Prolog

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Ein ganz in Schwarz gekleideter Mann schritt den langen, von Kunstlicht beschienen Flur entlang

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Ein ganz in Schwarz gekleideter Mann schritt den langen, von Kunstlicht beschienen Flur entlang. Rechts und links von ihm tauchten immer wieder die gleichen, stahlgrauen Türen auf. Auf seinem Gesicht lag tiefe Trauer und zusammen mit dem dunklen Anzug wirkte es so, als käme er von einer Beerdigung oder wolle jemanden zu Grabe tragen.

 Auf seinem Gesicht lag tiefe Trauer und zusammen mit dem dunklen Anzug wirkte es so, als käme er von einer Beerdigung oder wolle jemanden zu Grabe tragen

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Vor einem der vielen Räume machte er Halt, fuhr sich mit einer Hand durch die graumelierten Haare und rückte seine Brille zurecht. Sein Atem ging ruhiger als erwartet, vielleicht sogar zu ruhig für das, was er in ein paar Minuten tun würde.

Beherzt griff er nach dem Türknauf und drehte diesen um. Mit einem Klicken sprang die Tür auf und gab den Blick ins kahle Zimmer frei. An den makellos weißen Wänden standen Regale und Schränke, in denen allerlei medizinische Utensilien aufbewahrt wurden. Eine Liege bildete das Zentrum des Raumes. Alle bunt blinkenden und piependen Maschinen waren an dem Patienten angeschlossen, der auf dem Bettgestell lag. Lediglich eine mintgrüne Decke hüllte den kleinen Körper ein, der beinahe all seine Farbe verloren hatte. An seiner Seite überprüfte in diesem Moment ein Doktor die Werte, welche ein Gerät in endlosen Zahlencodes ausspuckte.

Der Doktor schaute erstaunt von seinen Aufzeichnungen auf und blickte verwirrt zum Mann in Schwarz. »Ich wusste nicht, dass Sie heute hier erscheinen würden.«

»Ich hab es mir anders überlegt. Wie sieht es aus? Haben Sie erste Ergebnisse?«, erkundigte sich der Mann in Schwarz.

»Bis jetzt keine neuen Befunde. Die Vitalwerte der Testperson sind stabil, jedoch im unteren Bereich. Seit den letzten Untersuchungen, ergeht es ihm immer schlechter. Vielleicht sollten wir eine Pause einlegen, damit sich sein Körper regenerieren kann.«

»Nein!«, drohend erhob der Mann in Schwarz seine Faust. »Wir müssen endlich Ergebnisse erzielen. Sie sind nah dran, oder liege ich da falsch?«

»Ich bin mir unsicher, ob solche vagen Vermutungen als Errungenschaften abgestempelt werden sollten. Unsere Therapie nimmt einige Zeit in Anspruch und jedes Mal muss sich der Körper des Patienten unvorhergesehenen Qualen unterziehen. Wir stützen uns hier schließlich nur auf Spekulationen.«

»Ich will das nicht hören! Sie wissen genauso gut wie ich, dass unsere Forschungen der Welt helfen sollen. Meine Thesen stützen sich auf altes Wissen, welches ich mit den jetzigen Methoden zu verknüpfen versuche. Sie haben Ihre Anweisungen, also tun Sie das, was nötig ist.«

»Auch wenn es den Tod für den Patienten bedeuten könnte?«

Stille flutete das kleine Zimmer wie eine mächtige Welle, die sogar das ewige Piepen der Maschinen überdeckte. Der Mann in Schwarz begutachtete den Patienten, der regungslos auf dem kargen Bett lag und zu schlafen schien. Doch er wusste, dass sich die Testperson in einer anderen Form von Schlaf befand, den die Menschen nicht kannten und noch weniger verstehen wollten.

»Er wird nicht sterben. Er ist stark«, sagte der Mann in Schwarz. »Bereitet den letzten Test vor. Danach machen wir Schluss für heute und den nächsten Termin setze ich für die kommenden Woche fest.«

Der Doktor legte einige Schalter um, wodurch die Geräte neue Geräusche von sich gaben. Ein unterdrücktes Stöhnen entrann der Kehle des Patienten und währenddessen hob sich seine Brust einmal.

»Wir beginnen mit der ersten Stufe«, erklärte der Doktor und spritzte der Testperson etwas unter die Haut. »Er wird wahrscheinlich schreien, aber das ist normal.«

Es dauerte drei volle Stunden bis die Schreie des Patienten abklangen und er seine Fäuste entspannte. Zum Ende hin, waren die Laute, die er von sich gab, nicht mehr als ein heiseres Röcheln. Obwohl seine Augen geschlossen waren, erkannte man die schnellen Bewegungen dieser unter den Lidern.

»Er träumt nun«, stellte der Doktor fest und drückt einen Knopf. »In Zehn Minuten können wir beginnen. Dann müsste er für die Befragung empfänglich sein.« Mit schnellen Schritten verließ er den Raum.

Der Mann in Schwarz setzte sich nieder auf einen der Schreibtischstühle und atmete durch. Zehn Minuten, wiederholte er in Gedanken und ließ den Blick auf die Wanduhr schweifen. Dann nur noch fünf, vier, drei, zwei und eine weitere. Die Tür öffnete sich leise und mit weichen Schritten traten der Doktor von voher und dessen Vorgesetzter herein.

»Professor, Sie sind spät dran.«

»Verzeihen Sie mir diese Unachtsamkeit, bitte«, erwiderte der Professor und strich sich seinen Kittel glatt. »Ich habe neue Informationen zu unserer Studie gefunden, die sich ebenfalls auf ältere Aufzeichnungen der Antike stützen.«

Die Augen des Mannes weiteten sich und er schob den Stuhl, auf dem er gerade noch gesessen hatte, rasch in die Ecke. Sein Knie rammte einen der Tische, doch wie in Trance blendete er den Schmerz aus. Der Doktor gab den anderen Beiden etwas Raum und widmete sich wieder den Maschinen, an denen der Patient verkabelt war.

»Wie meinen Sie das, Professor?«

»Ich habe einige sehr interessante und aufschlussreiche Dokumente über die Lobotomie gefunden. Es wäre mir eine Ehre, Ihre Forschungen auf diese Weise voranzutreiben. Falls Sie mir diese Form von Eingriff erlauben.«

»Lobotomie, sagten Sie? Wurden diese Versuche nicht bei psychisch kranken Menschen durchgeführt? Unsere Testperson erfreut sich allerdings bester psychischer Gesundheit.«

»Ich verstehe Ihre Zweifel nur zu gut, trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass das Unterbewusstsein einen weiten Teil der menschlichen Psyche einnimmt. Wenn das, was wir suchen also im Zusammenhang mit dem Unterbewusstsein steht, könnten wir darüber eine Verbindung zu Ihm herstellen. Das ist es doch, was Sie sich erhoffen.«

»Ich kann von so einer wahnwitzigen Untersuchung nur abraten«, entgegnete der Doktor, der sich nervös an sein Klemmbrett klammerte. »Die Wahrscheinlichkeit, dass massive Schäden zurückbleiben, ist einfach zu groß. Das können Sie nicht verantworten.«

»Mit Ihren kleinen Hypnotherapieversuchen sind wir kaum einen Schritt weitergekommen, deshalb bin ich für den waghalsigeren Schritt, wenn Sie es denn so ausdrücken möchten«, bekräftigte der Professor und baute sich vor seinem Assistenten auf. »In jedem Fall obliegt die Entscheidung Ihnen, Herr Direktor.«

Ein ohrenbetäubendes, schrilles Geräusch löste die zu eskalieren drohende Debatte der Männer auf und ließ diese erstarren. Nacheinander gingen die Geräte, die noch immer mit dem Patienten verbunden waren, in Rauch auf. Der dichte Qualm raubte ihnen die Sicht und schon bald sprangen die Sprinkleranlagen an.

»Schnell! Wir müssen ihn von den Maschinen nehmen, sonst bekommt er noch einen elektrischen Schlag. Und macht die Trage bereit, sein Puls ist sehr schwach.«

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