Am Tisch saß ich neben David. Er redete nicht viel, weil er den ganzen Tag gejagt hatte und müde war, aber er aß so viel wie drei Frauen aßen. Am Nachmittag legten sich die Männer zum schlafen und ich baute weiter an meinem Haus. Mein Baum war ziemlich genau 4 Meter von Davids entfernt. Ich hatte schon eine Stunde geschabt, als der runde Boden ganz gerade war. Es fehlten nur noch die vom Feuer schwarzen Wände und die schwarze Decke. Da das Feuer ziemlich gerade gebrannt hatte, waren die Wände nur noch zum abschaben, danach musste ich nichts mehr gerade machen. Die Decke war schon eher ein Problem. Ich legte mich auf den Boden und überlegte. In diesem Moment schaute jemand in meinen Baum. Ich erschrak sehr heftig, aber es war nur Ryan. „Wow. Du bist ja schon echt weit. Kann ich dir irgendwie helfen?" „Ja, du kannst überlegen, wie ich die Decke abschaben kann." Er schaute sich alles genau an und sagte dann: „Du kannst ein Baumklotz nehmen und drauf steigen. Ich helfe dir sogar beim hochziehen." „Okay, danke." Wir kletterten hinunter und suchten nach einem Stück Holz, auf dem man stehen und sitzen konnte. Dann kletterte ich an dem Seil hoch, was eh schon sehr anstrengend war. Ryan befestigte das Seil an das Holz und ich zog es mit aller Kraft hoch. Endlich war es oben. Der Rest war nicht mehr schwer. Ich stellte mich darauf und schabte an der Decke. Irgendwann kam auch Ryan und schaute mir dabei zu. Irgendwann sagte er etwas. „Kann ich nicht noch etwas tun?" „Hm. Du könntest eine Art Leiter machen, indem du alle 50 Zentimeter eine tiefe Kuhle in den Baum schabst." Er lächelte und kletterte aus meinem Baum. Ich hörte ihm eine Weile zu, dann fuhr ich mit meiner Arbeit fort. Irgendwann sah man nichts mehr von dem Feuer und ich hatte die Decke auch ziemlich parallel zu dem Boden geschabt. Ich schaute aus meinem Loch nach unten. Ryan war fast fertig. Ich schaute ihm noch eine halbe Stunde zu, dann begann ich in seinen Kuhlen hinunterzuklettern. Er hatte fantastische Arbeit geleistet. Ich umarmte ihn und bedankte mich. Ich brauchte fast eine viertel Stunde, um die ganzen Holzreste vom Boden zu entfernen, weil ich sie immer aus dem Baum geschmissen hatte. Danach holte ich meinen Rucksack und sonst alle Sachen von mir und brachte sie in mein Baumhaus. Ich liebte diesen Ort schon jetzt, obwohl ich wusste, dass die Leute ein Geheimnis vor mir hatten. Ich wusste nicht warum, aber irgendetwas stimmte mit meinem Namen nicht und ich war bereit, es herauszufinden. Allerdings an einem anderen Zeitpunkt.
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Tamina
Teen FictionTamina ist ein Mädchen, welches Jahrelang gefoltert und zu Arbeit gezwungen wurde. Irgendwann schafft sie es zu fliehen und wird mit etwas konfrontiert, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Dem Leben. Doch ihre anfänglichen Schwierigkeiten lösen sich...