Kapitel 17

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Emmas Sicht:

Ich warte...warte und warte...
Kommt er noch? Habe ich ihn verpasst? Wie spät ist es jetzt?
Hat er mich vergessen? Vielleicht ist ihm auch einfach etwas dazwischen gekommen! Ich spüre wie Tränen in meine Augen steigen. 'Jetzt bloß nicht heulen!' ermahne ich mich selber.
Hinter mir höre ich einen Ast knacken. Schlagartig drehe ich mich um,doch da ist nichts.
Wieder ein Geräusch,diesesmal ein rascheln. Ich drehe mich um,doch wieder nix. Ich betrachte den Baum hinter mir. Auf den Wurzeln unten befinden sich Fußspuren. Ich spüre,wie mich jemand beobachtet . Ich drehe mich wieder zurück und da steht er.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
,,Hey!" begrüßt er mich. Ich sehe ihn an. ,,Hey!" bringe ich nur hervor. Seine art umfängt mich irgendwie. Es nebelt mich ein. Er hat so etwas geheimnisvolles und doch so wundervolles.
,,Wie geht es dir?" fragt er nun. ,,Gut!" Seine Stimme...Nein! Seine ganze Art,wir er da steht ,... raubt mir mein Gedächtnis und meine Fähigkeit zu sprechen. Wäre das rauschen des Flusses und das singen der Vögel nicht,würde es totenstill sein.
Als er seinen Kopf dreht und flussaufwärts schaut wird mir schlagartig bewusst,dass ich ihn die ganze Zeit anstarre und wie das wohl auf ihn wirken muss!?
,,Ähh..." beginne ich, ,,Wie heißt du eigentlich?" ,, Ich... ." fängt er an,bis ein lauter Pfiff die bisher herrschende Stillt durchbrach ,,Ich muss los!" beendet er hastig seinen Satz und rennt los. Ich sehe ihm hinterher.
Immer länger,auch noch als er schon längst aus meinem Sichtfeld verschwunden ist. Warum haut er auf einmal ab? Was war das für ein Pfiff? Und WER ZUM TEUFEL IST ER!?

Es fühlt sich so an,als hätte jemand mit einer Nadel in mein Herz gestochen. Wieder kommen Tränen hoch,verdammt! Was ist nur los mit mir?
Mit viel Mühe  reiße ich meinen Blick los,drehe mich um und gehe langsam nach hause.
Nun kann ich die Tränen aber auch nicht mehr aufhalten. Ich verlangsame meinen Gang ,die anderen sollen auf keinen Fall sehen,dass ich geheult habe!
Nachdem ich noch langsamer gegangen bin,bleibe ich schließlichh stehen. Über mir  und den Baumkronen kreist ein Habicht und sucht wohl nach einem schönen Abendessen. Vermutlich nach einer hilflosen kleinen Maus,die er gewaltsam seiner Familie entreist. So wie ich,ich wurde auch von ihnen getrennt. Schlagartig kommt meine gesamte Erinnerung hoch. Unser schönes Haus,meine Eltern,meine beste Freundin Mary und wie sie die Auffahrt hoch gelaufen kam. Noch mehr Tränen laufen über mein Gesicht. Wie schön es damals nicht war! Und jetzt!? Jetzt bin  ich ein anderer Mensch. Aus meiner Familie ...Nein!....aus meinem Leben gerissen ,wie die kleine Maus,nur das sie das ganze nicht überlebt! Sie kommt danach in den Mäusehimmel ,oder ins jenseit...jenachdem welchen Glauben man persönlich hat. Ich hingegen...muss lernen damit umzugehen! Ich muss weiter kämpfen!  Ist dies nur ein schlechter Traum?

Der Habicht geht in den Sturzflug.Doch nicht irgendwohin! Er kommt direkt auf mich zu. Er sieht so aus ,als wollte er mich gleich fressen! Ich atme tief ein,schließe die Augen und bitte den lieben Gott aufzuwachen.Aufzuwachen aus diesem doch sehr schlechten Alptraum!
Ich spüre einen leichten Druck auf der Schulter und öffne wieder die Augen. Der Habicht hat sich auf meiner Schulter niedergelassen.
Gefühlvoll lehnt er seinen kleinen Kopf gegen meine Wange. Obwohl mir nicht danach ist,muss ich lächeln.
Er hebt seinen Kopf  und findet neues Interesse an meinen Haaren. ,,Hey!Lass das !" ermahne ich ihn,als er versucht eine Haarsträhne auszureißen. Mit unschulds Blick sieht er mich ,mit seinen gelben Augen,direkt an.
Ich muss noch mehr lachen.
Mit einem lauten krächzen hebt er von meiner Schulter ab und fliegt in den Himmel. Mein Blick nach oben verrät mir auch,dass es bereits dämmert und ich nach hause gehen sollte. Unmotiviert mache ich mich auf den Rückweg...

Emma Cullen-Twilight FanficitionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt