mit dieser Frage bezwecken? Und warum klang er so ernst? ~Er hat doch nicht etwa bemerkt das...?~
Ich versuchte so normal wie möglich herüberzukommen als ich antwortete „Mir geht's gut."
Natsu zog ungläubig eine Augenbraue nach oben und starrte mich abwartend an. Ich zog die Schultern nach oben und fügte ein „Glaub ich?" hinzu. Unser Blickkontakt brach als ich scheu nach unten schaute.
Plötzlich spürte ich zwei warme Hände an meinen Wangen und bemerkte wie er seine Stirn an meine legte. „Du lügst." flüsterte er bevor er die Augen öffnete und sich ein kleines Stück von meiner Stirn entfernte. Eine kleine Schockwelle durchzog meinen Körper und ich sah wieder auf. Er rührte sich kein Stück während ich anfing zu begreifen was er meinte. Sein Blick die ganze Zeit fest auf mich gerichtet.
Ich weiß nicht was in dem Moment mit mir war aber fast automatisch legte ich meine Hände sanft an seine Wangenknochen. Ein liebevolles Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich begann ihm tief in seine grauen Augen zu schauen.
„Du weißt das es nicht wahr ist, Natsu?" flüsterte ich.
„Ja. Ich weiß das heute der Todestag deiner Mutter ist. Aber keine Sorge Lucy ich bin für dich da wenn du mich brauchst. Ich lass nich zu das du traurig bist."
Vorsichtig strich er mit seinen Daumen meine Wange entlang und ich bemerkte wie die Entschlossenheit in seinen Augen aufblitzte.
~Er will wirklich nicht das ich traurig bin. Aber er scheint vergessen zu haben das er auch schon ein Grund war wegen dem ich niedergeschlagen wahr. Ein Jahr hast du mich alleine gelassen. Hast du das schon vergessen Natsu?~
Betrübt schaute ich zu Boden bevor ich meine Augen schloss um seine Nähe zu genießen. Auf einmal spürte ich etwas weiches an meiner Wange. Natsu hatte mich auf die Wange geküsst. Erstaunt öffnete ich meine Augen wieder und er sah mir lächelnd entgegen.
„Es wird alles gut, Luce."
Ich schloss meine Augen ein weiteres Mal bis ich plötzlich etwas nasses an meiner Nase spürte, dann an meiner Wange und dann an meiner Stirn.
~Was ist denn jetzt los? Irgendwas stimmt hier nicht.~
„Pun, Puuun." Und plötzlich spürte ich ein stechen in meinem Bauch. Schnell schlug ich meine Augen auf und setzte mich kerzengerade hin. Ich hörte wie es 'Plumps' machte und erst nachdem ich ein paar Mal geblinzelt hatte realisierte ich wo ich eigentlich war.
Ich war zuhause in meinem Bett. Mein Wecker hatte geklingelt und mein Hund Plue, der jetzt auf dem Boden saß, hatte versucht mich zu wecken. Gerade als ich meinen Wecker ausmachen wollte fing er wieder an. „Pun, Puuun." Klick. Ausgeschaltet.
Erstmal streckte ich mich genüsslich bevor ich meine Beine aus dem Bett schwang. Danach beugte ich mich ein kleines Stück vor um Plue zu streicheln.
„Morgen mein kleiner. Hast du gut geschlafen?"
Der weiße finnische Lapphund bellte erfreut und wedelte mit dem Schwanz.
„Das nehm ich jetzt als ein 'Ja'." lächelte ich ihn an.
„Na komm mein Freund, jetzt gibs erst mal Frühstück. Und dann gehen wir unsere kleine Runde, Ok?"
Und wieder kam ein erfreutes Bellen als Antwort. Ich lachte kurz bevor ich endgültig aufstand und zusammen mit Plue in die Küche lief. Dort angekommen machte ich erst sein Futter fertig und dann machte ich mir selber was zu essen. Nachdem ich mit Frühstücken fertig war ging ich ins Wohnzimmer um meine Sachen zu holen als ich bemerkte das auf dem Fußboden noch andere Klamotten lagen.
„Huh? Das sind doch Natsus Sachen. Hat er sie etwa, als er letztens hier war, liegen gelassen?"
Auf einmal hörte ich ein leises Schnarchen und augenblicklich verfinsterte sich meine Miene in eine bösartige Fratze.
~Das is doch nich sein Ernst, oder?~
Ich lief zum Sofa und zog die Decke, unter der jemand zu schlafen schien, weg.
~Er ist also wirklich hier. Na der kann was erleben.~
So leise wie möglich lief ich ins Bad und holte mir einen Eimer mit kaltem Wasser.
„Hehe. Das wird lustig."
Ich ging wieder zu Natsu und beugte mich über sein Gesicht.
„Natsu mein Lieber." säuselte ich. „Willst du einen Gutenmorgenkuss von mir?"
Der schlafende rosahaarige murmelte „Mhm ja das wäre toll."
„Na gut, dann."
~Keine Rücksicht auf Verluste, Lucy.~ Und schon kippte ich ihm das Eiswasser über den Kopf.
„Waaaahh, Kaaaaaalllllt!"
Nun saß er kerzengerade auf dem Sofa und rieb sich fröstelnd die Arme.
~Jetzt ist er definitiv wach.~
Bibbernd schaute er mich an und jammerte „Man Luce, das war gemein. So weckt man doch nich seinen besten Freund. Da hätte mir der Kuss viel besser gefallen."
Ich schaute ihn mit meinem 'Dein Ernst-Blick' an und sagte „Du bist ein Idiot Natsu. Wie oft hab ich dir eigentlich schon gesagt das man nicht in fremde Häuser einbricht? Außerdem ist das deine eigene Schuld, denn wer sich mit mir anlegt bekommt meine Rache zu spüren."
Und nach einem kurzen Moment des Schweigens fingen wir beide auch schon an lauthals loszulachen. Auch Plue stimmte nach kurzer Zeit mit ein.
Letztendlich saßen da ein klitschnasser Natsu, ein jaulender Plue und eine, sich vor lachen krümmende, Lucy.
~Was für ein chaotischer Morgen.~
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Ein wenig sonderbar...
FanfictionDas Schulleben ist an sich schon keine so einfache Sache. Das weiß auch Lucy Heartfilia. Jedoch hat sie es vielleicht noch ein wenig schwieriger als die anderen. Zumindest denkt sie das, denn ihr bester Freund Natsu macht es ihr manchmal gar nicht s...