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Als erstes sah ich Lloyd und Joel. Sie setzten sich auf einen Stein. Ich stand auf und setzte mich neben sie. Sie beachteten mich erst nicht, denn ich hatte meinen Kopf weggedreht. Doch dann schaute ich die beiden an und sie starrten mich an. Sie konnten es erst nicht glauben. Sie schauten mich an, den Rucksack, meine Klamotten. „Tamina, woher hast du das alles? Du hattest doch kein Geld." „Ein alter Freund hat mir die Sachen geschenkt. Er ist ein paar Jahre vor mir vom Bauernhof geflohen und hatte Mitleid mit mir. Er weiß, was alles mit mir passiert ist, weil er ja auch dort gelebt hat." Und so erfuhren sie einen Teil aus meinem alten Leben, aus dem Leben, dass ich von nun an vergessen wollte. Kurze Zeit später kamen auch Ryan und David. Wie auch Lloyd und Joel schauten sie mich komisch an, aber als ich es ihnen erklärte, waren sie wieder normal. „Okay Jungs." Ich schaute David böse an. „Und Mädchen." Ich war zufrieden. „Heute wandern wir noch bis zum Wald, dass dauert nur noch eine Stunde und morgen laufen wir dann durch. Dann sind wir nach 11 Stunden wandern endlich da." Ich fragte nicht nach, obwohl ich unbedingt wissen wollte, wohin wir gehen und was unser Ziel war. Ich hängte meine neue Jacke um den Bauch und wir liefen los. Meine neuen Schuhe waren klasse. Ich konnte über Steine laufen, ohne, dass es weh tat. David hatte recht. Wir kamen nach einer Stunde an. Joel holte Holz und David und Lloyd gingen zum Fluss, um Fische zu fangen. Ich holte meine Decke und meine Kräuter heraus. Ich schnitt die Kräuter zurecht und verpackte sie. Die Gefäße beschriftete ich. Dann nahm ich das kleine Buch und schrieb alles über Medikamente auf, was ich wusste. Ryan schaute mir die ganze Zeit zu. Dann lief ich in den Wald und sammelte Kräuter und Pilze zum Essen. Ich hatte alle meine Essbaren Sachen so verstaut, dass sie nicht schlecht wurden. Nur beim Brot ging das nicht. Als ich zurückkam, versuchte Joel gerade, ein Feuer mit Holz zu machen. Ich schenkte ihm zwei Feuersteine und er bedankte sich bei mir. Bald prasselte ein Feuer. Irgendwann kamen David und Lloyd zurück und sagten niedergeschlagen, dass sie nur ein Fisch erwischt hatten. Ich sagte, ich regle das schon und nahm den Fisch. Dann ging ich zum Fluss und holte Wasser mit einem Topf. Ich tat Kräuter, Pilze und Wurzeln hinein, die ich gesammelt hatte und zerschnitt mit dem Messer den Fisch. Ich hängte den Topf mit Stöcken über das Feuer und rührte darin, bis es kochte. Dann nahm ich die Suppenteller und teilte alles genau durch 5. Ich gab jedem eine Schüssel und einen Löffel und die Jungs begannen gierig zu essen. Als alle fertig waren, bedankten sie sich bei mir und ich ging zum Fluss, um alles abzuwaschen. Danach ging ich wieder zu ihnen und verstaute alles im Rucksack. Es wurde gerade dunkel. Ich kuschelte mich in meine Decke und schaute in die hellen Flammen. Kurz bevor ich einschlief zog ich mich um und putzte die Zähne. Dann schlief ich sofort ein.


TaminaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt