KAPITEL 3
Nachdem der dritte Mann unbeschadet – jeder allerdings nur knapp – aus dem Rondell gekommen ist beruhigte sich mein Herzschlag etwas. Das würde sich allerdings ändern, sobald der nächste auf den Bullen stieg und ich Fassungslos und gespannt zusah, ob er es schaffte acht Sekunden oben zu bleiben.
Mittlerweile war ich mir sicher, dass dieser Sport das spannendste war, was ich je gesehen hatte. Ich verstand den Anreiz und den Nervenkitzel und doch wäre ich vor Angst gestorben wenn es Tristan wäre, der auf diesen Bullen gestiegen wäre.
„Als nächstes sehen wir Stewart McLean auf dem Bullen Nummer 6: Grimson." sagte der Sprecher. Schon sah ich Stews Daumen hochschießen und das Gatter ging auf.
Wie ich das verstand gab es Haltungsnoten und Noten, wie der Bulle sich bewegte. Ob er nur in eine Richtung oder sich hin und her wendete.
Der Bulle schleuderte Stew nach links. Buckelte und schlug aus. Dann ruckartig wechselte der die Richtung. Er riss den Kopf umher.
Stew wurde umher geschleudert, doch er hielt sich oben und als die Sirene ertönte sackte ich erleichtert zusammen. Die Menge sprang auf und jubelte. Ich tat es ebenfalls.
Als eine Dame mit Bauchladen vorbeikam, kaufte ich mir einen Hot Dog und ein weiteres Bier. Vermutlich musste ich mir jemanden suchen, der mich nachhause fuhr. Die Hitze und das Bier schossen mir in den Kopf und vermutlich war ich rot angelaufen. Doch das war mir egal.
Die erste Gruppe bestehend aus sechs Reitern war durch und die Pause begann. Ich schaffte es kaum sitzen zu bleiben auf meinem Platz.
„Coyote." Begrüßte mich jemand und ich blickte mich um. Lloyd ließ sich neben mir nieder. „Und wie gefällt dir das Rodeo?" Fragte er freundlich.
„Es ist klasse. Ich kannte es nicht. Bei uns gibt es kein Rodeo. Aber das ist..." Ich brach ab. Das Bier lockerte meine Zunge.
Lloyd hingegen lachte und einige wandten sich uns zu. „Es ist auch gefährlich. Stew, Reiter Nummer 3..." Ich nickte, damit ich ihm zeigen konnte, dass ich Stew kannte. „...Er gilt als Nachwuchstalent. Alex Tanner hat die letzten Vier Jahre das Rodeo gewonnen. Dieses Jahr will Stew ihm den Titel abnehmen." Erklärte Lloyd.
„Ich drücke ihm die Daumen." Versprach ich und Lloyd schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht machen. Das bringt Unglück." Verwirrt blickte ich ihn an. „Warum?" Wenig geistreich, doch mein Gehirn war etwas benebelt.
„Wenn dich jemand als Pfand gewählt hat, kannst du keinem Anderen Glück wünschen." Verwirrt hob ich die Brauen.
„Was soll das denn heißen?" Lloyd schüttelte belustigt den Kopf. „Warum glaubst du machen die Männer das? Na um Frauen zu beeindrucken. Jeder Reiter kann ein Mädchen wählen für das er das Rodeo bestreitet. Ich weiß nicht ob du gewählt wurdest. Aber jeder Mann in der Stadt redet über dich." Er lachte. Er war auch nicht der einzige der es erzählt.
„Warum sollten alle über mich reden?" Hakte ich nach und nippte an meinem Bier.
„Das ist doch einfach. Frisches Fleisch schmeckt eben besser." Wieder lachte Lloyd, erhob sich und ließ mich sitzen.
Genau als die Pause endete ließ sich jemand neben mir nieder und legte seinen Arm um meine Schultern. „Na, Coyote?" Reif Randy gutgelaunt. „Hast du Stew gesehen?" Ich nickte. „Er war klasse." Erklärte ich, obwohl ich wenig Ahnung hatte. Randy nickte und nippte an seinem Bier.
„Der kommt aus einem kleinen Dorf. Soll richtig gut sein." Kommentierte er den nächsten Reiter.
Drei Reiter der zweiten Gruppe schieden aus. Als der letzte Reiter an die Reihe kam griff ich nach Randys Hand und drückte sie so fest, dass mir selbst die Finger schmerzten.
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GRAHAM GREEN- Regen und Donner
Roman d'amourTora Wolf ist nicht gerade ein Stern am Verlagshimmel. Sie ist eher die Assistenz, der Assistenz, der Assistenz des Sterns. Eigentlich weiß Tora nicht mal mehr für wen genau sie arbeitet. Sie weiß nur, dass Louise, ihre direkte Vorgesetzte, sie ra...