Carlisles Sicht:
So laufen wir unseren Sinnen vertrauend los. Wir überwinden Äste, Sträucher und Büsche, bis wir schließlich unmittelbar an dem Ort aus Alice Vision ankommen. Auf dem Boden liegt ein noch junges Mädchen mit langen roten Haaren. Ich schätze sie auf vielleicht 15 oder 16 Jahre, doch meine Aufmerksamkeit ist viel mehr auf ihren blutenden Unterarm gerichtet. "Oh mein Gott!" entfährt es Alice neben mir und flehend bittet sie mich irgendetwas zu tun. Ich bin jedoch auch ziemlich hilflos. "Es gibt nur eine Möglichkeit." seufze ich, während ich meinen Blick einmal zu jedem Mitglied meiner Familie schweifen lasse. Er bleibt an Jasper hängen, der, so weit es noch geht, noch blasser geworden ist. "Edward. Bring bitte Jasper hier weg." weise ich Edward an. Langsam richte ich mich wieder zu dem Mädchen und näher mich ihr sehr sehr langsam mit dem guten Willen, sie von dem bösen Gift zu befreien, welches zur Zeit ihr Blut vergiftet.
Emmas Sicht:
Mir ist kalt. Kalt und schlecht. Ich spüre, wie sich irgendetwas in meinem Körper verändert hat. Nein, nicht nur in meinem Körper. Mein ganzes Sein fühlt sich anders an.
Mein Augen sind ziemlich schwer. Vorsichtig versuche ich sie zu öffnen. Blinzel einmal, zweimal und auch noch ein drittes Mal, bis ich schließlich zumindest ein paar verschwommene Umrisse wahrnehmen kann. Trotz dass sich mein Gehirn nicht so anfühlt, als sei es dazu in der Lage zu denken, sagt mir meine Intuition, dass ich mich auf einem Sofa in einem Haus befinden muss und die Umrisse zu zwei Menschen gehören müssen.
Langsam wird meine Umgebung klarer. Ich versuche mich trotz geringer Kraft aufzurichten. "Was war das?" frage ich ohne Zusammenhang und Sinn, doch das sind gerade die einzigen Worte, die mein Mund zustande bringt. "Du bist in Sicherheit. Mein Name ist Carlisle Cullen." räuspert sich ein ziemlich blasser Mann neben mir. "Wie fühlst du dich?" fährt er fort.
Der kurze Schock des Anfangs scheint überstanden, denn auf einmal fühle ich mich überhaupt nicht mehr so schwach. Im Gegenteil. Ich spüre, wie eine seltsame, aber starke Energie durch meinen Körper schießt. "Mir geht es..." setzte ich an, doch es gibt keine Worte, die meinen gegenwärtigen Zustand auch nur annähernd beschreiben. Stattdessen beginnt mir meine Situation gerade immer surrealer zu erscheinen. "Warum genau bin ich eigentlich hier?" entgegne ich Carlisles Frage lieber. "Du hattest einen kleinen Unfall." antwortet nur kurz angebunden.
Krampfhaft durchsuche ich die vergangenen Stunden meines Lebens nach einem Indiz für eine Erklärung. Meine Eltern.
Es ist nur ein kurzer Gedanke, der aber dafür umso mehr weh tut. Mein Blick fällt auf mein Handgelenk, das von einem dicken Verband bedeckt ist, der ein Geheimnis zu verbergen scheint, von dem ich mich selber ausgeschlossen fühle. Ein paar Szenen blitzen durch mein Bewusstsein. Szenen, wie ich durch den Wald renne, Männer mit Umhang hinter mir. Ich stolpere, doch da hört es auch schon wieder auf. Den Mut zusammen nehmend blicke ich Carlisle in die Augen: "Es waren diese Leute mit den Umhängen, oder? Die haben irgendetwas mit mir gemacht. Mich verletzt. Die haben meine Familie getötet." Den letzten Satz flüstere ich nur noch, aber die Gewissheit, dass dies die Wahrheit ist, ist so stark, dass es passiert sein muss. Ich spüre langsam die Tränen aufsteigen.
"Schlaf noch ein bisschen." sagt Carlisle. In seiner Stimme liegt eine Mischung aus Trauer und Mitgefühl. Wehrlos gebe ich mich geschlagen.
Esmes Sicht:
Ich hielt mich im Hintergrund, während sich Carlisle um die Kleine kümmert.
Die Zeit wird noch zeigen, was sie alles für Überraschungen bereit hält. Edward tritt neben mich: "Wir wollen einmal zu ihrem Zuhause, um das Ausmaß des Schadens festzustellen. Vielleicht sind die Neugeborenen noch einmal zurückgekommen."
Im Wissen, dass diese Mission zwar gefährlich, aber doch notwendig ist, nicke ich. "Geht nur. Ich bleibe bei ihr." antworte ich und schiebe hinterher, "aber passt auf euch auf."
Carlisle kommt von Sofa zu uns. "Ich werde mitkommen. Esme, kümmerst du dich um sie, falls sie aufwacht?". "Natürlich." antworte ich, doch da sind Edward, Alice, Jasper, Carlisle und Emmett schon aus der Tür.
Edwards Sicht:
Gemächlich bewegen wir uns in Richtung Dorf. Immer wachsam, in der Hoffnung nicht nur einen der Übeltäter, sondern auch etwas zu essen, zu finden.
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Emma Cullen-Twilight Fanficition
RandomEmma Cullen: ein Mädchen ,gerissen aus ihrer Familie...Dank Vampiren. Die liebenswürdigen Cullens nehmen sie auf und helfen ihr ins Leben zurück. Als Halb-Vampir. Doch wären da nicht die Volturi...