Sechzehn (2) - Rückkehr

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Der April kündigte endlich wieder Sonnenschein an und mit ihm begann auch das nächste Semester

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Der April kündigte endlich wieder Sonnenschein an und mit ihm begann auch das nächste Semester. Cara sah mit Freude zu, wie sich der Campus langsam wieder füllte. Leider kehrten nicht alle zurück. Susan hatte das Studium aufgeben müssen, da ihr Stipendium nicht verlängert worden war. Es würde komisch sein, wenn sie nun das leerstehende Bett betrachtete. Sie beschlich der leise Verdacht, dass sie wegen des Vorfalls vor ein paar Monaten nicht wiederkehren durfte. Denn sie wusste, dass Susans Klausuren gut verlaufen waren, also lag es nicht an den Noten. Aber hatte man nicht ihre Erinnerungen an Caras Verletzung gelöscht? Vielleicht hält die Manipulation nicht solange an. Die Studentin machte es jedenfalls traurig. Susan hatte ihr damals mit Jade sehr geholfen.

Cara saß auf einer Bank auf dem Gelände, auf ihrem Schoß lag Chione eingerollt. Langsam strich sie über ihr weiches Fell, in Gedanken bei ihrer Freundin Heather. Sie war nun seit etwa einer Woche wieder da, ging ihr aber aus dem Weg. Immer wenn Cara an ihrer Zimmertür klopfte, öffnete niemand und wenn sie sie auf dem Gelände sah, verschwand Heather um die nächste Ecke. Spätestens in den kommenden Vorlesungen würde sie sie zu fassen bekommen.

Auf die Vorlesungen freute sie sich schon sehr. Ein Blick auf den Lehrplan zeigte ihr, dass die Alte Geschichte nun noch mehr im Fokus stand als im letzten Semester. Sehr hoffte sie darauf, dass sie noch mehr über das damalige Leben in Ägypten erfahren würde. Sie wollte Bastets Leben noch mehr verstehen und warum sich die Menschen gegen sie gewendet haben.

Plötzlich vibrierte ihr Handy in der Jeanstasche. Ein Blick auf den Display ließ ihr Herz aussetzten. Linus versuchte schon seit einigen Tagen sie zu erreichen, doch immer wenn er anrief, ignorierte sie den Anruf und ging nicht ran. Er hatte ihr auch schon unzählige Nachrichten geschrieben, die sie alle nicht gelesen hatte. So richtig verstand sie selber nicht, warum sie sich so merkwürdig verhielt. Immer wenn sie seinen Namen las, kam ihr der Moment in der Kapelle in die Gedanken. Eigentlich hatten sie doch alles geklärt, sie hatte ihm gesagt, dass sie Jade liebte. Dennoch hatte sich an diesem Tag etwas verändert. Vielleicht lag es daran, dass er von dem Tod seiner Eltern erfahren hatte und er ihr leid tat. Sie sah Linus nicht gerne leiden und sie war einer der Gründe dafür, weil sie seine Gefühle nicht erwiderte. Aber was blieb ihr anderes über, Jade wollte sie auf gar keinen Fall aufgeben, doch mit Linus konnte es auch nicht so weiter gehen.

Sie seufzte laut und Chione blickte auf. »Ist alles in Ordnung?«, fragte die helle Stimme.

»Nicht mehr als sonst auch. Irgendwie steht meine ganze Welt auf dem Kopf. Manchmal wünsche ich mir auch eine Katze zu sein.«

»Wenn ich dir nur irgendwie helfen könnte, als Katze bin ich so unnütz.«

Cara lächelte. »Schon gut, mir reicht es schon, wenn du bei mir bist.«

Zufrieden stand die kleine Schwarze auf und sprang von ihren Beinen. Sie streckte sich einmal auf dem Boden und verschwand dann im nächsten Gebüsch. Die Studentin machte sich auf den Weg in ihr Zimmer, um ihre Sachen für die erste Vorlesung des Semesters zu holen.

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