Es wurde langsam dunkel und ich beschloss hinunterzugehen und mich ein bisschen umzuschauen. Überall liefen Tiere herum, die dem Dorf gehörten. Es gab keinen Zaun, aber sie liefen nicht weg. Sie blieben dort, wo sie waren, denn hier bekamen sie Nahrung. In der Mitte von den 7 Bäumen war ein Brunnen und gleich daneben der Baum, der als Küche diente. Neben dem Brunnen war aber auch der Tisch, auf dem gerade Teller und Besteck gelegt wurden. Ich ging zu der alten Dame und fragte, ob ich ihr helfen könne. Sie war sehr nett und sagte, es wäre sehr nett von mir. Ich kletterte den Baum hoch und holte die restlichen Teller hinunter. Dann bat sie mich noch Wasser abzukochen und ich holte Wasser aus dem tiefen Brunnen. Ich nahm den Topf entgegen und stellte ihn über das Feuer, welches den genauen Mittelpunkt des Dorfes darstellte. Bald kochte es und ich nahm das Wasser vom Feuer und gab es der Dame. Kamilla kam zu mir und zusammen machten wir einen Spaziergang. Sie zeigte mir den Fluss, in dem wir uns morgens duschten und die Kleidung und die Küchengeräte wuschen. Sie zeigte mir auch, wie gut sie schon schießen konnte. Im Wald gab es auch freilaufende Pferde, nur hatte es bisher noch niemand geschafft auf ihnen zu reiten. Sie brachte mich zu einer Lichtung, auf der 20 Pferde grasten. Es waren so schöne Pferde, die mit ihrem Fell die letzten Sonnenstrahlen auffingen und sie reflektierten. Ich näherte mich ihnen, aber Kamilla sagte nur: „Lass das. Sie lassen niemanden an sich heran." Ich hatte auf dem Bauernhof die Aufgabe gehabt, die Pferde zu Satteln und daher kannte ich mich mit ihnen super aus. Auch, dass es sehr lange dauerte, bis ein Pferd einem gehorcht. Es war aber nicht unmöglich. Ich ging auf das nächste zu, welches fand ich auch noch das schönste war. Es war ein Pferd, das sehr groß war. Kein Pony und so groß, dass ich unter dem Bauch hindurchschauen konnte, wenn ich mich nur ein wenig kleiner machte. Ich bückte mich und holte ein wenig Gras. Langsam schlich ich auf das Pferd zu. Es schaute mich an, aber machte keine Anstalten wegzurennen. Ich war einen Meter von ihm entfernt und ich hielt ihm die offene Hand hin. Er schnupperte an dem Gras und fraß es. Ich wollte ihn streicheln, aber er zuckte zusammen und entfernte sich von mir. Aber ich blieb einfach stehen und bewegte mich nicht. Er kam zurück und schaute mich an. Und dann geschah etwas, was ich nicht erwartet hätte. Das Pferd schmiegte sich in meine Hand und ich konnte es streicheln. Kamilla stand mit offenen Mund da und ich ebenfalls. Ich streichelte es am Kopf und tätschelte es am Hals. Sein Hals war sehr warm und ich roch den Geruch von Wald und Pferd. Es war so schön, wieder mit Pferden zusammen zu sein. Ich wollte auf ihm reiten, aber das wollte ich erst am nächsten Tag versuchen, also ging ich wieder mit Kamilla zurück, die mich nur noch anstarrte. Auf dem Weg sprang ich über Baumstämme und lief durch Gebüsche, Kamilla dicht hinter mir. Es war wie fangen spielen nur ein Level höher. Wir kamen gerade, als die anderen zu dem großen Tisch liefen. Genau zum Essen. Ich setzte mich neben Kamilla und Sophie. Es war so lustig und Lloyd erzählte ungefähr 20 Witze. Ich lachte ohne Ende und bekam fast keine Luft mehr. Nach dem Essen fühlte ich mich 10 Kilo schwerer, was natürlich nicht stimmte. Ich sagte allen eine gute Nacht und kletterte in meinen Baum.
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Tamina
Teen FictionTamina ist ein Mädchen, welches Jahrelang gefoltert und zu Arbeit gezwungen wurde. Irgendwann schafft sie es zu fliehen und wird mit etwas konfrontiert, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Dem Leben. Doch ihre anfänglichen Schwierigkeiten lösen sich...